Wem gehört unser Leben? Und wer entscheidet über unseren Tod? In dem großen TV-Event „GOTT von Ferdinand von Schirach“ wird in einem fiktionalen Ethikrat über diese Fragen diskutiert. Es geht um den Fall eines 78-jährigen, kerngesunden Mannes, der sein Leben durch ein Medikament und mit Hilfe seiner Ärztin beenden will. Rechtlich ist das nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts seit Februar diesen Jahres möglich, die ethische Debatte darüber ist noch nicht beendet.
Das Erste zeigt im November 2020 den mit Barbara Auer, Lars Eidinger, Matthias Habich, Ulrich Matthes, Anna Maria Mühe, Christiane Paul, Götz Schubert und Ina Weisse hochkarätig besetzten Fernsehfilm, den der mehrfach ausgezeichnete Regisseur Lars Kraume nach dem gleichnamigen Theaterstück und Buch „GOTT von Ferdinand von Schirach“ inszenierte. Wie bei „TERROR – Ihr Urteil“, einem der erfolgreichsten Fernsehereignisse der letzten Jahre, sind auch diesmal die Zuschauer*innen wieder aufgerufen multimedial abzustimmen und mitzudiskutieren. Nach Verkündung des Ergebnisses wird Frank Plasberg die Zuschauerentscheidung in seiner Sendung „hart aber fair“ mit Experten erörtern.
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: „Ferdinand von Schirachs neuer Film geht uns alle an. Denn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar dieses Jahres hat jeder die uneingeschränkte Freiheit, seinem Leben ein Ende zu setzen – entsprechend seines Verständnisses von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz. Das heißt aber auch: Jeder verantwortungsbewusste Mensch muss sich diese Frage über den eigenen Tod und den Wert des eigenen Lebens sehr konkret stellen. In dieser Legislaturperiode geht die Debatte um selbstbestimmtes Sterben erneut in den Deutschen Bundestag. Und wir richten uns zu diesem hochsensiblen Thema mit einem argumentativ herausfordernden Film direkt ans Publikum: Wie würden Sie sich entscheiden? Was ist für Sie ethisch vertretbar? – Brisanter kann öffentlich-rechtliches Fernsehen nicht sein.“
Christine Strobl, Geschäftsführerin ARD Degeto: „Auf die Frage, ob jeder Mensch sein Leben nach seinem freien Willen beenden darf, haben die meisten vermutlich intuitiv eine Antwort. Dass die persönliche Entscheidung im Einzelfall aber keinesfalls leicht ist, zeigt Ferdinand von Schirach eindrucksvoll in ‚Gott‘. In der filmischen Umsetzung lassen wir die Zuschauer*innen Teil des Entscheidungsprozesses werden und machen Fernsehen dadurch emotional erlebbar. Ich bin mir sicher, dass wir alle, mit den verschiedenen im Film vorgetragenen Argumenten, die eigene Haltung hinterfragen oder vielleicht auch neu bedenken. Wir wollen mit dem Film dazu anregen, sich mit dem eigenen moralischen Wertekompass auseinanderzusetzen und bieten die Möglichkeit, zu diskutieren, abzuwägen und am Ende der eigenen individuellen Haltung in der Liveabstimmung Ausdruck zu verleihen.“
Oliver Berben, Vorstand TV, Entertainment & digitale Medien: „Wie wollen wir leben und wie wollen wir sterben? Es gibt keine existentielleren Fragen, die sich eine Gesellschaft stellen kann und sie bestimmen die Art und Weise, wie wir miteinander leben und umgehen. Genau diese Fragen holen wir mit diesem Film in die Wohnzimmer nach Hause zu den Zuschauern. Es ist ein einmaliges Experiment, das über alle medialen Wege ausgewertet wird und das zeigt, was Fernsehen erreichen kann.“
„GOTT von Ferdinand von Schirach“ wird als Eurovision zeitgleich im ORF und SRF ausgestrahlt. Auch in Österreich und in der Schweiz wird es im Anschluss an den Film eine Diskussionsrunde geben.
„GOTT von Ferdinand von Schirach“ ist eine Produktion der MOOVIE in Koproduktion mit der ARD Degeto und dem rbb für die ARD in Zusammenarbeit mit dem ORF und Constantin Film – gefördert durch das Medienboard Berlin-Brandenburg und den FilmFernsehFonds Bayern. Den Weltvertrieb übernimmt Beta Film. Regie führte Lars Kraume, für die Kamera war Frank Griebe verantwortlich. Das Drehbuch schrieb Ferdinand von Schirach. Executive Producer ist Oliver Berben, Produzentin Heike Voßler. Die Redaktion der ARD Degeto liegt bei Christine Strobl, für den rbb zeichnet Cooky Ziesche verantwortlich.