Edgar Reitz wird mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film ausgezeichnet

Deutscher Filmpreis 2020

Edgar Reitz ©Edgar-Reitz-Filmproduktion / Christoph Hellhake

Pressemitteilung – der Filmemacher und Autor Edgar Reitz wird am 24. April von der Deutsche Filmakademie mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film ausgezeichnet. 

„Edgar Reitz hat vor allem mit seinen “Heimat”- Filmen unvergesslich poetische Menschen und Bilder erfunden. Sie leuchten über sich und ihren Mikrokosmos weit hinaus. Und er hat gezeigt, dass das aufgeladene Wort “Heimat” zu komplex ist, um es den Nationalisten vom rechten Rand zu überlassen“, so Ulrich Matthes, Präsident der Deutschen Filmakademie, zu der Entscheidung der Auswahlkommission.

Der vielfach preisgekrönte Filmemacher und Autor wurde in Morbach im Hunsrück geboren und zog nach dem Abitur nach München, um Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaft zu studieren. Edgar Reitz war Mitglied der „Oberhausener Gruppe“ und sein erster Spielfilm MAHLZEITEN (Buch, Regie, Produktion), der 1967 bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet wurde, gehörte zu den Debütfilmen, die den Begriff „Junger Deutscher Film“ prägten. In den folgenden Jahrzehnten veröffentlichte Edgar Reitz zahlreiche filmtheoretische Texte, gab sein filmisches Wissen als Hochschullehrer weiter und wurde für seine Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme international gefeiert. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Filme CARDILLAC (1968/69), DIE REISE NACH WIEN (1973), STUNDE NULL (1976/77), DER SCHNEIDER VON ULM (1978) und die weltbekannte HEIMAT-TRILOGIE, die sich aus 31 abendfüllenden Einzelfilmen zu einem Jahrhundert-Epos zusammensetzt und mit über 54 Stunden Spieldauer zu den umfangreichsten erzählerischen Filmwerken der Filmgeschichte zählt. 

Einen sehr persönlichen Einblick in sein filmisches Schaffen gewährt Edgar Reitz im Gespräch mit Christian Schwochow im Rahmen des Podcasts „Close Up“: https://www.deutsche-filmakademie.de/podcast/#edgarreitz

Zu den Preisträgern, die von der Deutschen Filmakademie bisher mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film ausgezeichnet wurden, zählen Margarethe von Trotta (2019), Hark Bohm (2018), Monika Schindler (2017), Regina Ziegler (2016), Barbara Baum (2015), Helmut Dietl (2014), Werner Herzog (2013), Michael Ballhaus (2012), Wolfgang Kohlhaase (2011), Bernd Eichinger (2010), Vicco von Bülow (2009), Alexander Kluge(2008), Armin Müller-Stahl (2007), Erna Baumbauer (2006) und Reinhard Hauff (2005).

Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine Auswahlkommission, die der Vorstand aus den Mitgliedern, den Fördermitgliedern und dem Freundeskreis der Deutschen Filmakademie bestimmt. Der diesjährigen Kommission unter dem Vorsitz von Ulrich Matthes (Mitglied/Schauspieler) gehörten Fred Breinersdorfer (Mitglied/Drehbuchautor), Willi Geike (Fördermitglied/Produzent & Filmverleiher), Corinna Harfouch (Mitglied/Schauspielerin), Dagmar Hirtz(Mitglied/Regisseurin), Ewa Karlström (Mitglied/Produzentin), Klaus Keil (Ehrenmitglied), Thomas Plenert(Mitglied/Kameramann), Hansjörg Weißbrich (Mitglied/Editor) und Giesela Spiering (Freundin der DFA/Künstleragentin) an.

Edgar Reitz wird den Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film am 24. April im Berliner Palais am Funkturm in Empfang nehmen. Die 70. Verleihung des Deutschen Filmpreises wird von Edin Hasanovic moderiert und am 24. April um 22:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Die ARD-Gemeinschaftsproduktion entsteht unter der Federführung des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

Der Deutsche Filmpreis – die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film – ist mit Preisgeldern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in einer Gesamthöhe von knapp 3 Mio. Euro dotiert und wird nach der Wahl durch die Mitglieder der Deutschen Filmakademie von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters verliehen. Die Verleihung ist eine Veranstaltung der Deutschen Filmakademie in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), produziert von der Deutschen Filmakademie Produktion GmbH.

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