Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat den 30. Jahrestag des Mauerfalls am 09. November als Meilenstein der deutschen und europäischen Geschichte gewürdigt.
„Der Fall der Mauer hat Bayern, Deutschland, Europa und die Welt verändert und so den Weg für ein Zusammenleben der Völker in Frieden und Freiheit geebnet. Aber er wäre ohne die Solidarität und ohne die Unterstützung unserer Nachbarn in Europa, der alliierten Schutzmächte und vieler Länder der Welt nicht möglich gewesen. Und auch nicht ohne ein Europa, das gelernt hatte, Konflikte nicht mehr kriegerisch auszutragen, sondern friedlich am Verhandlungstisch“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Er betonte, dass Europa in Zeiten internationaler Handelskonflikte und des Brexits genau dahin wieder zurückkehren müsse. „Wenn uns die Geschichte eines gelehrt hat, dann dass wir Veränderungen nicht durch nationalstaatliche Alleingänge und Protektionismus herbeiführen können. Die EU hat uns rund 70 Jahre Frieden beschert. Dabei beruht der Zusammenhalt Europas auf unveräußerlichen Werten: Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit. Nur unter diesen Rahmenbedingungen konnte sich in den letzten 30 Jahren der europäische Binnenmarkt so entwickeln und dem Kontinent Wachstum und Wohlstand bringen. Wir müssen die Spirale von Strafzöllen und Gegenmaßnahmen stoppen und endlich eine Einigung am Verhandlungstisch herbeiführen. Ein Zollkrieg schadet nicht nur Wirtschaft und Verbrauchern, sondern auch den politischen Beziehungen untereinander. Protektionismus kennt nur Verlierer. Freier Handel ist der Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg – das gilt sowohl für Europa als auch weltweit“, so Brossardt.
Brossardt unterstrich die positive wirtschaftliche Entwicklung in Bayern seit dem Fall der Mauer. „Bei den meisten wirtschaftlichen Indikatoren steht die bayerische Grenzregion heute besser da als noch zu Zeiten der deutschen Teilung. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 1988 noch bei 8,8 Prozent, im Jahr 2018 waren es nur noch 3,6 Prozent. Bei der Wirtschaftskraft erreichte die Grenzregion im Jahr 1980 nur 83,8 Prozent des westdeutschen Durchschnitts, im Jahr 2017 waren es 92,7 Prozent. Insofern sind die vergangenen 30 Jahre eine Erfolgsgeschichte für die Grenzregion.“