Lucy McKenzie – Prime Suspect Ausstellungsdauer: 10. September 2020 – 21. Februar 2021

Lucy McKenzie vor ihrem Werk „May of Teck” (2010) in der Ausstellung „Lucy McKenzie – Prime Suspect“ © Lucy McKenzie. Foto: Robert Haas.

„Lucy McKenzie – Prime Suspect“ ist die erste internationale Überblicksschau der in Brüssel lebenden schottischen Künstlerin Lucy McKenzie. Die Ausstellung versammelt rund 80 Werke aus der Zeit von 1997 bis heute und bringt Beispiele aus allen bedeutenden Werkgruppen der Künstlerin zusammen. Die Eröffnung findet im Rahmen von „Various Others“ statt.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat Lucy McKenzie Bilder, Objekte und Motive aus einer Vielzahl historischer Momente und Kontexte herausgegriffen, sie umgestaltet und ein sich einfachen Kategorisierungen entziehendes Werk geschaffen, das sie als eine einzigartige künstlerische Stimme ihrer Generation etabliert. Sie belebte die alte Tradition der Trompe-l’œil-Malerei neu – deren Bilder so überzeugend real sind, dass sie buchstäblich das „Auge täuschen“ – und benutzt sie als Mittel, um sich frühere Stile und Epochen in Kunst und Design zu eigen zu machen, sie zu kritisieren und neu zu imaginieren. Trotz ihrer beeindruckenden Fähigkeiten als Malerin hat sich McKenzie konsequent geweigert, eine Form der visuellen oder materiellen Produktion gegenüber einer anderen zu privilegieren. Immer wieder betont sie volkstümliche und kollaborative Praktiken, die historisch im Kontext der bildenden Kunst marginalisiert oder gering geschätzt wurden. So beleuchtet sie eine alternative Geschichte der modernen Kunst und lässt die sogenannten „angewandten Künste“ als Protagonisten einer Erzählung auftreten, die von etablierten Chronologien der Moderne und der Avantgarde abweicht.

Die in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin selbst entwickelte Ausstellung wird mit über 80 Werken aus der Zeit von 1997 bis heute erstmals den gesamten Umfang ihres Schaffens untersuchen. Beispiele aus allen bedeutenden Werkgruppen der Künstlerin sind versammelt, angefangen bei frühen Gemälden, die sich auf Popmusik und die Olympischen Spiele in der Ära des Kalten Krieges beziehen, über ihre anschließende Auseinandersetzung mit den Traditionen der schottischen und osteuropäischen Wandmalerei und der belgischen Illustration bis zu großformatigen Gemälden, die auf Grundlage von historischen Baustilen entstanden. Ebenfalls enthalten sind Werke aus ihrem kollaborativen Modelabel und Forschungsbüro Atelier E.B. und jüngste Arbeiten, die die Grenzen zwischen Malerei, Skulptur und Möbel verwischen.

Kurator: Jacob Proctor

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag Walther König.

Veranstaltungstipp: Am 12. September, um 19:00 Uhr diskutiert Lucy McKenzie mit Kurator Jacob Proctor in einem digitalen Live-Talk auf YouTube über ihr Werk und gibt Einblicke in ihre Arbeit. Der Talk wird anschließend auf YouTube und unter museum-brandhorst.de/mediathek verfügbar sein.

Museum Brandhorst
Das Museum Brandhorst widmet sich der zeitgenössischen Kunst. Seit seiner Eröffnung 2009 hat sich das Haus als einer der zentralen Orte für Gegenwartskunst in Deutschland etabliert. Hinter der spektakulären Fassade aus 36.000 Keramikstäben erleben Besucherinnen und Besucher aus aller Welt Spitzenwerke der Kunst von den 1960er-Jahren bis heute. Das Museum beherbergt die mit Abstand größte Sammlung von Werken Andy Warhols in Europa. Weltweit einzigartig ist auch der Schwerpunkt auf dem Schaffen von Cy Twombly. Sein monumentaler „Lepanto“-Zyklus (2001) wird dauerhaft in einem Saal präsentiert, der eigens nach den Wünschen des Künstlers gestaltet wurde.

Öffnungszeiten: Täglich außer Montag: 10:00-18:00 Uhr, Donnerstag: 10:00-20:00 Uhr

http://www.museum-brandhorst.de/presse
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