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Oberbayerns Wirtschaft blickt auch nach der anstehenden Regierungsumbildung in Großbritannien mit Sorge auf die weiteren Entwicklungen im Brexit. Wie die IHK für München und Oberbayern betont, haben sich die Prioritäten der Unternehmerinnen und Unternehmen nicht geändert. „Solange nicht klar ist, ob es tatsächlich zu einem ungeregelten Austritt aus der Europäischen Union kommt, fehlt den Betrieben mit Geschäftsbeziehungen ins Vereinigte Königreich die Planungssicherheit. Ohne diese Grundlage sind Vorbereitungen für die Zeit nach dem 31. Oktober nur sehr eingeschränkt möglich. Wir müssen wissen, wohin die Reise geht“, betont IHK-Präsident Eberhard Sasse.
Die Unternehmen haben ihrerseits bereits reagiert. Laut einer IHK-Umfrage unter den bayerischen Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen nach Großbritannien betrug der Anteil der exportierenden Betriebe 2018 noch 62 Prozent, im Jahr davor waren es noch 95 Prozent. Außerdem planen 16 Prozent, ihre für Großbritannien geplanten Investitionen aufgrund des EU-Austritts in andere Länder zu verlagern.
Ein harter Brexit würde die Wirtschaftsleistung Bayerns langfristig um etwa 1,4 Milliarden Euro pro Jahr schmälern, hatte eine ifo-Studie im Auftrag der IHK München im Vorjahr ergeben. Die bayerischen IHKs halten umfassende Informationsangebote zum Brexit für ihre Mitglieder bereit. 2018 exportierte Bayern Waren im Wert von 12,8 Milliarden Euro nach Großbritannien, das entspricht knapp sieben Prozent aller bayerischen Ausfuhren. Das Königreich ist Bayerns fünftwichtigster Exportmarkt.
Pressemitteilung IHK München