DRAUFLOS IN DIE REVOLUTION

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Siegmar Faust

DRAUFLOS IN DIE REVOLUTION

weil

mein Verstand mich längst verlassen hat

mein Vermögen schon verschwunden ist

wir alle in Quarantäne sitzen und schwitzen

weil

ein wildes Weiblein uns alle hypnotisiert

sie uns mit ihrer Raute völlig verrückt macht

wir uns ihrer Schönheit kaum entziehen können

weil

besonders weiße alte Männer von ihr schwärmen

jeder sich einbildet sie gesehen zu haben

jeder eifersüchtig jeder anderen aus dem Weg geht

weil

sie so leicht ihre Gebote in unsere Verbote wandelt

die Welt dabei ganz normal aus den Fugen gerät

die Psychologen nicht mehr logisch denken

weil

ausgewählte Politiker plötzlich alle abheben

Journalisten pausenlos ins Schwärmen geraten

Philosophen sich über die Kröpfe hinwegdenken

weil

die Seelsorger hinterlistig ihre Altäre verlassen

Sozialarbeiter endlich ihre asoziale Seite zeigen

Polizisten und Helfershelfer alles beherrschen

weil

Klimahysterikern die luftigen Argumente ausgehn

Spitzensportler über ihre eignen Beine stolpern

pensionierte Ärzte anders reden als Ärzte im Dienst

weil

künstlich erzeugter Horror nur im Terror endet

Optimisten noch mehr Mist hinterlassen

Täuscher den Enttäuschten nicht mehr trauen

weil

der Bundesadler die Bänker in seinen Krallen hält

die Jungfrau Maria uns allen eine Tochter gebar

und diese nun unsere Herzen und Lungen erobert:

„Corinna, Corona (ah oo) – I love you so…!

Über Siegmar Faust 46 Artikel
Siegmar Faust, geboren 1944, studierte Kunsterziehung und Geschichte in Leipzig. Seit Ende der 1980er Jahre ist Faust Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), heute als Kuratoriums-Mitglied. Von 1987 bis 1990 war er Chefredakteur der von der IGFM herausgegebenen Zeitschrift „DDR heute“ sowie Mitherausgeber der Zeitschrift des Brüsewitz-Zentrums, „Christen drüben“. Faust war zeitweise Geschäftsführer des Menschenrechtszentrums Cottbus e. V. und arbeitete dort auch als Besucherreferent, ebenso in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Er ist aus dem Vorstand des Menschenrechtszentrums ausgetreten und gehört nur noch der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik und der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft an.