Die Katholische Akademie in Bayern verleiht den Romano-Guardini-Preis 2022 an Herzog Franz von Bayern. Der 88-jährige Chef des Hauses Wittelsbach erhält die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für sein lebenslanges Engagement in Bereichen der Kultur und der Wissenschaft. Insbesondere aber die Kunst und Kunstvermittlung rücken ihn in die Nähe Guardinis, für den gerade die Auseinandersetzung mit Kunst den Menschen zur Wirklichkeit hin befreit: zum Guten, zum Wahren und zu Gott, wie es in der Preisbegründung heißt.
„Sein Bemühen, verschiedene Bereiche der Kunst, ihre Bezüge zueinander und ihre unmittelbaren Wirkungen in die Gesellschaft ins Bewusstsein zu rufen, hat einen wichtigen Beitrag geleistet, die Bedeutung von Kunst für den modernen Menschen immer wieder neu zu denken“, führt Akademiedirektor Dr. Achim Budde im Namen der Akademieleitung weiter aus. Er freue sich, mit dem Preis auch einen Menschen auszuzeichnen, der die Akademie über Jahrzehnte mit großer Leidenschaft unterstützte, so Budde weiter. Herzog Franz von Bayern gehörte von 1989 bis 2020 der Akademieleitung an.
Die Preisverleihung findet am 31. Mai 2022 in München statt. Für die Laudatio konnte Prof. Dr. P. Friedhelm Mennekes SJ gewonnen werden.
Der Romano-Guardini-Preis
In Erinnerung an Romano Guardini (1885 – 1968) wurde 1970 der nach diesem Religionsphilosophen, Theologen und Pädagogen benannte Preis begründet. Die Akademie zeichnet mit dem Preis Persönlichkeiten aus, die sich im Sinne Romano Guardinis hervorragende Verdienste um die Interpretation von Zeit und Welt auf verschiedenen Gebieten des Lebens erworben haben. Preisträger in den letzten Jahren waren unter anderen der Klimaökonom Ottmar Edenhofer (2018), der Dirigent Nikolaus Harnoncourt (2012), der tschechische Bürgerrechtler und Theologe Tomaš Halík (2010) sowie die Frauenrechtsaktivistin Sr. Lea Ackermann (2008).