KATZEN: LEBENSLEHRER UND LEBENSELIXIER

Ein Katzenbuch, wie man es sich nur wünschen kann – für kleine und große Liebhaber!

Luisa, sechs Jahre alt, Erstklässlerin, liest Freunden und Freundinnen die erste Geschichte aus dem brandneuen „KatzenKinderBuch“ von Hans Gärtner  (*) vor. Auf einer Bank im Münchner Englischen Garten. Nur hundert Meter entfernt ist die Auffangstation für Wildtiere mit zwei lebendigen Krokodilen, Schlangen und Vögeln, die versorgt werden müssen. Was für Spaziergänger unerreichbar ist, bietet Luisa live am Spielplatz. Immer mehr Kinder kommen, hören zu und machen sich Gedanken über Katzen, Meerschweinchen und Hasen. Die „Vorlesung“ wurde vom Ruf eines Vaters abrupt beendet: „Jetzt gehen wir zum Mittagessen!“

Wer hätte gedacht, dass das Katzenbuch selbstverständlich zum Essem mitgenommen wird?! So spannend ist das Buch also, dass die Kinder sich weiter in die Katzenwelt mit all ihren „Pros“ und „Contras“ vertiefen wollen. Darin geht es freilich um ganz besondere Tiere. Um Tiere mit samtenen Pfoten. Der Autor, befragt nach seinem Verhältnis zu Katzen: „Sie sind mir Lebenslehrmeister und Lebenselixier zugleich, etwas, wonach wir uns tagtäglich sehnen“.

Warum haben Sie das Katzenbuch geschrieben?

Hans Gärtner: Weil so eins – mit Infos, erfundenen Geschichten, Rätseln und, vor allem, Schelmereien, bisher fehlte.

Was können die Kinder von Katzen lernen?

Hans Gärtner: Katzen sind Vorbilder für die Eigenwilligkeit. Für den eigenen Kopf. Den braucht jedes Kind. Oder besser: den sollte es immer gebrauchen.

Die Freundin von Luisa hätte so gerne eine Katze. Ihr Vater hat jedoch eine Allergie.

Hans Gärtner: Arme Lusia! Da musst du auf den Papa Rücksicht nehmen. Bitte. Vielleicht gibt sich Papas Katzenhaare-Allergie noch mal. Dann ist der Weg frei für ein eigenes Kätzchen. Ich wünsch dir bald eins.

Sie versetzen sich beim Schreiben in eine Maus oder in eine Katze. Wie geht das?

Hans Gärtner: Ach, einmal Maus, andermal Kater. Das geht schon. Der Schreibende muss sich in alle seine Figuren einleben. Sonst sollte er das Schreiben aufgeben. Übrigens: Jeder Mensch ist zugleich Katz und Maus: Raubtier und Opfer.

Was unterscheidet Katzenfreunden von Hundeliebhabern?

Hans Gärtner: Ich will lieber erklären, was beide gemeinsam haben: Liebe. Zuneigung zu einem Wesen mit vier Beinen und einer Seele wie sie der Mensch hat. Ob Hund oder Katz: Freunde sind beide. Zum Liebhaben auch.

Das „KatzenKinderBuch“ – diese brillant geschriebene Unterhaltung für Kinder wie Erwachsene liegt in der Visualisierung lebensnaher Situationen, die Katz und Maus betreffen und die Menschen genauso oder ähnlich erleben können. Der Transfer über Gedichte oder kurze Prosatexte wirft Fragen auf, und Lebensgesetze lassen sich über das Verhalten der Tiere interpretieren. So oder so haben die Katzen mit ihrem Sinn für Unabhängigkeit und Eigenwillen eine starke Wirkung, was Luisa und die anderen Kinder schon bei der ersten Lektüre inspirierte. Eine Lesung des „KatzenKinderBuchs“ im Münchner Literaturhaus für Familien sollte das nächste Ziel sein.

Übrigens: Die Geschichte „Mäuse, Mensch und schwarzer Kater“ von Hans Gärtner ist so witzig-genial, dass sie den besten Stoff für einen Kurzfilm bietet: dramatisch, echt, lebendig, aussagekräftig, voller Aktualität. Mehr wird nicht verraten. Denn das Buch ist für jeden Geburtstag oder zu Ostern ein passendes Geschenk aus der Schatztruhe eines geistreichen Autors. Ein Buch voller Überraschungen.                     

(*) Hans Gärtner: „KatzenKinderBuch“, Geschichten, Rätsel, Schelmereien, illustriert von Elena Buono, 111 Seiten, 17,90 Euro, Verlagshaus Schlosser, Kirchheim 2020, ISBN 978-3-96200-274-9                                                                        

Text zum Foto:

Ein Katzenbuch, wie man es sich nur wünschen kann – für kleine und große Liebhaber!

Ein Katzenbuch, wie man es sich nur wünschen kann – für kleine und große Liebhaber!
Über Angelika Weber 48 Artikel
Angelika Weber, M.A., studierte Bayerische Geschichte, Anglistik, Theaterwissenschaft, Philosophie und Geschichte der Medizin. Sie arbeitet mit nationalen und internationalen TV – Anstalten zusammen. 1997 erhielt sie für ihre Film- und Dreharbeiten das Bundesverdienstkreuz.