Staatliche Graphische Sammlung München in der Pinakothek der Moderne
Anfang des Jahres erhielt die Staatliche Graphische Sammlung München die bemerkenswerte Schenkung einer Klimt-Zeichnung durch den amerikanischen Sammler John Goelet.
Es handelt sich um eine bisher unveröffentlichte Studie, die Gustav Klimt 1904/05 in Vorbereitung des berühmten Bildnisses der Margarethe Stonborough-Wittgenstein, welches sich seit 1960 in der Neuen Pinakothek befindet, angefertigt hat (1905). Das Porträt zeigt die Tochter des Wiener Industriellen und Mäzens der Wiener Sezessionisten Karl Wittgenstein im Alter von 23 Jahren; in der zarten, in Buntstift auf Japanpapier ausgeführten Studie, sind die Details der ornamental bestickten Stola, die im Gemälde geschickt mit der glatten fließenden Moirée-Robe kontrastiert, zeichnerisch angedeutet; auch in der Haltung der locker verschränkten Hände weist die Studie bereits auf das Gemälde. Die Klimt-Expertin Marian Bisanz-Prakken, die die Zeichnung dem von ihr verfassten Nachtragsband der Strobl- Œuvrekataloge zu einer Gruppe von bereits bekannten Studien des Gemäldes hinzufügen wird, betont, dass Klimt den grünen Stift innerhalb dieser Serie „nur gelegentlich – und ausnahmsweise – verwendet“ hat.
Der Kunstexperte Marco Pesarese ist Vermittler und Initiator der Schenkung, dank der Studie und Gemälde nun in München wieder vereinigt sind. Die großzügige Schenkung des amerikanischen Stifters ist eine glückliche Fügung für die Münchner Sammlungen und konnte durch die Unterstützung des American Patrons of the Pinakothek Trust ermöglicht werden. Echtheit und Herkunft der Studie wurden nach Begutachtung und Überprüfung von Marco Pesarese sowie von Marian Bisanz-Prakken bestätigt und durch The Art Loss Register in London zertifiziert.
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