Machtfaktor Massenpanik: Wie Politik und Medien ihre Herrschaft zementieren

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Wie leicht lässt es sich doch regieren, wenn man nur genug Themenfelder besetzt, die bei den Regierten Angst auslösen. Besser noch sind Themen, die regelrechte Panik verursachen. Corona entwickelt sich mehr und mehr zu einem dieser Machtfaktoren heutigen Regierens. Wie bei allen anderen Krisenherden wurde dabei frühzeitig der Begriff des „Leugners“ zur Diffamierung von Kritikern etabliert. Die Zuschreibung weckt nicht zufällig Assoziationen zum „Ketzer“ und steht sinnbildlich für das religionsgleiche Auftreten moderner Ideologien. Ich leugne nicht, aber ich nehme mein demokratisches Recht auf Kritik am polit-medialen Kanon wahr. Lesen Sie zum Machtfaktor Massenpanik meine heutige Kolumne in der Liberalen Warte.

Ein Hoax ist eine Falschmeldung. Bevor der englische Begriff Eingang in die deutsche Sprache fand, nannte man dies schlicht Schwindel, wenn es besonders amüsant war, gerne auch Jux. Das Ganze spielte sich eher im privaten Bereich ab, man nahm damit andere auf die Schippe, wie etwa beim Aprilscherz. Aber auch medial kam der Hoax in Form von Zeitungsenten immer wieder mal vor, wenn zuvor schlampig recherchiert worden war. Heute gehört er zum journalistischen Standardrepertoire, und mangelhafte Recherche ist nur noch äußerst selten der Grund für Falschmeldungen. Auch die Politik bedient sich nach Belieben der Technik irreführender Verlautbarungen, deren konzentrierte Form im neudeutschen „Framing“ kulminiert. Medien und Politik sind zu siamesischen Zwillingen verwachsen, die erzeugten Zerrbilder ihr Herrschaftsinstrument. Ergebnisoffene Debatten sind dabei verpönt, Zweifel sowieso. Regierungskritik wird als demokratiefeindlich eingestuft. Das Ringen um die beste Lösung, eines der definierenden Elemente der Demokratie, findet nicht mehr statt. Um ihre eigenen Falschmeldungen von denen anderer abzugrenzen, bedient sich die polit-mediale Kaste des „Fake News“-Begriffs. Wo immer er verwendet wird, weiß heute jedes Kind in Deutschland sofort: Hier geht es um Andersdenkende, die die vorgegebenen Wahrheiten kritisch hinterfragen. Innerhalb weniger Jahre wurde das Narrativ erschaffen, dass man diesen Menschen keinen Glauben schenken sollte. Man braucht ihnen nicht einmal zuzuhören. Was sie äußern, ist allein deswegen falsch, weil es sich nicht mit der veröffentlichten Meinung und den offiziellen Regierungsmitteilungen deckt. Ein beachtlicher Anteil der Bürger ist damit aus dem Diskurs verbannt worden.

Mit dem Stilmittel der Panikmache ist es Medien und Politik gelungen, ein Millionenheer von Gegnern zu entzweien

Mit dem Corona-Virus hat sich die tiefe Spaltung zwischen der polit-medialen Szene und Teilen der Bevölkerung weiter manifestiert. Doch die Strategen in der unter Druck geratenen Bundesregierung haben es geschafft, Corona für sich zu nutzen. Dabei kommt ihnen ein ungeschriebenes Gesetz zu Hilfe, nach dem sich die Mehrheit in Krisenzeiten hinter ihrer Regierung versammelt. Assistiert von Medien, vor allem den staatlichen, die ein Horrorszenario etabliert haben, ist hierzulande das große Lager der Regierungskritiker zerschlagen worden. Divide et impera – teile und herrsche! Schon die alten Römer hatten dieses Prinzip perfektioniert. Mit dem Stilmittel der Panikmache ist es Medien und Politik gelungen, ein Millionenheer von Gegnern zu entzweien – in eine Gruppe, die nach wie vor rational agiert, und eine andere, die vor Angst keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Und hier kommt der Hoax ins Spiel, das bewusste Verzerren der Realität. Nein, ich leugne Corona nicht. Ich bin davon überzeugt, dass es das Virus tatsächlich gibt. Ich bin mir auch sicher, dass es bereits seit einem Jahr existiert und sich in der ganzen Welt verbreitet hat. Wer dies negiert, ist tatsächlich kein adäquater Diskursteilnehmer. Einiges aber bestreite ich, nachdem ich mich zwar als Laie, aber mit unendlichem Fleiß in das Thema eingearbeitet habe: Ich bestreite, dass dieses Virus es rechtfertigt, Menschen eines Teils ihrer Grundrechte zu berauben. Ich bestreite, dass es angemessen war, ganze Volkswirtschaften zum Stillstand zu bringen und den massivsten Weltwirtschaftseinbruch seit fast 100 Jahren herbeizuführen. Und ich bestreite, dass es weiterer drakonischer Maßnahmen bedarf. Es ist ein fataler Irrweg, Politik danach auszurichten, jedes einzelne Leid verhindern zu wollen.

Die Unanständigen sitzen nicht im hinteren Publikum, sie sitzen in der ersten Reihe und sehen mit dem Zweiten besser

Ich höre sie schon, die Rufe der Zeugen Coronas: „Unsolidarisch!“, „Unverantwortlich!“, „Egoistisch!“ Wer die lebensverändernden Regulierungen hinterfragt, während Reporter sabbernd von weltweiten Infektionsrekorden und galoppierenden Todesfallzahlen berichten, gilt als unanständig. Doch wer ist hier unanständig? Sind es nicht eher diejenigen, die Panik erzeugen, statt sachlich zu informieren? Sind es nicht Politiker, denen immer neue Kennzahlen einfallen, um drastische Einschränkungen zu rechtfertigen? Sind es nicht Journalisten, die mit falschen Bildern tricksen und mit Horror-Headlines täuschen? Nein, liebe Leser, die Unanständigen sitzen nicht im hinteren Publikum, sie sitzen in der ersten Reihe und sehen mit dem Zweiten besser. Und sie sitzen in Berlin, wo sie vorsorglich bereits einen tiefen Wehrgraben errichten lassen. Wer im Bewusstsein der Falschdarstellung von Corona-„Kranken“ statt Corona-„Infizierten“ spricht, wer so tut, als sei eine immer weiter ansteigende Zahl festgestellter Infektionen bei fortlaufend ausgeweiteten Testkapazitäten und einem geringen Anteil schwerer Verläufe die Vorstufe zum Armageddon, wer über ein halbes Jahr nach den ersten Fällen immer noch Statistiken führt, die jeden als Corona-Toten erfassen, der irgendwann an irgendetwas verstorben ist, selbst wenn er zuvor längst genesen war und durch einen Unfall zu Tode kam, der ist hochgradig unanständig! Es ist bedrückend, dass die Masche derart breit verfängt. Fast scheint es, als suhlten sich viele Bürger dieses Landes geradezu in der Corona-Panik. Die „German Angst“ trägt endlich das Gütesiegel der Politik, das bei der Sorge vor der millionenfachen Zuwanderung noch so vehement verweigert worden war.

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