„Von Delacroix bis Warhol“ – Ausstellung zu den Schenkungen Wilhelm Wintersteins eröffnet im Schiller-Museum Weimar

>> Mehr zur Ausstellung auf www.klassik-stiftung.de/winterstein

Der Münchner Sammler und Mäzen Wilhelm Winterstein unterstützt die Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar seit 1997. Im Schiller-Museum Weimar würdigt die Klassik Stiftung nun sein Engagement vom 18. Juli bis 11. Oktober 2020 mit einer eigenen Ausstellung. Am Freitagabend, 17. Juli, ist die Schau von 19 bis 21 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Im Zuge der Corona-Prävention können sich maximal 20 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig in den Ausstellungsräumen aufhalten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist Pflicht.

Die Schau „Von Delacroix bis Warhol“ präsentiert 40 hochrangige Werke, die mit der Hilfe Wilhelm Wintersteins für Weimar gewonnen werden konnten. Dabei treten die Zeichnungen und Graphiken von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Eugène Delacroix, Jean-Baptist Camille Corot und die Siebdrucke von Andy Warhol in einen Dialog mit 47 weiteren Werken der Weimarer Sammlung. Bei diesen handelt es sich um 41 Schenkungen von anderen Persönlichkeiten und Förderkreisen sowie um sechs Objekte aus dem Altbestand. Gezeigt werden Meisterzeichnungen u. a. von Victor Hugo, Gustave Doré, Alexandre Lunois, Christoph Heinrich Kniep, Tischbein und Goethe. Hervorzuheben ist auch eine große Serie von Zeichnungen und Druckgraphiken zur europäischen Antiken-Rezeption vom 16. bis zum 19. Jahrhundert.
Mit dieser Gegenüberstellung geschenkter Werke möchte sich die Klassik Stiftung nicht nur bei Ihren Förderinnen und Förderern bedanken. Die Ausstellung zeigt auch, dass mäzenatische Hilfe immer noch von großer Bedeutung ist, damit Sammlungen lebendig bleiben und organisch weiterwachsen können.

Wilhelm Winterstein, geboren 1930 in München, begegnete dem Klassischen Weimar bereits in seiner Kindheit. Sein Vater, der Rechtsanwalt Alfred Winterstein (1895–1976), war ein bedeutender Sammler deutscher Zeichenkunst der Goethezeit. Nach dem Tod der Mutter Elisabet (1895–1989) übernahm Wilhelm Winterstein die väterliche Sammlung. Er pflegte und erweiterte sie mit der Hilfe von Hinrich Sieveking. Auch begann er, im Stillen als Mäzen zu wirken – hauptsächlich für die öffentlichen Kunstsammlungen in München und Bayern. Sein bis heute anhaltendes Engagement für Weimar begann 1997 mit einer Ausstellung von 80 bedeutenden Werken seiner Sammlung im Weimarer Stadtschloss. Daran schloss sich eine jährliche Unterstützung an, die es den Graphischen Sammlungen Weimars erlaubte, ihre Bestände gezielt in drei Punkten zu erweitern.
Zum einen konnte deutsche Kunst der Goethezeit, insbesondere Werke von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Carl Gustav Carus, Heinrich Reinhold und Ernst-Ferdinand Oehme, erworben werden.
Weiterhin ergänzten die Graphischen Sammlungen ihre französischen Bestände. Goethes lebhaftes Interesse für den französischen Klassizismus, geprägt von Jacques-Louis David, hatte zu Lebzeiten des Dichters nicht nur zu Ankäufen, sondern auch zu kunstwissenschaftlichen Studien geführt. Insbesondere Künstler aus dem Umkreis und der Zeitgenossenschaft von Jacques-Louis David wurden nun neu erworben, wie Jean-Pierre Saint-Ours, Elisabeth Louise Vigée-Le Brun und Eugène Delacroix.
Der dritte Schwerpunkt waren und sind Werke der Goethe-Rezeption. Mit der prominenten Serie von Andy Warhol – vier Farbserigraphien nach Tischbeins berühmtem Gemälde „Goethe in der Campagna“ – gelangte ein ganz besonderes Glanzlicht in die Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar.

Ausstellungsdaten
Von Delacroix bis Warhol. Schenkungen von Wilhelm Winterstein
18. Juli bis 11. Oktober 2020
Di–So 9.30–18 Uhr
Schiller-Museum Weimar
Schillerstraße 12 | 99423 Weimar

Kurator*innenführungen
21. und 30. Juli, 13. August, 3., 10., 17. und 24. September | jeweils 16 Uhr

Ausstellungskatalog
Von Delacroix bis Warhol. Schenkungen von Wilhelm Winterstein
Hrsg. v. Hermann Mildenberger
Sandstein-Verlag, Dresden 2020
Softcover | 168 Seiten
Preis: 38 Euro