Ehemalige Sportstars mit ungewöhnlichen Jobs

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Das Karriereende stellt für Profisportler in der Regel einen großen Umbruch dar. Schließlich haben nur die wenigsten von ihnen eine berufliche Ausbildung, die sie auf das Leben nach dem Sport vorbereitet. Viele versuchen deshalb, im Umfeld ihrer bisherigen Tätigkeit Fuß zu fassen. Sie verdingen sich etwa als Trainer, Funktionäre oder Fernsehkommentatoren. So können sie ihre Kenntnisse gewinnbringend einsetzen. Andere Sportstars versinken nach dem Karriereende in einem Tief, aus dem sie nur schwer wieder herauskommen. Geschichten von Alkohol- oder Drogenmissbrauch sind dabei keine Seltenheit. Und wieder anderen gelingt mit ein wenig Kreativität der Sprung in ein völlig anderes Metier. Zehn der der ausgefallensten Berufswahlen von prominente Ex-Sportlern werden im folgenden Artikel vorgestellt.

Boris Becker

Bumm-Bumm-Boris hat schon immer von sich reden gemacht. Nicht nur seine Leistungen auf dem Tennisplatz wurden in den Medien kommentiert. Auch um sein Privatleben gab es immer wieder Rummel. Neben seinem Familienleben wurde immer wieder auch über diverse geschäftlichen Engagements berichtet. Sogar eine Einlage als professioneller Pokerspieler hat Becker schon hinter sich. Als Werbeträger der Plattform PokerStars nahm er mehrere Jahre lang an Pokerturnieren teil. Ein Turnier gewonnen hat er zwar nie, dafür gelang es ihm aber des Öfteren ein Preisgeld mit nach Hause zu nehmen.

Tim Wiese

Der ehemalige Fußballprofi Tim Wiese war auf dem Rasen dafür bekannt, nicht gerade zimperlich zu sein. Vielleicht wurde ihm deshalb nach Ende seiner Karriere ein Angebot von der Wrestling-Organisation WWE gemacht. Tatsächlich absolvierte der Bergisch-Gladbacher 2016 auch einen Teamkampf unter dem Wrestlernamen „The Machine“. In der Münchner Olympiahalle besiegte er gemeinsam mit den Teamkollegen Cesaro und Sheamus seine Gegner. Dies war zugleich der erste und letzte Kampf einer eher kurzen Karriere als Wrestler. Später gab Wiese an, er habe aus familiären Gründen auf eine weitere Zusammenarbeit verzichtet.

Lee Bowyer

Sportwagen, Villen und vielleicht ein eigenes Nobelrestaurant – das sind die typischen Interessen von Fußballstars. Von einer Leidenschaft für Karpfen hingegen hat bisher noch kein FC-Bayern Profi berichtet. Die Ausnahme ist wohl der frühere englische Mittelfeldspieler Lee Bowyer. Als sein letzter Vertrag als Profi auslief, leistete er sich einen Fischweiher in Frankreich und verdiente forthin sein Geld mit den Angelrechten. Auf die Dauer genügte ihm das aber nicht, denn 2018 nahm er eine Trainertätigkeit beim Verein Charlton Athletic an.

Vitali Klitschko

Einer der erfolgreichsten Boxer aller Zeiten hat sich nach seiner fast 30 Jahrzehnte dauernden Boxkarriere von dem brutalen Sport verabschiedet und der Politik gewidmet. In seinem Heimatland Ukraine hat er dabei schnell zahlreiche Erfolge feiern können. Aktuell ist er nicht nur Bürgermeister der Hauptstadt Kiew. Er ist auch Abgeordneter im Nationalparlament, Gründer einer Partei und momentan der Vorsitzende einer der größten Parteien des Landes. Es wäre durchaus denkbar, dass Klitschko eines Tages in den Präsidentenpalast einzieht. Eine ordentliche Bilanz für den aktuell 48-jährigen Champion im Sportler-Ruhestand.

Arjan de Zeeuw

Der Holländer spielte knapp 17 Jahre als Profi Fußball. Er begann seine Karriere in den Niederlanden, verbrachte dann aber die meiste Zeit in der englischen Liga, die lange als die beste der Welt galt. Auf dem Rasen war seine Aufgabe, gegnerische Stürmer auszubremsen. Jetzt arbeitet er als investigativer Ermittler daran, Verbrecher zu stoppen. So wertet er in seiner Spezialrichtung, der Forensik, beispielsweise DNA-Spuren aus. Besonders wertvoll dürfte er der holländischen Polizei aber als Spieler in der hauseigenen Fußballmannschaft sein.

Sebastian Deisler

Der gebürtige Lörracher Fußballer erspielte sich mit dem FC Bayern München diverse Titel. Auch für die deutsche Fußballnationalmannschaft lief Deisler viele Jahre lang auf, auch wenn ihm hier kein ersehnter Turniersieg gelang. Nach vielen Verletzungen und psychischen Problemen hat er nun nach seiner aktiven Fußballkarriere eine neue Leidenschaft gefunden: Neben seiner Tätigkeit als Buchautor fand er seine Erfüllung im Buddhismus. Deisler hat bereits den Dalai Lama, religiöses Oberhaupt der buddhistischen Tibetaner, persönlich getroffen und eröffnete vor zehn Jahren einen Nepal-Laden in seinem Wohnort Freiburg, der Kunstgegenstände aus der Himalaya-Region führt.

George Foreman

Der ehemalige Boxweltmeister im Schwergewicht aus den USA hat sowieso eine ungewöhnliche Karriere, denn neben seiner sportlichen Laufbahn ist er auch christlicher Geistlicher. Seit seinem endgültigen Rückzug aus dem Profiboxen 1997 ist Foreman Gesicht und weltweilte Werbefigur einer nach ihm benannten elektrischen Grillmarke. Die qualitativ hochstehenden Grille wurden seit ihrer Einführung bereits über 100 Millionen mal weltweit verkauft. Auch wenn er selbst an der Entwicklung der Grille nicht beteiligt war, wäre dieser enorme Erfolg ohne Foremans globale Bekanntheit sicherlich nicht möglich gewesen.

Matti Nykänen

Eine unschöne, aber nicht minder spektakuläre Geschichte schrieb die Skisprung-Legende Nykänen. Der Finne gewann alles, was man nur gewinnen konnte: viermal olympisches Gold, fünf Weltmeistertitel und vier Gesamtweltcup-Siege. Eine unglaubliche Bilanz, die ihn jedoch nicht vor einem tiefen Fall bewahren konnte. Nach seinem Karriereende verdingte sich der Ski-Star als Kellner, Sänger und sogar Stripper. Zudem verfasste er eine Autobiographie mit dem ominösen Titel „Grüße aus der Hölle“. Traurigerweise hatte Nykänen vor seinem frühen Tod auch eine Zweitkarriere als Krimineller, da er wegen mehrerer Messerattacken zweimal ins Gefängnis musste.

Curt Schilling

Der ehemalige Baseballprofi, der zuletzt für die Boston Red Socks spielte, investierte einen Großteil seines Spielervermögens in eine eigene Videospielfirma. Schillings Firma, 38 Studios, erlangte beträchtliche Größe und beschäftigte zeitweise hunderte Mitarbeiter, darunter dutzende Spieleentwickler. Doch der Erfolg seiner zweiten Karriere hielt nicht lange an, denn bereits einige Jahre nach Gründung begann der allmähliche Verfall, der in ihrer Auflösung endete. Neben seiner Leistung als Vorsitzender von 38 Studios wurde Schilling vor allem für seine fragwürdigen politischen Ansichten und Aussagen öffentlich kritisiert.

Arnold Schwarzenegger

Die Aufzählung wäre natürlich nicht vollständig ohne einen der berühmtesten österreichischen „Exporte“ in die USA. Schwarzenegger ist ein echter Tausendsassa. Von seinen diversen sportlichen Talenten setzte sich schließlich die Begeisterung für das Bodybuilding durch. Ohne Zweifel war Schwarzenegger der erfolgreichste Bodybuilder seiner Zeit und prägte diesen Sport wie keine zweite Persönlichkeit. Doch den internationalen Durchbruch erlangte er als Schauspieler insbesondere mit seiner Rolle als „Terminator“. Und auch im Politikbetrieb ist Schwarzenegger kein Unbekannter: So war er für acht Jahre der Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien.

Wer sagt also, dass nach einer Sportler-Karriere alles vorbei sein muss? Die zehn prominenten Sportstars zeigen, dass der beruflichen und persönlichen Entwicklung auch nach dem Rückzug aus dem Profisport keine Grenzen gesetzt sind.

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