Schwächt die Corona-Pandemie die Religionen?

in Europa leiden die orientalischen monotheistischen Religionen unter der Pandemie

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Zumindest in Europa leiden die orientalischen monotheistischen Religionen unter der Pandemie. Nur wenige Gläubige und Priester lehnen sich dagegen auf, dass Museen bald geöffnet werden, jedoch Bordelle, Kirchen, Synagogen und Moscheen weiterhin geschlossen bleiben. Der Glaube an einen allmächtigen Gott geht verloren, wenn seine Ohnmacht öffentlich vorgeführt wird.

Nur wenige Gläubige und Priester widersetzen sich den polizeilichen Anordnungen, wenn es um das Verbot des Betretens von Gotteshäusern für Gläubige geht. Allen voran marschiert Corona- und Staats-konform der römische Vertreter Gottes auf Erden, der in riesigen Kathedralen weder hör-, noch sichtbar ist. Dass gerade der staatskonforme Bischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, seine Stimme gegen die Allmacht des religionsneutralen Staates erhebt, ist ein mutiges Zeichen, welches nicht unbedingt positiv ist. Denn bald werden sich die Muslime erregen, um zumindest für ihren Glauben „Vorteile“ durchsetzen. Von den Juden ist nichts zu erwarten. Selbst ohne Corona sind die 99 Synagogen und 31 Gebetssäle in Deutschland mit ganz wenigen Ausnahmen schlecht besucht. Bedürftige Juden werden zum Synagogenbesuch verpflichtet, damit die Gebete, die die Anwesenheit von zehn Männern erfordern, stattfinden können.

Versuchsweise wollen die Länder 15 „Besucher“ pro Gottesdienst genehmigen. Diese Zahl sollen die Juden mit Chuzpe durchgedrückt haben. Die Bundesländer boten den Juden 10 „Besucher“ an, worauf die Juden 20 forderten, um sich auf 15 zu einigen. Die Länder gingen davon aus, dass den Juden 10 Betende entsprechend ihrer Religion (s.o.) ausreichen! Die Zahl „10“ ist zwar richtig und wichtig, jedoch nicht praktikabel. Wenn nämlich nur zehn Juden in die Synagoge zum Beten hereingelassen werden, wird dem 11. und allen Folgenden der Zugang zum Beten verwehrt werden. In der Folge werden sich weniger Betende auf den (langen) Weg zur Synagoge oder Gebetssaal aufmachen, da sie keine Lust verspüren, frühzeitig aufzustehen, um vor verschlossenen Türen zu stehen. Somit würde erreicht, dass die Gebete letztendlich unzureichend wären (s.o.).

Mit 15 zugelassenen Juden steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl der in der Synagoge und in den Gebetssälen beten Wollenden die „10“ erfüllt.

Der Fastenmonat Ramadan 1441 dauert vom 24. April bis 23. Mai 2020. Das Fastenbrechen am späten Abend ist ein fröhliches Ereignis, was von den allermeisten Muslimen, auch den wenig gläubigen, gerne begangen wird. Die Zahl der gemeinsamen Fastenbrecher kann unmöglich auf 15 reduziert werden. Doch der Islam ist eine praktische Religion. Man verschiebt den Ramadan auf bessere Zeiten!

Bleiben die Christen, die in Deutschland bisher die Mehrheit der Gottgläubigen ausmachen. Mit Ausnahme von mutigen Menschen wie Rainer Maria Kardinal Woelki sind die allermeisten (übrigen) christlichen Gottgläubigen auch Staatsgläubige, genauer: mehr staatsgläubig als gottgläubig.

HH-Bischof

Die Geschichte wiederholt sich gerne: das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Auch wenn dieser Satz von Karl Marx stammt, ist er deshalb nicht falsch.

Letztendlich wird aus dem Kampf „Staat gegen Corona“ der Staat siegreich hervorgehen. Auch die Muslime in Deutschland werden nichts daran ändern. Denn dort, wo der Islam herrscht, herrscht nicht die Demokratie. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Regel in der EU aufgehoben wird. Hierzu sind die Muslime Deutschlands zu gut integriert.

Diese kurze Abhandlung kommt zu dem Schluss, dass die Menschen in Deutschland nicht durch übermenschliche (göttliche, gottgewollte Strafen) Ereignisse religiös (fromm) werden, sondern sich eher um einen starken Staat sammeln. Wenn die Chinesen nicht das Virus entdeckt (erzeugt?) hätten, hätten es die Deutschen getan.

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Über Nathan Warszawski 535 Artikel
Dr. Nathan Warszawski (geboren 1953) studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitet als Onkologe (Strahlentherapeut), gelegentlicher Schriftsteller und ehrenamtlicher jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen.