Es
spitzt sich schon wieder etwas zu, und das besonders in Deutschland.
Erleben wir erneut eine Renaissance des Totalitären? Und das 30 Jahre
nach der ersten Revolution, die zumindest den Mit-teldeutschen gelungen
war, und das sogar in einer völlig unerwarteten und neuen Qualität,
nämlich in einer friedlichen Revolution? Waren wir Deutschen denn nicht
am Tag nach dem Mauerfall vom 9. November 1989 „das glücklichste Volk
der Welt“, wie es der stets rotbeschalte Regierende SPD-Bürgermeister
von Berlin-West, Walter Momper, damals in die Mikrofone rief?
Natürlich
war das eine dumme Übertreibung, denn wie sollten die ehemaligen
Profiteure und deren Handlanger über den Sturz oder Zusammenbruch ihres
„ersten Arbeiter-und-Bauer-Staates auf deut-schem Boden“ glücklich sein?
Und nicht nur das, denn der ganze Ostblock mit der Hauptstadt Moskau
brach in sich zusammen. Die linke „Intelligenzija“ des Westens war
entsetzt. Wer wollte denn von denen gar noch die Wiedervereinigung? Herr
Momper, Oskar Lafontaine, Nobelpreisträger Günter Grass, Willy Brandt
und sein ehemaliger Staatssekretär und persönlicher Freund Egon Bahr
wollten sie wie die meisten anderen Sozialdemokraten jedenfalls nicht.
Noch im Spätherbst 1988 bezeichnete Bahr die Forderungen nach der
Wiedervereinigung als „politische Umweltverschmutzung“. Selbst noch fünf
Tage nach dem Fall der Mauer nannte er es eine „Lebenslüge, über
Wiedervereinigung zu reden“. Brandt sagte im September 1988 in einem
Vortrag der Friedrich-Ebert-Stiftung: „Durch den Kalten Krieg und seine
Nachwirkungen ist die Hoffnung auf Wiedervereinigung geradezu zu einer
spezifischen Lebenslüge der 2. Republik geworden“. Doch nur sein
nachträglicher Satz, als die Einheit nicht mehr zu verhindern war, hat
sich ins Gedächtnis der Nation eingebrannt: „Es wächst zusammen, was
zusammengehört“. In diesem Stil der verwirrenden Widersprüche stolperten
die ideologisch zumeist vernagelten Politiker in die ungewollte, aber
von den demonstrierenden Massen vor allem in Leipzig, Dresden und Plauen
erzwungene Einheit Deutschlands hinein. Wobei auch nicht vergessen
werden darf, dass die meisten durchaus mutigen Bürgerrechtler, die
später mit Orden und Ehrenzeichen dekoriert wurden, anfangs weder die
Wiedervereinigung noch die Abschaffung des Sozialismus anstrebten, den
sie lediglich im Sinne Rudolf Bahros oder Robert Havemanns reformieren
wollten. Doch solche Halbheiten bilden in brenzligen Situationen oft
eine Brücke zwischen den Extremen und können dadurch eine gewaltsame
Eskalation verhindern.
Axel
Springer, der Feind aller fortschrittlichen Intellektuellen des
Westens, verlegte nach dem Bau der Mauer sein Verlagshaus von Hamburg
nach Berlin-West direkt an die Mauer und sendete per Leuchtschrift seine
Nachrichten in den Osten Berlins, so dass die SED-Regierung sich
veranlasst sah, auf die Leipziger Straße Hochhäuser zu bauen, deren
Wohnungen nach dem Westen nur von Parteifunktionären und
Stasi-Offizieren bewohnt werden durften. Schon ab 1968 galt derjenige
als kalter Krieger, Nationalist oder bestenfalls als Spaßvogel, der
gegen die deutsche Teilung wetterte und an die Wiedervereinigung
glaubte. Axel Springer, der das verkörperte, wurde deshalb als „Der
Brandenburger Tor“ verspottet. Linke und Liberale bekamen sich kaum noch
ein vor diesem Spott.
Ab 1970 galt das Schlagwort „Anerkennung der Realitäten“ und charakterisierte die neue Ostpolitik von SPD-Kanzler Willy Brandt. Darauf Springer: „Auch Rauschgifthandel ist eine Realität“. Eine Weisung in seinem Haus lautete: „Die Einheit des Vaterlandes in Freiheit – das ist unser Auftrag.“ Sozialdemokraten und Freie Demokraten, Deutschlands neue herrschende Klasse samt ihrer auflagenstärksten Medien wie „Spiegel“, „Stern“ und „Zeit“, aber auch viele Professoren, Publizisten und Schriftsteller fühlten sich einer solchen einfältiger Visionen total überlegen. Das war der Schnee von gestern, versuchten die Volkserzieher dem Volke einzureden. Sie kannten ja mit Marx den Lauf der Weltgeschichte. Der Sozialismus war in ihren irren Augen die unbesiegbare Kraft der Zukunft. Denen konnte man nur mit Hayek schnippisch entgegnen: „Sozialismus ist nie ein bisschen richtig, sondern immer ganz falsch!” Und der spätere Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass warnte eindringlich: „Bei einer Wiedervereinigung wären die Deutschen bald wieder zum Fürchten.“ Der bundesdeutsche Leiter der Ständigen Vertretung in Ost-Berlin, Günter Gaus, prophezeite kühn: „Die DDR wird genauso lange existieren wie die Bundesrepublik“. Der damalige SPD-Politiker Oskar Lafontaine, der den Austritt aus der Nato forderte, traf sich mit dem SED-Generalsekretär Erich Honecker öfter als jeder andere westdeutsche Politiker – außer dem DKP-Chef Mies. 1985 sprach sich Lafontaine sogar für eine Anerkennung der Staatsbürgerschaft der „DDR“ aus. Im selben Jahr beendete das Saarland als einziges Bundesland Zahlungen an die bis dahin von allen Bundesländern gemeinsame getragene Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen, die Menschenrechtsverletzungen in der „DDR“ dokumentierte. Alle weiteren von der SPD regierten Bundesländer folgten dem, denn es sei ein „Relikt des Kalten Krieges“, so der spätere Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Der „Zeit“-Journalist Theo Sommer sekundierte damals, als schon jeder Sensible das Ende der SED-Diktatur erahnen konnte: „Die Bürger des anderen deutschen Staates bringen ihm (Honecker) fast so etwas wie stille Verehrung entgegen“. Diesen Blödsinn von marxistisch verseuchten, doch großbürgerlich prassenden Gesinnungsjournalisten und den jakobinischen Tugendterroristen im „Kampf gegen rechts“ setzte Axel Springer mit Kurt Schumacher die simple Tatsache entgegen, dass Kommunisten überall, wo sie an die Macht gelangten, sich als „rotlackierte Nazis“ entlarvten. Der SED-Staat war demzufolge nicht nur für den Verleger Springer ein Verbrecherregime, sondern besonders für deren Widerständler und vielen Opfer, denen Springer gern Chancen in seinem Verlag einräumte, darunter Günter Zehm, Ulrich Schacht, Lutz-Peter Naumann oder den Perser Hossein Yazdi, der 16 Jahre als politischer Häftling einsaß und dann 36 Jahre für Springer als Journalist arbeitete. Jeder, der dort als Journalist arbeiten wollte, musste folgende vier Punkte unterschreiben: 1. Das unbedingte Eintreten für die friedliche Wiederherstellung der Deutschen Einheit in Freiheit. 2. Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes. 3. Die Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus. 4. Die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.
In der Springer-Zeitschrift „Kontinent“, in der vor allem die osteuropäischen Dissidenten zu Wort kamen, veröffentlichte Springer 1977 wie ein Prophet das Folgende: „Wenn es gelingt, die Völker Osteuropas, einschließlich der Sowjetunion, gegen die Lüge der Gewalthaber immun zu machen, indem wir die Wahrheit als Elixier der Freiheit auf allen Wegen über Mauern und durch Zäune schaffen, dann bereiten wir jene Revolution des Geistes vor, die noch immer die Lüge außer Kraft gesetzt und Diktatoren, Gewaltregime und Unterdrücker gestürzt hat. Das klingt heute wie ein Märchen. Ist es nur ein Märchen? Es gab einmal einen Mann namens Theodor Herzl. In scheinbar aussichtsloser Lage versprach er den Juden einen Staat, auf den sie seit 2000 Jahren tagtäglich – vergeblich – hofften. Herzl hämmerte den Juden ein: ,Wenn ihr es wollt, ist es kein Märchen.‘ Das heißt für uns: Wenn wir nur wollen, wenn wir alles wagen, dann ist die Freiheit kein Märchen. In Deutschland nicht. In Polen nicht. In Ungarn, Rumänien, der Tschechoslowakei und den baltischen Staaten nicht. Und nicht in Russland.“ Schade, dass Axel C. Springer, der 1985 verstarb, das nicht mehr auf Erden erleben durfte, was er vorausgesehen hatte. Auch Matthias Walden und Franz Joseph Strauß hätte ich das sehr gegönnt.
In Osteuropa hat der Marxismus in seinen verschiedenen Auslegungen faktisch ausgedient, denn mit den marxistischen Altkadern, die noch überdurchschnittlich in allen möglichen Verwaltungen unterkamen, sogar in der Stasi-Unterlagen-Behörde, stirbt er nun größtenteils ab, weil diese Funktionäre selber wegsterben. Doch in den westeuropäischen und amerikanischen Hochschulen erfreut sich der Marxismus ansteigender Beliebtheit. Das alles dient dazu, die westliche „Wertegemeinschaft“ noch weiter zu spalten, was den nächsten Weltenbeglückern unter dem Ruf „Allahu Akbar!“ nur recht sein kann. Der westliche „Gutmensch“, vor allem in seiner Extremform als „Besser-mensch“ verharmlost nicht nur die islamische Gefahr, sondern wird – bewusst oder unbewusst – zu ihrem Werkzeug. Die Grundlage, die sie verbindet, ist die totalitäre Deutungshoheit mit dem anknüpfenden Herrschaftsanspruch. Doch ich möchte lieber nah an der mich umgebenden Gegenwart bleiben, denn geist- und gefühlsverwirrte Gefälligkeitskünstler und ebensolche Politiker und Wissenschaftler hatten ausgerechnet den SED-Juristen Gregor Gysi mit zum Festredner des 30. Jahrestages der friedlichen Revolution ausgerechnet in der ehemaligen „Heldenstadt“ Leipzig auserkoren, also jenen Mann, der die totalitäre SED und deren Vermögen gerettet hat, obwohl diese Partei verboten gehört hätte, wie 30 Jahre zu spät Theo Waigel, der ehemalige Spitzenfunktionär und spätere Ehrenvorsitzende der CSU, selbstkritisch zugab. Zum Glück haben sich viele ehemalige Bürgerrechtler und Dissidenten zu einem Protestschreiben aufgerafft, mit dem dieser Skandal gerade noch verhindert werden sollte.
Doch warum konnte niemand der Bundeskanzlerin Einhalt gebieten? Würde man allein die völlig gegensätzlichen Aussagen der ersten deutschen Bundeskanzlerin aneinanderreihen, dann käme eine lange Litanei zustande. Hier nur ein Aspekt: Im Oktober 2000 sagte sie deutlich, dass „die multikulturelle Gesellschaft keine lebensfähige Form des Zusammenlebens ist, und das glaube ich auch.“ 2004 tritt sie entschlossen vorm Bundestag für die „Steuerung und Begrenzung von Zuwanderung“ ein. Noch 2010 beteuert sie, dass der „Ansatz Multikulti (…) absolut gescheitert“ sei. Fünf Jahre später lässt sie gegen sämtliche Vernunft und alle bestehenden Gesetze, natürlich ohne den Willen des Souveräns einzuholen, 1,5 Millionen illegale Einwanderer, überwiegend junge Männer ohne Pass, aber mit modernen Handys ins Land und in die deutschen Sozialsysteme strömen. Schlepperbanden machen riesige Geschäfte, Tausende ertrinken deshalb im Mittelmeer. Plötzlich werden Milliarden Euros locker gemacht, obwohl für die maroden Schulen, Straßen, Brücken, für die Wohnungsnot und Aufstockung erbärmlicher Renten bisher keine Gelder übrig waren.
Merkels
politische Leitlinie besteht lediglich darin, sich opportunistisch
jedem anzubiedern, möglichst wenig zu ändern, denn eigene Ziele oder
Entscheidungen zu vertreten, dazu hat sie kein Talent. Ihr Leitmotiv ist
unter Politikern nur allzu bekannt: „Was interessiert mich mein
Geschwätz von gestern.“ Aber eins beherrscht sie bestens: in fast jede
Aussage eine Einschränkung einzubauen, die es möglich macht, bei Bedarf
genau die gegenseitige Position vertreten zu können. Katastrophal wird
es, wenn grundsätzliche Entscheidungen verlangt werden, die nicht mit
einer pro-forma-Konzession an Gegner in der Koalition zu bewältigen
sind. Und für diese katastrophale Politik „verdient“ diese gewählte Frau
täglich über 1.100 Euro, die immer weniger Rentner im Monat bekommen.
Ich gönnte ihr noch viel mehr, wenn sie wenigstens ihren Eid einhalten
würde, nämlich dem deutschen Volk zu dienen und nicht nur global
vernetzten Gutverdienern, die sich die Selbstauflösung des deutschen
Volkes ebenso wünschen wie die Selbstabschaffung der christlichen
Religion.
Zunehmend
verstärkt sich bei vielen verantwortlich denkenden Menschen der
Eindruck, in Absurdistan zu leben oder gar in einem Irrenhaus, dessen
Ärzte sich zudem noch anschicken, sich einem neuen Totalitarismus zu
ergeben, der als Religion daherkommt und eine brutale
Welteroberungspolitik betreibt, sobald er sein Lehrbuch, den Koran, auch
nur halbwegs ernst nimmt. Damit das nicht so auffällt, wird nach den
folgenlos verpufften Waldsterben- und Ozonloch-Katastrophen ein
CO2-Gespenst aufgeblasen, welches wieder einmal die Welt retten soll und
natürlich die Zukunft unserer Kinder, die sich dafür mit einem abnormen
Schulmädchen an der Spitze den Freitag zum Schulstreiktag „erkämpft“
haben.
Freilich, diesem Jetztzustand gehen immer unkorrigierte Fehler und fehlgeleitete Ideologien voraus.
Diese alle aufzuzählen übersteigt die Kraft und Zeit eines Einzelnen. Doch es bleibt, um es noch ganz allgemein zu sagen, folgende Beobachtung im Raum: Wenn Menschen, die sich dem Allgemeinwohl verpflichtet fühlen und politische Ämter anstreben, nicht mehr prinzipiell denken und damit auch keinen Überblick über allgemeine Zusammenhänge erlangen können, dann ist es kein Wunder, dass sie Wesentliches nicht mehr von Unwesentlichen unterscheiden können. Sie wollen populär sein, um die mildeste Variante anzunehmen, stempeln zugleich selber jeden Kritiker als Populisten ab.
Unter
solchen konturlos-unberechenbaren Regenten bildet sich immer auch eine
konturlose Mehrheit von verschiedensten Mitläufern, die sich wie in
jeder Diktatur rasch und billig auf Schlag-Worte einigen, mit denen
nicht nur drohend herumgefuchtelt, sondern auch durch die Antifa-SA
kräftig zugeschlagen wird. Das erhöht das Selbstwertgefühl
minderwertiger Kreaturen, die nun im Herdengefühl unter jeder dummen Kuh
den Kampf ausrufen, in allererster Linie natürlich „gegen Rechts“,
deren extremen Vertreter dadurch wiederum zum Gegenterror aufgerufen
werden:
„Ob friedlich oder militant – wichtig ist der Widerstand!“,
„Ob Ost, Ob West – nieder mit der Nazipest!“,
„Nazis gibts in jeder Stadt – bildet Banden macht sie platt!“,
„Grenzen von der Karte streichen – Staaten müssen Menschen weichen!“,
„Die Bullen üben fleißig für ein neues dreiunddreißig!“,
„Gegen das Konstrukt aus Rasse und Nation – Für die soziale Revolution!“,
„Lasst es krachen, lasst es knallen, Deutschland in den Rücken fallen!“,
„Kapitalismus, scheiße wie noch nie! Für den Kommunismus und die Anarchie!“,
„Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland – Schwarz, Rot, Gold wird abgebrannt!“,
„Ich war, ich bin, ich werde sein – Die Revolution wird die Menschheit befreien!“…
„Erst kommt das Essen, dann kommt die Moral – Wohlstand für alle – Kampf dem Kapital!“
Nach
der Ausschaltung der Roten Armee Fraktion (RAF) verschob sich die
Aufmerksamkeit auf das Gefahrenpotenzial des braunen (NSU-Morde und
Politikermord) und des islamischen Terrors. Brandanschläge auf die
Stromversorgung, zerstörte Bahngleise, krankenhausreif geprügelte
Politiker, Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte, Ehrenmorde,
Messerattacken, Vergewaltigungen, Erpressungen, Sprengungen von
Geldautomaten und dergleichen mehr überlasten nicht nur die Polizei
sowie das gesamte Justizsystem, während die zunehmenden Übergriffe aus
dem linksextremen Spektrum verharmlost werden und demzufolge kaum
erforscht sind. An die sich immer weiter ausbreitenden arabischen und
kurdischen Gangster-Clans will ich gar nicht erinnern.
Immerhin,
Prof. Klaus Schroeder, der an FU Berlin ziemlich einsam über
Linksextremismus forscht, weist nach, dass sich im Jahr 2017 1200
Gewalttaten von rechts fast doppelt so vielen Ausschreitungen von links
gegenüberstehen. Doch in unseren Erziehungsmedien wird das genau
andersherum dargestellt. Eine riesige Lobby-Gruppe mit der ehemaligen
Stasi-Mitarbeiterin Anetta Kahane an der Spitze verdient sich dumm und
dämlich im bewusst einseitigen und damit totalitären „Kampf gegen
rechts“. In einem demokratischen Staat, für den ich mich wie jeder
andere Liberal-konservative auch einsetze, müsste ein erbarmungsloser
Kampf gegen alle Extremisten geführt werden, die kriminell, also
revolutionär mit Terror und Gewalt den vernünftigen Ordnungsrahmen
unseres Grundgesetzes bewusst zerstören oder außer Kraft setzen wollen.
Natürlich
bin ich mir bewusst, dass die Demokratie immer nur eine zum
Durchschnitt neigende Diktatur der Mehrheit ist, wenn… Ja, wenn es
keinen Verfassungsrahmen gäbe, der dem Ordnungs-rahmen aller Freiheiten
bildet, damit keine Willkür oder Anarchie, also das primitive Recht des
Stärkeren und der Reichsten herrschen kann. Freiheit ohne Disziplin und
Verantwortung führt ins Chaos und bereitet Terror vor. Es lässt sich
auch verkürzt sagen: Chaos neigt dem weiblichen Wesen zu, Ordnung dem
männlichen. Das provoziert und: soll es auch! Es besteht durchaus die
berechtigte Frage, ob vielleicht erst das Chaos das Denken nährt.
Insofern bestand schon zwischen Adam und Eva eine unzertrennbare
Einheit, vor allem als sie noch nackt waren und sich nicht schämten.
Wer sich als gemäßigter Linker nicht vom Kulturmarxismus abgrenzt, will die Grundlagen der westlichen Welt, die sich sowohl durch Freiheit als auch durch Wohlstand charakterisiert, unter-minieren. Linke Utopisten laufen gegen jedes machbare System an, das irgendetwas mit Kapitalismus oder Marktwirtschaft zu tun hat. Was bleibt davon übrig, wenn die soziale Marktwirtschaft ab-geschafft würde? Planwirtschaft, Diktatur der Bürokratie und ideologischer Machtterror. Das heißt Armut, Zerstörung der Umwelt, der Kultur und Tradition. Was blüht stattdessen auf? Angst, Miss-trauen, Ideologie und Verlogenheit. Viele in Mitteldeutschland und Osteuropa dachten, dass hätten sie endlich hinter sich. Die Diktatur der Bürokratie hat hier und heute schon jede Dimension einer Diktatur überflügelt. Der freie Meinungsstreit wird besonders in den Medien, die sich von unseren Zwangsgebühren mästen, so eingeschränkt, dass der Weg zum Meinungsterror schon geebnet ist. Was folgt? Ein Bankencrash? Stromausfälle, überbordende Kriminalität? Das Abrutschen in die 3. Welt? Dorthin, wo unser Bildungssystem fast schon gelandet ist? Marxismus ist alternativlos. Da hat Frau Dr. Merkel völlig recht. Opportunisten haben immer recht.
Schon jahrelang erlaubte es sich Deutschlands erste Kanzlerin zu machen, was sie will. Doch das Schönste ist ja, sie weiß gar nicht, was sie will. Ideen? Prinzipien? Visionen? Lehren aus der Ge-schichte? Sie merkelt nur, dass ihr die Basis unter den Füßen wegschmilzt. Da weiß sie plötzlich wieder, was sie will: Macht haben, Recht haben, Ruhm haben. Nicht nur Verfassungsrechtlern der CDU stehen zu diesem Weiberregiment die Haare zu Berge. So dominiert (oder regiert?) heute vor allem eine Walküre-Willkür. Doch wenn Frau Merkel gar noch wegen der ihr verhassten deutschen Nationalhymne auf- und stillstehen muss und sich nicht selber mit ihrer heiligen Raute präsentieren darf, bekommt sie das große Zittern. Doch fortschrittliche Professoren und Journalisten applaudieren. Der Beamten-Unwirtschaft unter Olaf, dem Steuereintreiber, kann es nur recht sein, den privilegierten Lakaien ohnehin, denn sie müssen ja nicht viel leisten, hauptsächlich zustimmen, abnicken, dann sieht man bald aus wie Peter Altm… Ach, und der süße Heiko Maa…Maa…. passt gut in die Handtasche unserer großen Vorsitzenden und hält deren Lippenstift frisch. Und der kleine verbiesterte Wolfgang Schäu… – schäumt er wieder? Der wird mitleidig in seinem Kinderwagen hin und her geschoben. Schlauheit bleibt dreist im Lande, Intelligenz wandert aus.
Keine Diktatur mit Planwirtschaft konnte bisher wirtschaftlich überleben. Nur die Despotie blüht in verschiedenen Größen wie Unkraut in solchen Ländern, sodass sich dieses sogar an den Klassen-feind exportieren lässt. Doch Individualismus ist jedem Kollektivismus haushoch überlegen. Aus-nahmen waren Pinochets Diktatur und neuerdings diejenige Chinas oder die der feudalistischen Ölscheichmilliardäre, die sich mithilfe der besten Ingenieure, Architekten, Künstler und Wissenschaftler aus dem Westen Huxleys „Schöne neue Welt“ in die Wüste bauen lassen. Wer schon ein-mal Dubai besucht hat, der sieht, wie uns heute undemokratische, totalitär strukturierte Feudalsysteme mit unseren eigenen Waffen schlagen und zeigen, wie wir mit unserer verkommenen Bürokraten-Demokratien immer weiter zurückfallen, gewissermaßen abgehängt werden. Überall wollen bei uns demokratisch gewählte Politiker mit hineinreden, obwohl sie zumeist nur von einem viel verstehen – von nichts! So entstehen in jahrelanger Verspätung die teuersten Philharmonien oder Flugplätze der Welt auf niedrigem Niveau. Die Bundeswehr ist zur Lachnummer verkommen, zu lange regiert von einer eingeadelten Frau, die durchaus zur Familienministerin taugen würde, aber nun gar noch die Chefin der EUdSSR geworden ist.
Doch selbst Blödsinn zu befehlen ist einfacher als den neuen „Goldstücken“ aus fremden Kultur-kreisen Deutsch beizubringen. Nicht vergessen! Denn es war der ebenfalls wahrnehmungsgestörte SPD-Schulz, der 2016 gesagt hatte: „Was die Flüchtlinge uns bringen, ist wertvoller als Gold. Es ist der unbeirrte Glaube an den Traum von Europa.“ Glaube und Traum sind für mich zwei verschiedene Schuhe. Und was uns die Flüchtlinge bringen? Was könnte denn wertvoller als Gold sein? Platin? Wahrlich, uns stehen harte Zeiten bevor!
Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks vor 30 Jahren kriechen immer mehr Neomarxisten aus ihren universitären Brutstätten und bedrohen mit „political correctness“ die größte Errungenschaft der westlichen Zivilisation: die Gedanken- und Redefreiheit. Sie wollen nicht nur den Studenten ihre marxistischen Geschichtsgesetze beibringen, nein, sie der ganzen Gesellschaft aufdrängen. Ist es schon völlig aus der Mode gekommen, auch Zeitgenossen von Marx/Engels zu lesen?
Friedrich Nietzsche wies schon 1878 unter der Überschrift „Der Sozialismus in Hinsicht auf seine Mittel“ darauf hin, dass der Sozialismus der jüngere Bruder des fast abgelebten Despotismus sei, den er beerben wolle. Er brauche eine Fülle an Staatsgewalt und strebe die Vernichtung des Individuums an. Der erwünschte Gewaltstaat brauche die untertänigste Niederwerfung aller Bürger und könne sich nur durch äußersten Terrorismus Hoffnung auf Existenz machen. Er bereite sich im Stillen auf eine Schreckensherrschaft vor und verwende missbräuchlich den Begriff der Gerechtigkeit. Der Sozialismus lehre lediglich die Gefahr der Anhäufung von Staatsgewalt und werde den Ruf nach so wenig Staat wie möglich provozieren.
Karl Poppers „offene Gesellschaft“ steht bekanntlich in der Tradition des Liberalismus und ist für Marxisten reaktionär, weil sie die kritischen Fähigkeiten der Bürger freisetzen will. Dazu soll auch noch die Gewalt des Staates geteilt werden, um Machtmissbrauch vorzubeugen. Wo käme man denn da hin, wenn doch die Fortschrittsfanatiker mit den Geschichtsgesetzen von Marx immer wissen, wo es langgeht? Da die Marxisten es zu wissen vorgeben, sollten wir ihre Ersatzreligion durchaus ernst nehmen, aber zugleich wissen, dass die Marx-Exegese und die Fundamentalkritik der „bürgerlicher Wissenschaft“ begleitet war von einem gesellschaftlichen Bedeutungsverlust der Geisteswissenschaften. Gleichheit, Gleichheit über alles, über alles in der Welt. Immer wieder soll am nichtdeutschen Wesen die Welt genesen. Wer kann das so ausdauernd genießen?
Natürlich die deutschen Politiker der sogenannten Altparteien, die in der Regel einfach zu arrogant, ungebildet und ideologisch verblendet, aber auch total überfordert werden, um zur Wiedererweckung der einst vorbildlich funktionierenden Demokratie unter Adenauer und dem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard fähig zu sein. Als letzte Hoffnung bleibt nur die neue Oppositionspartei, deren Namen ich, so warnen mich gute Freunde, am liebsten nie wieder in den Mund nehmen sollte, um nicht noch weitere Einschränkungen meines ohnehin bescheidenen Lebensstils hinnehmen zu müssen. Doch wie heißt es im Psalm 18? Auf die heutige Zeit übertragen würde ich es so aussprechen:
„Es ist besser, Gott zu vertrauen als sich auf Menschen zu verlassen. Es ist besser Gott zu trauen als sich auf Politiker zu verlassen. Viele Parteien hatten mich umringt. Im Namen Gottes – ja, ich wehrte sie ab. Sie hatte mich umringt, ja, mich eingeschlossen. Im Namen Gottes – ja, ich wehrte sie ab. Die Stasi-Knechte hatten mich umringt wie Bienen. Sie sind erloschen wie Dornenfeuer. Im Namen Gottes – ja, ich wehrte sie ab. Hart hat man mich gestoßen, um mich zu Fall zu bringen.“
Und? Ich lebe noch – gesund und flexibel. Selbst mein Dreivierteljahrhundert sehen mir nur wenige an. Dass ich selber kein Parteien-Mensch bin, erfuhr ich, nachdem ich zweimal in den 80er und 90er Jahren der Berliner FDP beigetreten war, in deren Parteinamen mich vor allem das Attribut „frei“ faszinierte, aber vor allem, um den nationalliberalen Flügel um Alexander von Stahl, Hermann Oxfort, Heiner Kappel, Rainer Zitelmann und Klaus Rainer Röhl zu stärken. Ja, Röhl, der ehemalige linke Journalist und „konkret“-Herausgeber hatte sich ebenfalls gewandelt und publiziert nun selbst als hochbetagter Mann noch in so genannten „rechten“ Zeitungen, um über die „tiefgreifenden, zum Teil verheerenden Folgen der kommunistischen und links-utopischen Aktivitäten“, an denen er selber einst „als Herausgeber und Kommentator beteiligt gewesen war“, aufzuklären.
Ansonsten interessiert mich Macht- und Parteienpolitik kaum. Mir geht es vor allem um Erkenntnisse, die nicht immer leicht zu verdauen sind. Dazu muss der Mut aufgebracht werden, auch mit Menschen, die einem unsympathisch sind, oder mit politischen Gegnern, manchmal sogar mit verkappten Feinden zu diskutieren. Vor dem Entscheiden kommt das Verstehenwollen, das Infragestellen eigener Klischees und Gewohnheiten, das Abwägen gegensätzlicher Auffassungen. Das kann durchaus zu neuen Kompromissen führen, auf alle Fälle zu einer begründeten Positionierung.
Doch Menschen, die unter dem Schild der guten Moral und des überheblichen Bewusstseins, etwas für die Zukunft der Menschheit zu leisten, sich totalitären Systemen und ihren Methoden zur Verfügung stellen, sind es der kurzen, wertvollen Lebenszeit nicht wert, sich mit ihnen einzulassen, bevor sie sich nicht selber ihren Irrtum eingestanden haben. Jeder kennt den von Fallersleben zugeschriebenen Spruch „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant!“ Zu die-sen Lumpen gehören auch die Rilotius-Decker-Journalisten, die massenhaft herangezüchtet wurden, nachdem Matthias Walden, Heimo Schwilk, Günter Zehm, Ulrich Schacht und andere hervorrag-ende Journalisten mit Charakter, Talent und Scharfsinn das Feld verlassen hatten. Sie konnten Wesentliches durchschauen und wussten noch, welche Gefahren von der Verharmlosung des Marxismus-Leninismus und den verschiedenen Sozialismus/Kommunismus-Varianten ausgingen. Mit ihnen verband mich auch eine persönliche Freundschaft.
Matthias Walden (1927-1984, eigentlich Otto Baron von Saß) floh als junger Redakteur 1950 aus Dresden in den Westen nachdem er als Gerichtsreporter mitbekam, wie brutal gegen Oppositionelle in der SBZ/“DDR“ vorgegangen wurde und wie ihn schließlich selber FDJ-Kampfgruppen bedrohten. Sein Lebensziel war die Wiedervereinigung Deutschlands, die er selber nicht mehr erlebte. Ab 1980 war er Mitherausgeber der „Welt“ und war als Nachfolger in der Konzernleitung Springers vorgesehen, doch er starb noch ein Jahr vor Springer.
Günter Zehm (*1933) war Lieblingsschüler des Utopie-Philosophen Ernst Bloch in Leipzig, saß dann drei Jahre in Zuchthäusern, folgte Bloch in den Westen und wurde nach seiner Promotion zu Sartre Feuilleton-Redakteur der „Welt“ und stieg bis zum stellvertretenden Chefredakteur auf. Nach dem Zusammenbruch der „DDR“ wurde er Honorarprofessor in Jena und schrieb viele Philosophiebücher und „Pankraz“-Kolumnen.
Ulrich Schacht (1951-2018) wurde sogar im Frauenzuchthaus Hoheneck geboren. Sein Vater war ein sowjetischer Offizier. Schacht wurde selber wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu sieben Jahren verurteilt, kam 1976 als Freigekaufter in den Westen und wurde Feuilleton-Redakteur und Chefreporter für Kultur der Zeitungen „Die Welt“ und „Welt am Sonntag“; trat auch als erfolgreicher Dichter und Schriftsteller hervor.
Heimo Schwilk (*1952) ist ein waschechter Schwabe und war bis Oktober 2015 Leitender Redakteur der „Welt am Sonntag“. Er lebt heute bei Berlin und schreibt Biografien. 2014 wurde ihm in Treviso/Italien der Premio Comisso für die beste Biografie verliehen. 2019 unterzeichnete er einen Aufruf zur Unterstützung der AfD.
Alle hier Aufgezählten Journalisten und Autoren wurden von den ach so fortschrittlichen Linken im Westen diffamiert und zum Teil auch bedroht, jedoch vergebens. Selbst die ehemalige Kommunistin und Bundestagsabgeordnete der Linken, Christine Ostrowski, hat ihre rosarote Brille abgelegt und ruft in tiefster Verzweiflung dazu auf, die AfD zu wählen.
Kommunisten, die während der Nazi-Zeit im Moskauer Hotel „Lux“ Quartier nahmen, mussten ihre Genossen, Freunde und Verwandten denunzieren, um selber überleben zu können – völlig im Gegensatz zu den christlich geprägten Widerständlern der Weißen Rose in München. Solche vom Marxismus geprägten Denunzianten durften dann im Auftrag des Massenmörders Stalin die sowjetische Besatzungszone regieren, die sich dann dummfrech Deutsche Demokratische Republik nannte, wo kein Begriff der Wahrheit entsprach. Der Ex-Kommunist Prof. Hermann Weber fasste es exakt zusammen: „Mehr als sechzig Prozent der KPD-Funktionäre, die vor dem Zugriff der Gestapo in die Sowjetunion geflüchtet waren, sind von Stalins Schergen ermordet worden oder im Gulag umgekommen. Von den Mitgliedern des Politbüros der KPD hat Stalin mehr ermorden lassen als Hitler (…) Fünf Namen stehen auf dem Blutkonto der Gestapo, sieben auf dem des Tscheka-Nachfolgers GPU. Von den Familienangehörigen der Ermordeten sind mindestens 31 in der Sowjetunion gewaltsam umgekommen.“
Nur die Springer-Zeitungen setzten im Westen noch dieses stalinistische Gebilde „DDR“ wenigstens in Anführungszeichen, während die SPD sich soweit von ihrem ersten und mutigen SPD-Vor-sitzenden nach dem Krieg, Kurt Schumacher, entfernt hatte, dass sie diese „DDR“ 1987 in ihrem SPD-SED-Papier gar auf Augenhöhe mit der Demokratie zu heben versuchte und Honecker für ei-nen ehrenwerten Mann hielt. Diese Diktatur bestimmte sogar die Politik der Bundesrepublik – mehr als es sich heute viele vorstellen möchten.
1972 wäre der CDU-Politiker Rainer Barzel beinahe Bundeskanzler geworden, nachdem Brandts SPD-FDP-Koalition Abgeordnete an die CDU/CSU-Fraktion verloren hatte. Beim entscheidenden Misstrauensvotum fehlten ihm plötzlich zwei Stimmen. Später kam heraus, dass zwei Abgeordnete von der Stasi bestochen worden waren. So blieb der von der SED bevorzugte Willy Brandt an der Macht, der den Zustrom von Jungmarxisten in die SPD zuließ. Auch der Bundespräsident Lübke wurde durch Stasi-Fälschungen zum Rücktritt veranlasst. Oder denken wir an den Ehrenpräsidenten der FDP, William Born, dessen Antrittsrede im neugewählten Deutschen Bundestag direkt aus der Feder des stellvertretenden Stasi-Ministers Markus Wolf stammte! Und wer erinnert sich noch an den „Krefelder Appell“, mitinitiiert von dem mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichneten General Gert Bastian, der dann auch mit anderen Generälen die Vereinigung „Generäle für den Frieden“ begründete? Auch dieses Projekt wurde von der Stasi angeregt und mitfinanziert. Dieser Verräter im Generalsrang, der sich 1992 und seine Lebensgefährtin Petra Kelly erschoss, war von 1983 bis 1987 grünes Mitglied des Bundestages. Man stelle sich nur solch eine Gestalt in der heute einzigen Oppositionspartei vor…
Diejenigen, die diese rotfaschistische Diktatur bekämpften oder ihr wenigstens zu entfliehen suchten, fanden im Westen zunehmend weniger Gehör. Bundestagspräsident Schäuble ehrte 2018 den Mut derjenigen, die Widerstand geleistet haben. Doch er meinte lediglich diejenigen, die das NS-Regime bekämpften, nicht diejenigen, die sich in der 2. deutschen Diktatur das ebenfalls erlaubten. Der Aufarbeitungssenior Friedrich-Wilhelm Schlomann schrieb dazu in der Zeitschrift „der stachel-draht“: „Jedes Volk der Erde würde jene Patrioten ehren, die voller Idealismus ihr Leben einsetzten, doch in Deutschland werden sie faktisch totgeschwiegen. Ein recht stolzer Teil des Lebens in der DDR bleibt ungeschrieben zurück – eine Verzerrung und damit letztlich Verfälschung der DDR-Geschichte!“
Doch für jene Gender- und Klima-Infantilisten, um die harmloseste Bezeichnung zu wählen, bürgt schon das Reizwort „Patrioten“ dafür, dass es sich hier nur um Nazis handeln kann. Auf diesem Niveau ist Deutschland mittlerweile mit der Denke aller Altparteien gelandet. Eine schweizer Zeitung resümierte deutlich: „Eine Schande für Deutschland.“
Meine Vorbilder sehe ich nach meiner Abkehr vom Marxismus vor allem in den Ordoliberalen. Ihre Position verkörpert die „zivilisierte Marktwirtschaft“ gegenüber dem Neoliberalismus als einer Position der „totalen Marktwirtschaft“. Funktioniert die „soziale Marktwirtschaft“ – dieser Begriff setzte sich schließlich durch – dann bedarf es kaum noch einer Sozialpolitik, die heutzutage aber völlig im Vordergrund steht und vor allem Bequemlichkeit, ja sogar Faulheit und Betrug fördert auf Kosten derer, die als Steuerzahler immer mehr geschröpft werden. Da selbst die Banken von Politikern und verbeamteten Bürokraten bevormundet werden, also die marktwirtschaftlichen Grundsätze ausgeschaltet worden sind, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann diese Planwirtschaft jämmerlich zusammenbricht.
In der SED-Diktatur wurde der Begriff „Sozialpolitik“ erst in den 1960er Jahren eingeführt – zuvor hieß es, dass der Begriff überflüssig sei, da ja in der „DDR“ ohnehin der Sozialismus als Vorstufe des Kommunismus aufgebaut werde, wo bald das Geld neben der bürgerlichen Arbeitsteilung abgeschafft würde und der Staat, den nach Lenin auch jede Köchin leiten könne, ohnehin absterben wird. An diesen Schwachsinn können eigentlich nur noch Gehirnamputierte glauben. Denkbar wäre hingegen, dass wir künftig bald von Robotern regiert werden, die als unbestechlich programmiert oder als solche gehalten werden könnten. Doch eins sollten wir schon jetzt wissen: Es gibt keine absolute Lösung unserer menschlichen Probleme im irdischen Leben. Etwa auf dem Mars?
Das erfolgreiche Modell des deutschen „Wirtschaftswunders“ scheint heute kaum noch Anhänger zu haben, denn die ordoliberale Wirtschafts- und Rechtswissenschaft ist gewissermaßen durch verdünnte sozialistische Theorien und entsprechende Experimente verdrängt worden. Erst vor dem Hintergrund der anschwellenden Finanzkrise ab 2007 würdigten solche unterschiedlichen Autoren wie Hans-Werner Sinn oder später sogar die linke Ikone Sahra Wagenknecht die Aktualität des Ordoliberalismus, zu dem sie sich promovieren ließ. Für beide war es einsehbar, dass mit der auf eine äußerst lockere Geldpolitik ausgerichteten Krisenpolitik gegen wesentliche ordnungspolitische Grundprinzipien verstoßen wurde, die den Rückgang der Produktivitätsgewinne, wachsende Ungleichheit und damit auch eine zunehmende politische Polarisierung hervorrufen mussten.
Wie das ausgeht, lässt sich nicht genau voraussagen, denn selbst eine politische Wende brächte keinen schnellen Erfolg, weil erst einmal das verwahrloste, weil linksutopisch orientierte Bildungssystem reformiert werden müsste. Sind neue Fachkräfte herangewachsen, kann der neue Kurs nur heißen: Freiheit statt Bevormundung! Entrümpelung der überbürokratisierten Verordnungs- und Gesetzesflut! Das alles bei strengster Einhaltung der Gesetze, bei Gewährung aller Freiheit der Meinungen, die nur im fairen Meinungsstreit der Wahrheit nahekommen. Alle Beamten, also Richter, Staatsanwälte, Offiziere, Professoren usw. haben unparteiische Staatsdiener zu sein, deshalb darf keiner von ihnen einer Partei angehören. Wer trotzdem ein politisches Amt anstrebt, darf nicht verbeamtet, sondern nur angestellt sein. Wer uns, also das Volk, regieren will und einen Eid leistet, dem deutschen Volk zu dienen, dürfte so ausgelastet sein, dass er jeder Nebentätigkeit zu entsagen hat. Jemand, der andere regieren will, hat sich zuvor in einem Berufsleben hervorheben müssen. Es kann nicht sein, dass uns Studienabbrecher, Schwätzer und Quacksalber regieren dürfen. Alle Abgeordneten dürfen nur durch direkte Wahlen, also nicht über irgendwelche Listen in die Parlamente kommen. Auch die Trennung zwischen Kirche und Staat hat endlich rigoros zu erfolgen. Ein vereintes Europa kann sinnvoll und human nur ein Europa der Vaterländer sein, keine abgekupferte EUdSSR.
Einer meiner verehrten Vorbilder neben Friedrich August von Hayek (1899-1992) ist Wilhelm Röpke (1899-1966), der als deutscher Sozialphilosoph und Ökonom zu den geistigen Vätern der erfolg-reichen „sozialen Marktwirtschaft“ zu rechnen ist. Er musste Deutschland sofort verlassen, als Hit-ler die Macht ergriff. Er lehrte dann in Istanbul und lernte dort die totalitäre Weltanschauung des Is-lam kennen, den er ebenso wie die roten und braunen Sozialismusformen konsequent ablehnte. Hier ein bezeichnendes Zitat von ihm: „Wenn der Liberalismus daher die Demokratie fordert, so nur un-ter der Voraussetzung, dass sie mit Begrenzungen und Sicherungen ausgestattet wird, die dafür sorgen, dass der Liberalismus nicht von der Demokratie verschlungen wird.“
Unsere modernen Möchtegern-Revolutionäre verachten zwar das Volk, verherrlichen jedoch noch heute die blutigsten Phasen der Französischen Revolution von 1789. Mit Robespierre glauben sie noch immer: „Terror ist nichts anderes als Gerechtigkeit, prompt, sicher und unbeugsam.“ Das Motiv des Terrors der Rechtsextremisten ist zumeist Rache, das der Linksextremisten bewusster Kampf für eine Utopie gegen das bestehende System und ihrer Verteidiger. Das lässt sich auch schön weichgespült ausdrücken, etwa so wie es Habeck versteht, der vorübergehende Politikstar der Grünen: „Wer uns will, weiß und will, dass sich damit Gravierendes ändert.“
Von
ihrem hochverehrten Karl Marx, den der ehemalige Marxismus-Professor an
der Humboldt-Universität Hermann von Berg nach gründlicher Überprüfung
nur noch als Karl Murks zu bezeichnen wusste und den zuvor schon der
Jurist und Politologe Konrad Löw in seine fragilen Einzelteile zerlegt
hatte, gäbe es noch viele weitere martialische Sätze regelrechter
Gewaltorgien hinzuzufügen. Doch das Lager der weltweit verbreiteten
Marxisten hat viele Facetten und reicht von den RAF-Terroristen bis zu
denen, die als Kulturmarxisten Marx kaum ausführlich im Original gelesen
hatten, sondern mehr von Freud, Horkheimer, Adorno, H. Marcuse, Bloch,
Habermas und jenen Studenten abstammen, die den theoretischen Marxismus
in seinen widersprüchlichen Auslegungen in die Praxis umsetzen wollten:
Dutschke, Cohn-Bendit, Teufel, Krahl, Fischer, Trittin, die sich alle
klar und deutlich gegen die parlamentarische Demokratie ausgesprochen
haben. Mit ihrem „Marsch durch die Institutionen“ haben sie sich nicht
nur bis an die Regierungsspitzen durchgeboxt, denn sie beherrschen
mittlerweile auch die Gerichte, die meisten Ministerien, fast alle
Schultypen und Kirchen, die Kult- und Kulturstätten ohnehin, und jetzt
sogar den Verfassungsschutz. Das bürgerliche Lager war durch
Schuldkomplexe wegen des Nazi-Regimes geschwächt. So gelangten
kindsköpfige Utopisten und verbissene Gutmenschen an fast alle
Schalthebel der Gesellschaft.
Die
gegenwärtigen Krypto-Marxisten in der Melonenpartei haben sich grün
getarnt, also außen grün, innen rot mit braunen Kernen. Ihre Vertreter
sprechen es zum Glück noch deutlich genug aus, was sie wirklich wollen:
„Die Leute werden endlich Abschied nehmen von der Illusion, Deutschland gehöre den Deutschen.“ (Cigdem Akkaya).
„Deutschland muss außen eingehegt und von innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi verdünnt werden.“ („Joschka“ Fischer)
„Es geht um Recht oder Unrecht in der Einwanderungsdebatte, uns geht es zuerst um die Zurückdrängung des deutschen Bevölkerungsanteils in diesem Land. (Jürgen Trittin)
„Ich wollte, dass Frankreich bis zur Elbe reicht und Polen direkt an Frankreich grenzt.“ (Sieglinde Frieß)
„Es ist gut, dass wir Deutsche bald in der Minderheit sind.“ (Stefanie von Berg)
„Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viel Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen. Wenn sie in Deutschland sind, müssen wir für ihr Wahlrecht kämpfen. Wenn wir das erreicht haben, werden wir den Stimmenanteil haben, den wir brauchen, um diese Republik zu verändern.“ (Daniel Cohn-Bendit)
„Integration fängt damit an, dass Sie als Deutscher mal türkisch lernen.“ (Renate Künast)
„Natürlich gehört der Islam zu Deutschland, und natürlich gehören die Muslime zu Deutsch- land. Und ich finde, darüber können wir ganz schön froh sein. Es wäre sehr langweilig, wenn wir nur mit uns zu tun hätten.“ (Katrin Göring-Eckardt)
„Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ (Robert Habeck)
Wie
kann solches Denken und Wollen noch mit dem Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland in Einklang gehalten werden, Herr Präsident
Haldenwang? Doch wer sich die Deutungshoheit erobert hat, hat immer
recht. Das ist ebenfalls eine fundamentalistisch-religiöse Anmaßung, die
jedoch schon einige Paradigmenwechsel überdauern konnte. Das östliche
Imperium mit der Hauptstadt Moskau hatte schon ihre atomar bestückten
SS-20-Raketen auf Deutschland gerichtet, doch das ängstigte unsere
fortschrittlichen Friedensfreunde keinesfalls. Sah etwa nur
SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt das „Gleichgewicht des Schreckens“ ins
Wanken geraten, als er mit dem NATO-Doppelbeschluss seine Karriere
beenden musste? Die größten Massendemonstrationen in der Geschichte der
Bundesrepublik begannen zu Beginn der 80er Jahre. Die ach so friedliche
„DDR“-Regierung hatte unter der einzigen Ministerin – Erichs Ehefrau
Margot Honecker – bereits schon 1978 den Wehrkundeunterricht für
Schulkinder eingeführt. Vier Jahre darauf verabschiedete die
„Volkskammer der DDR“ ein Gesetz, das die Einbeziehung von Frauen in die
allgemeine Wehr-pflicht vorsah. Jetzt setzte endlich Protest ein.
Mutige Frauen wie Bärbel Bohley, Katja Havemann, Almut Ilsen, Irena
Kukutz, Ulrike Poppe, Bettina Rathenow und Karin Teichert formulierten
eine Eingabe und schickten diese, unterschrieben von ca. 130 weiteren
Frauen, im Oktober 1982 an Partei- und Staatschef Honecker.
Doch
im Westen galt die USA unter den fortschrittlichen Feministinnen als
Kriegstreiber, die öst-lich-sozialistische Seite kam viel besser weg.
Dort regierten doch die Antifaschisten, während der amerikanische
Präsident Ronald Reagan gehasst wurde von den intellektuellen
Friedensfreunden und Israelfeinden, die bald massenhaft mit
Palästinenser-Tüchern herumliefen. Die SED-Bonzen lachten sich ins
Fäustchen. Ihre Propaganda von der Sicherung des Weltfriedens fruchtete,
obwohl sie regelrechte Kriegsvorbereitungen trafen. „Auch die
Methoden“, so Schlomann, „waren ja hemmungslos: Menschenraub,
Auftragsmord, Terrorismus und Attentate inbegriffen. Auch die westlichen
Dienste waren anfangs aggressiv, aber die Stasi verhielt sich
unabhängig von ihrem Gegner aggressiv. Das Aggressionspotential der
Stasi orientierte sich nicht am Gegner oder der Lage. Die Stasi folgte
stets nur rücksichtslos der eigenen Ideologie.“ Dem ist noch
hinzuzufügen, dass die Stasi nur „Schild und Schwert“ der moskauhörigen
SED-Führung war, also keiner eigenen Stasi-Ideologie folgte, sondern der
allgemein im ganzen Ostblock vorgegebenen, die sich eindeutig auf die
aggressive Ideologie Marxismus-Leninismus bezog.
Eigenartiger
Weise sind jene Westler, die sich einst dem Sozialismus im Osten
zuneigten, ohne dort leben zu wollen, wieder dieselben, die sich heute
mit ihren Jüngern dem real existierenden Islam zuneigen, ohne ihn zu
praktizieren oder in eins der arabischen Länder übersiedeln zu wollen.
Eine Ausnahme bildete lediglich der Schriftsteller Paul-Gerhard Hübsch
(1946-2011), der als ehemals linker Revoluzzer, Mitglied der Kommune 1
und Drogenabhängiger mit fortbestehenden Wahrnehmungsstörungen zum Islam
konvertierte und den Vornamen Hadayatullah annahm. Was leider den
Verdacht nährte, dass es sich bei vielen dieser zu dieser
mittelalterlichen Religionsideologie über-gelaufenen Europäern um nicht
mehr ganz zurechnungsfähige Persönlichkeiten handeln könnte.
Welch
ein Gegensatz dazu der damals von Linken und Moslems gehasste und
spöttisch verlachte Schauspieler Ronald Reagan, der jedoch als
erfolgreicher USA-Präsident vorausplanend wusste, was er tat, als er ein
SDI-Programm installieren ließ, denn damit war die Sowjetunion, die
wirtschaftlich schon an ihr Ende gelangt war, nicht mehr in der Lage
mitzuhalten. Was half noch ihre Panzer-Überlegenheit gegenüber dem neuen
System der Neutronenwaffen? Reagan wusste, dass er mit diesem
Wettrüsten die gefährlichste Diktatur der damaligen Welt in die Knie
zwingen konnte. Und? Der junge Gorbatschow, der nach dem Absterben
zweier Altkader vorzeitig an die Macht kam, wollte zwar mit waghalsigen
Reformen sein Imperium retten, verzichtete dabei auf Gewaltanwendung,
doch es half alles nichts mehr. Das kommunistische Experiment auf Kosten
seiner armen Einwohner wird nur noch in kleinen Ländern weitergeführt,
während das riesige China noch ziemlich erfolgreich das Experiment wagt,
eine kommunistische Diktatur mit kapitalistischer Produktionsweise
versöhnen zu wollen. Rotiert Marx jetzt in seinem Londoner Grab? Oder
lacht er sich nur seinen Größenwahn ab, wenn er erfährt, dass das
langsam aber sicher ärmer werdende Deutschland neben den
Milliardenzahlungen an die EU auch die drittgrößte Wirtschaftsweltmacht
China noch immer mit über 600 Millionen Euro „Entwicklungshilfe“
jährlich unterstützt?
„Das
Ende der Geschichte“, wie es sich Naivlinge mit dem amerikanischen
Politikwissenschaftler Francis Fukuyama vor allem nach dem Fall der
Berliner Mauer und des „Eisernen Vorhangs“ aus-malten, nun endlich in
eine friedlich-paradiesische Welt ohne grundsätzliche Gegensätze
hinein-wachsen zu können, wie sie in Hegels „Phänomenologie des Geistes“
schon als Setzung eines Endpunktes der Geschichte gedeutet werden
konnte, entpuppt sich immer wieder nur als ein ständig wiederkehrendes
Sehnsuchtsgespinst und reiht sich damit auch ein in die Träumerei von
der „klassenlosen Gesellschaft“, also dem Paradies auf Erden. Oder
sollte damit gar die US-amerikanische Staatswirklichkeit als Höhe- und
als Endpunkt der Geschichte legitimiert werden?
Zugegeben,
noch immer kommen, und das schon seit Jahrzehnten, die meisten
soziokulturellen Impulse, selbst für die kulturmarxistischen USA-Hasser,
aus den Vereinigten Staaten. Fast alle neuen Moden – woher kommen sie
denn? Wer lief denn von den 68ern nicht hauptsächlich in Blue-Jeans
herum? Wer las damals keinen Henry Miller, Vladimir Nabokov, Jerome D. Salinger,Charles
Bukowski oder später noch die Erica Jong? Wer konnte den Einfluss der
bildenden Kunst übersehen? Abstrakter Expressionismus, Action Painting,
Land Art, Pop Art, Minimal Art oder Neo-Dada bezeichnen einige der
avantgardistischen Kunstrichtungen der letzten fünf Jahrzehnte, die alle
ihren Ursprung in den USA haben. Und Schauspieler? Da käme neben
Charlie Chaplin eine lange Liste zusammen, ebenso bei den Musikern.
Denken wir nur an „Satchmo“ und Ella Fitzgerald, an Elvis, Harry
Belafonte, Charlie Parker, Frank Sinatra, Leonard Bernstein, George
Gershwin, Glenn Miller, Benny Goodman, Ray Charles, Bessie Smith, Jimi
Hendrix, Johnny Cash, Frank Zappa, Janis Joplin, Tina Turner, Michael
Jackson bis hin zu Leonard Cohen, Joan Beaz, Bob Dylan oder Lady Gaga.
Was
haben die sozialistischen Staaten hervorgebracht? Fast nur Künstler
oder Wissenschaftler, die irgendwann gegen das Regime aufbegehrten wie
der Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow, die in KZ-Lagern landeten
wie die späteren Literatur-Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn und
Joseph Brodsky, die gar dort verreckten wie Ossip Mandelstam oder gleich
wie Nikolai Gumiljow erschossen wurden. Dann die Unzählbaren, die aus
ihrer Heimat flüchteten oder herausgedrängt wurden wie Iwan Bunin, Marc
Chagall, Wassily Kandinsky, Milan Kundera, Kasimir Malewitsch, Vladimir Maximow, Czesław Miłosz, Marina
Zwetajewa oder die deutschen Künstler Georg Baselitz, Horst Bienek,
Wolf Biermann, Jürgen Fuchs, Wolfgang Hilbig, Walter Kempowski, Freya
Klier, Rainer Kunze, Stephan Krawczyk, Manfred Krug, Erich Loest, Armin
Müller-Stahl, A. R. Penck, Gerhard Richter oder wie viele Hunderte auch,
die noch aufzuzählen wären. Darunter auch viele unbekanntere Künstler
und Wissenschaftler, die aus den Gefängnissen der „DDR“ wie Sklaven in
den Westen verkauft wurden. Aus der SBZ und „DDR“ verließen allein über
650 bildende Künstler das Regime. Und das alles nach den furchtbaren
Erfahrungen im Nationalsozialismus!
Die
Geschichte der Verleihung von Nobelpreisen weist nach, dass nur ganz
wenige Preise davon in die Ostblockstaaten gingen, nicht weil die Leute
dort dümmer waren, sondern weil jede Weltverbes-serungs-Diktatur die
Freiheit rigoros einschränkt und damit auch die Kreativität blockiert.
Unser Land segelt mit Volldampf in diese Richtung. Ich hoffe sehr, das
falsch zu sehen…
Wünsche,
Gedanken, Hoffnungen, Erwartungen – alles gut und menschlich, aber
realistisch? Der Mensch denkt, doch Gott lenkt. Die Welt ist kein
bisschen friedlicher geworden. Wie auch, wenn der Mensch immer
unvollkommen bleiben wird, selbst wenn Mediziner und Techniker
neuerdings glauben, den vollkommenen und ewig lebenden Menschen
programmieren und per 3D-Drucker erzeugen zu können. Hochmut kommt
bekanntlich vor dem Fall.
Der
marxistische Totalitarismus von der Gleichheit ist in vielen Köpfen von
Wohlstandskindern noch immer nicht verschwunden, im Gegenteil, er
schwillt an wie ein Krebsgeschwür, da taucht schon ein neuer alter
Totalitarismus unter dem Mantel einer friedlichen Religion wieder auf,
denn der Islam birgt trotz seiner verschiedenen Varianten eine
kriegerische Unterwerfungsideologie, die ja jeder selber aus dem Koran
herauslesen kann. Auch hier gilt das Diktum: alle Menschen haben Allah
anzuerkennen. Im Koran gibt es einfach viel zu viele Passagen, die vor
allem die Religionsfreiheit anderer Glaubensrichtungen nicht nur
einschränken, sondern regelrecht bekämpfen und zum Heiligen Krieg, also
zur Gewalt aufrufen. Das alles steht im schroffen Gegensatz zu
abendländischen Traditionen, zur Aufklärung und dem, was wir unter
Bildung, Rechtsstaatlichkeit und Humanität verstehen. Der Koran ist eine
kaum verschleierte Kriegspropaganda gegen die übrige Menschheit, also
eine immer sich stärker ausbreitende Gefahr, die freilich auch die
sanfte Art der Verbreitung kennt und nutzt, wie es ebenfalls im Koran
steht. Am schlimmsten ist es jedoch, dass Islamwissenschaftler wie
leitende Kirchenvertreter des Christentums den Islam fast noch mehr
verharmlosen als die Moslems selber. Wenn man seine Feinde schon lieben
will, dann sollte man sie zuvor wenigstens kennen und durchschauen.
Schon
Goethe wusste: „Glauben und Unglauben teilen sich in ein Oberes und
Unteres; Himmel und Hölle sind den Bekennern und Leugnern zugedacht.
Nähere Bestimmung des Gebotenen und Verbotenen, fabelhafte Geschichten
jüdischer und christlicher Religion, Amplifikationen aller Art,
grenzenlose Tautologien und Wiederholungen bilden den Körper dieses
heiligen Buches, das uns, sooft wir auch darangehen, immer von neuem
anwidert, dann aber anzieht, in Erstaunen setzt und am Ende Verehrung
abnötigt.“ Die letzte Schlussfolgerung kann ich freilich nicht teilen,
denn jeder die persönliche Freiheit beschränkenden Ideologie widersetze
ich mich, koste es, was es wolle. Denn: „Zur Freiheit hat uns Christus
befreit!“ (GAL 5,1)
Doch in einer dekadenten Willkürherrschaft ohne Ehrfurcht vor dem Schöpfer des Universums, die durch Merkels ewiges Hin- und Hergesülze zur Höchstform aufstieg, nützen auch die besten Grund-gesetze kaum noch etwas. Denn die zur Zeit staatlich sanktionierte „Denunziation ‚rechtsradikal‘ zu sein“, so der jüdische Schriftsteller Chaim Noll, „kann einen Alt-Linken treffen, ein Jude kann beschuldigt werden, sich mit Nazis einzulassen, eine lesbische Aktivistin kann in Verdacht geraten, die strikten Gebote der ‚Gender Equality‘ zu missachten, ein Energiesparender Öko-Freak, der gegen Schuleschwänzen ist, nicht entschlossen genug ‚gegen den Klimawandel‘ zu kämpfen. Die Vorwände können nichtig sein, entscheidend ist der Wille, die Abweichung zu bestrafen. Das Ende dieses Weges ist bekannt, er führt in die von Orwell beschriebene Gesellschaft des Schweigens, der Selbstunterdrückung und allgemeinen Angst.“
Mal ehrlich: Ist das etwa schon die wahrhafte Auflösung des Widerstreites zwischen dem Menschen mit der Natur und mit dem Menschen, also die wahre Auflösung des Streits zwischen Existenz und Wesen, zwischen Vergegenständlichung und Selbstbestätigung, zwischen Freiheit und Notwendigkeit, zwischen Individuum und Gattung? Ist das etwa das marxsche aufgelöste Rätsel der Geschichte, was sich als dessen Lösung weiß? Ich weiß es definitiv nicht, aber die SED-Politikerin Gesine Lötzsch, die uns als Bundestagsabgeordnete regieren darf, scheint das als geschulte Leninistin auch nicht ganz genau zu wissen, wenn sie so herumeiert: „Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung. Auf jeden Fall wird es nicht den einen Weg geben, sondern sehr viele unterschiedliche Wege, die zum Ziel führen. (…) Wir müssen lernen, Sackgassen zu verlassen und sie nicht ambitioniert als Wege zum Kommunismus zu preisen. Egal, welcher Pfad zum Kommunismus führt, alle sind sich einig, dass es ein sehr langer und steiniger sein wird.“
Obwohl
ich nach Meinung „meiner“ Stasi-Offiziere, die sich mit mir
beschäftigten, stets, wenn sich Wege kreuzten, den unbequemen Weg
bevorzugt hätte, bekenne ich mich selbstverständlich auch heute ganz
deutlich gegen dieses Wir solcher ungenießbaren Genossinnen und kann
tatsächlich noch befreit lachen, nachdem ich den steinigen
Kellergewölben des Zuchthauses Cottbus und ihren Erziehern entronnen
bin, und das dank des solidarischen Einsatzes wirklicher Mitmenschen.
Lachen, auch wenn es zum Weinen ist? Da tröste ich mich gern mit dem
Dichter Joseph von Ei-chendorf: „Denn eine Zeit wird kommen, da macht
der Herr ein End’/ Da wird den Falschen genommen ihr unrechtes
Regiment.“
Wie
lange dürfen wir, die wir die gegenwärtige Politik der gewählten
Volksver… für unerträglich halten, noch warten und hoffen? Ich fühle
mich nicht vertreten, sondern getreten! Was ist das für eine
demokratische Politik, die es zulässt, dass diejenigen, die sich nicht
mit im regierungskonformen Mainstream treiben lassen, moralisch
sanktioniert werden und gar, wie es der „Spiegel“-Redakteur von
Hammerstein versuchte, als psychisch Kranke hinzustellen? Oder – noch
schlimmer – von journalistischen Lügnern und Fälschern wie Markus
Decker, der sich den Beinamen Relotius verdient hat, wirtschaftlich
ruiniert werden dürfen? Solche Informanten werden zwar hauptsächlich von
mutigen Sachsen als Vertreter der „Lügenpresse“ durchschaut, doch die
mit tausenden Infos täglich überlasteten Massen des Volkes, ziehen es
zumeist vor, solange sie nicht selber betroffen sind, „behaglich in der
Majorität des Irrtums zu leben“, wie es in seiner Zeit schon Goethe
beobachten konnte. Muss ich damit aber auch jene entschuldigen, die uns
regieren wollen?
Bundestagsabgeordnete
aller Parteien haben es in 30 Jahren noch nicht einmal geschafft, den
von den sowjetischen oder deutschen Stalinisten enteigneten Bauern ihre
Felder, den rechtmäßigen Besitzern von Grund und Boden ihr Eigentum
zurück zu geben. Dabei fordern die betroffenen Vertreter in der
Aktionsgemeinschaft Recht und Eigentum (ARE) mit Graf von Schwerin nicht
das zurück, was später Unwissende in gutem Glauben gekauft haben,
sondern nur das, was der bundesdeutsche Rechtsstaat sich gewissermaßen
als Hehler unter den Nagel gerissen hat: zigtausende Quadratkilometer
und verfallende Gebäude! In der roten Stadt Göttingen gibt es sogar
einen Verein, der sich „Göttinger Kreis – Studenten für den Rechtsstaat e.V.“nennt. Deren Mitglieder fordern Wiedergutmachung
für Vertreibungen und Enteignungen, auch von Großgrundbesitzern,
Agrariern und Industriellen infolge der sozialistischen Boden- und
Industriereform in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ).
Anstatt
seine einmalige Lebenszeit auf Erden mit der grotesken, weil in der
Praxis total gescheiterten Marx-Ideologie zu vergeuden, sollten Schüler
und Studenten vielmehr auf die durch die Erfahrung erfolgreich
bestätigten Bücher von Friedrich August von Hayek, Wilhelm Röpke, Ludwig
von Mises, Walter Eucken oder Alfred Müller-Armack hingewiesen werden.
Sogar die ehemalige Ulbricht- und Stalin-Verehrerin Sarah Wagenknecht
hat sie studiert und ist seitdem tatsächlich bedeutend klüger geworden,
auch wenn sie in einem „Spiegel“-Interview meinte, der erfolgreiche
Umsetzer der ordoliberalen Ideen, Ludwig Erhard, wäre heute, wenn er
noch leben würde, in der SED-Nachfolgepartei. Das ist dann wieder zum
Lachen. Aber Lachen soll ja gesund sein.
Was
jeder begreifen sollte, nur Sahra noch nicht begriffen hat: Jeder
Sozialismus mit einer zentralisierten Planwirtschaft funktioniert nicht
nur nicht, sondern führt automatisch zu einer äußersten Beschneidung
persönlicher Freiheiten, also zur Versklavung seiner Untertanen. Keine
Variante des Sozialismus kommt mit einer Gesellschaft freier und
individuell unterschiedlicher Menschen zu-recht. Weder ihre
Berufswünsche, Arbeitsleistungen und Bedürfnisse sind vorausberechenbar,
noch die Zukunft aller. Also muss die sozialistische Staatsobrigkeit
den „neuen Menschen“ erziehen, den berechenbaren, abgerichteten
Einheitsmenschen, wie er heute am deutlichsten in Nordkorea zu er-kennen
ist. Das sollten jene studieren, die uns heute andauernd mit „sozialer
Gleichheit“ in den Ohren liegen, aber die Gleichheit vor dem Gesetz gern
hintenanstellen. Wer mir nicht glauben will, sollte wenigstens
Aristoteles lesen, der schon wusste: „Die übelste Art der
Ungerechtigkeit ist der Versuch, Ungleiches gleich zu machen.“
Walter
Eucken, der Vordenker der sozialen Marktwirtschaft, brachte das
Leitbild des Ordoliberalismus auf die Formel: „Staatliche Planung der
Formen – ja; staatliche Planung und Lenkung des Wirtschaftsprozesses –
nein.“ Hat der Ordoliberalismus ein Ziel? Ja, er möchte das
Leistungsprinzip mit einer sozialen Einstellung und den Ordnungsauftrag
mit dem Dezentralismus in ein Gleichgewicht bringen, also miteinander
aussöhnen. Jeder Unternehmer (Kapitalist) muss selbstverständlich Gewinn
(Profit) machen, muss sich gegen Konkurrenz behaupten, aber in welchem
Ordnungsrahmen, das hat ein starker Staat mit unbestechlichen
Staatsdienern zu bestimmen.
Und zum Schluss noch ein paar Worte zur sogenannten Gerechtigkeit. 2007, also 17 Jahre nach dem Mauerfall, bequemten sich die Volksvertreter im Bundestag den ehemaligen Stasi-Häftlingen eine knappe Sonderpension von zuerst 250 €, viele Jahre später auf 300 € aufgestockt, zukommen zu lassen, freilich nur, wenn sie 180 Tage eingesessen haben, rehabilitiert worden sind und ein allein-stehender Berechtigter nicht über 1.272,00 € verdient. Oder er ist Rentner ohne zusätzliches Ein-kommen, dann bekommt er heute die 300 € als „Opferrente“, wie es unter den Betroffenen genannt wird. Man musste gewissermaßen arm oder alt sein, um diese „Opferrente“ bekommen zu dürfen. Dazu sollte man jedoch wissen, um den Lebensabend einstiger „DDR“-Funktionäre zu finanzieren, die verantwortlich waren für das Leid ihrer Opfer, gibt der freiheitliche Rechtsstaat Milliarden aus, während die Entschädigungspensionen an die Opfer jährlich lediglich 48 Millionen Euro kosten.
„Die Täter werden belohnt, die Opfer benachteiligt“, kritisierte zurecht Hubertus Knabe, der durch bösartige Intrigen abgeschossene Direktor der Berliner Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen: „Wer sich angepasst hat, profitiert. Die Leidtragenden des Systems haben das Nachsehen.“ Dazu fehlen den Gutmenschen freilich die Einsichten und Rücksichten. NS-Opfern standen im Osten Deutschlands weitaus höhere und sogar vererbbare Pensionsgelder zu: Nämlich gut 700 Euro, also weit über das Doppelte, was Stasi-Opfer erhalten. Zu allem Überfluss werden die Renten für NS-Opfer unabhängig von der Bedürftigkeit gezahlt – also genau so, wie es sich Knabe auch für die Leidtragenden des „DDR“-Systems wünscht. Er warf den Politikern vor, SED- und NS-Opfer gegeneinander auszuspielen: „Für die Opfer ist es egal, durch welches System sie verfolgt wurden. Deswegen sollten sie auch bei den Entschädigungsregelungen gleich behandelt werden.“
Die
Pensionen für „DDR“-Funktionäre kommen Staat und Steuerzahler indes
immer teurer zu stehen: In den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl
der Rentenbezieher kontinuierlich an, da immer mehr SED-Parteisekretäre,
Ex-Spitzel, Knastwärter und Zuchthaus-Erzieher (wie sich die Offiziere
dort nannten) in Pension gehen. Ein sächsischer Kommunist unter dem
Decknamen Rolf Markert (eigentlich Helmut Thiemann) vom Jahrgang 1914
bekam bis zu seinem Tod 1995 noch fünf Jahre vom Klassenfeind seine
fette Pension als Generalmajor ausgezahlt. Dieser Mann gehörte bis zum
Untergang der „DDR“ der SED-Bezirksleitung Dresden an. Ab 1948 leitete
er das Dezernat der politischen Polizei, bis er bald zum Leiter der
Stasi-Bezirksverwaltung in Dresden aufstieg. 1964 durfte er
geheimdienstlicher Berater in Sansibar spielen, bevor der 1975 mit dem
Vaterländischen Verdienstorden in Gold Geehrte 1981 in den Ruhestand
ging. Das könnte man ihm ja gönnen, denn er war als Kommunist und Gegner
der Nazis von 1938 bis zum bitteren Ende im KZ Buchenwald ein-gesperrt.
Dort gehörte er jedoch der illegalen KPD-Leitung an und war als Pfleger
im Krankenbau und zudem im kommunistischen Abwehrapparat tätig. Solche
Häftlinge durften im KZ auch das Bordell besuchen. Seine Zusatzrente von
bis zu 700 Mark bekam er als Verfolgter des Nazi-Regimes auch im Westen
weitergezahlt.
Doch nach der Befreiung aus dem KZ gab er in einem internen Bericht zu: „Im
Lager hatten wir eine Zeit lang circa tausend freiwillige
Wlassow-Leute. Die russischen Genossen verlangten von uns die
Beseitigung derselben. Wir konnten ungefähr 176 Mann vernichten.“ Um
nicht im Dachauer Buchenwald-Prozess angeklagt werden zu können, wurde
Thiemann als verstorben gemeldet, damit der Massenmörder als Rolf
Markert mit einem anderen Geburtsdatum seine neue Karriere in der 2.
deutschen Diktatur starten konnte.
Ich
kenne ehemalige Häftlinge, die wegen „staatsfeindlicher Hetze“
eingesperrt waren, weil sie schlicht ihre Menschenrechte forderten und
sich auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte oder die
Helsinki-Schlussakte beriefen oder wegen politischer Witze einsaßen. Als
Diktator Honecker und Bundeskanzler Schmidt in Helsinki 1975 entspannt
nebeneinander saßen, liefen politische Häftlinge z. B. im Zuchthaus
Cottbus oder im Frauenzuchthaus Hoheneck monatelang in kalten und
feuchten Kellerzellen herum, bis sie posttraumatisch belastet an den
Klassenfeind verkauft wurden. Manche davon hatten zuvor ihr Studium
abbrechen müssen oder bekamen wie der Schriftsteller und Psychologe
Jürgen Fuchs den bestandenen Abschluss verweigert – ebenfalls aus
politischen Gründen. Da sie keinen akademischen Abschluss besaßen,
wurden einige von ihnen auch im Westen insofern benachteiligt, dass die
zumeist Traumatisierten geringere Löhne oder Honorare bekamen und kaum
eine Chance auf ein stabiles Berufsleben haben.
Eins
steht fest: diese Widerständler hatten unter den Volksvertretern der
Altparteien wenig echte Freunde, nur bei Festreden wurden sie mal lobend
erwähnt. Manche bekamen sogar das Bundes-verdienstkreuz angeheftet,
aber nur, wenn sie nicht allzu kritisch das Versagen der politischen
Kaste gegenüber den Opfern und Widerständlern der SED-Diktatur
thematisierten. Unter den über 700 Bundestagsabgeordneten gibt es meines
Wissens lediglich einen einzigen Abgeordneten aus Sachsen, der ein
halbes Jahr wegen Wehrdienstverweigerung einsitzen musste: Arnold Vaatz.
Doch was konnte er schon gegen die Masse der anderen Abgeordneten
durchsetzen, die ständig mit grünen und roten Themen und zudem mit einer
Unmenge von Verordnungen aus Brüssel überschüttet bzw. an der Nase
herum geführt werden?
Etwas hatte die sozialistische Erziehung in den Zuchthäusern immerhin bei vielen Freigekauften bewirkt: Wir sind bescheiden und saudankbar gegenüber den Almosen, mit denen uns die Regierenden beschenken. Hauptsache, unseren Peinigern gegenüber wurde Großzügigkeit gezeigt!