Reinhard Bleiber: Digitale Geschäftsmodelle.

Neue Potentiale in kleinen und mittleren Unternehmen erkennen und erfolgreich umsetzen

Reinhard Bleiber: Digitale Geschäftsmodelle. Neue Potentiale in kleinen und mittleren Unternehmen erkennen und erfolgreich umsetzen, Haufe, Freiburg/München/Stuttgart 2020, ISBN: 978-3-648-13764-2, 39,95 EURO (D)

Reinhard Bleiber zeigt in diesem Fachbuch die grundsätzlichen Charakteristika von digitalen Geschäftsmodellen und beschreibt sowohl für Gründer als auch für traditionelle Unternehmen die verschiedenen Möglichkeiten der erfolgreichen Transformation. 

Im ersten Kapitel werden Inhalte, Umfang und Geschwindigkeit der Digitalisierung, Kommunikation als Weg, die Rolle von Daten, KI, die Risiken der Digitalisierung und verschiedene Ansprüche von Akteuren beschrieben. Notwendige Veränderungen und Chancen für Unternehmen werden danach behandelt. Unterschiede in den Leistungen, den Kundengruppen, Vertriebswegen und Leistungserbringung bei digitalen Geschäftsmodellen und der Bezug zur Unternehmensgröße werden dann aufgezeigt. Die verschiedenen Bausteine digitaler Geschäftsmodelle und typische Modelle kommen dann zur Sprache. Die Möglichkeit, digitale Funktionen für Teile ihrer Abläufe und Aufgaben mit analogen und digitalen Funktionen zu mischen, wird außerdem an Beispielen dargelegt und die Erfolgsaussichten beschrieben. Die Funktion des Controllings und die neuen Inhalte im digitalen Zeitalter folgen danach. 

Digitale Geschäftsmodelle im Mittelstand werden dann in den Sparten Einzelhandel, Großhandel sowie In-und Export, Handwerk, Industrie und Dienstleister präsentiert. Digitale Lösungen sind abhängig von der unternehmerischen Funktion, die unterstützt werden muss. Wie dies geschieht, wird danach in den Bereichen Marketing, der Beschaffung, der Logistik, Forschung und Entwicklung, Fertigung, Instandhaltung, Buchhaltung Controlling, IT gezeigt. Eine Matrix zeigt danach, welche digitalen Möglichkeiten in der jeweiligen Kombination von Art und Funktion in der Praxis den größten Erfolg erwarten lassen. 

Die Chancen der Transformation in digitale Geschäftsmodelle werden danach analysiert. Zum Abschluss gibt es eine Tabelle über reale Chancen, die weiterhilft. Es folgen die Risiken und Fallstricke: Häufig auftretende Risiken und Fehler werden genannt, deren Auswirkungen beschrieben, die Möglichkeiten zur Erkennung und geeignete Maßnahmen zur Reduktion von Gefahren aufgezeigt. 

Das nächste Kapitel behandelt die Transformation: Dabei werden die entsprechende Planung, die Notwendigkeit ausreichender finanzieller und personeller Ressourcen und einzelne Schritte beschrieben. Anschließend wird noch ein Überblick über die wichtigsten Chancen und Risiken, die mit der Wahl des Zeitpunktes, zu dem in das digitale Geschäftsmodell gewechselt werden soll, gegeben. Dazu gibt es eine Checkliste.

Im Anhang findet man noch ein Abkürzungsverzeichnis und ein Stichwortverzeichnis. 

Dieses Buch führt grundlegend in Denkweisen, Strukturen und Abläufe der Transformation hin zu digitalen Geschäftsmodellen ein. Die globalen Risiken und Chancen werden genauso aufgezeigt wie individuelle. Es fehlt wohl ein Literaturverzeichnis zur selbständigen Vertiefung von Teilbereichen. 

Das Buch macht auch deutlich: Die digitale Transformation bedeutet nicht, dass das Geschäftsmodell auf Dauer Bestand hat. Der dynamische Markt wird permanente Veränderungsprozesse erfordern. Nur mit einer flexiblen Strategie und Anpassungsvermögen kann darauf reagiert werden. 

Über Michael Lausberg 572 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.