Wissenschaftliche Reflexion über die Festspiele 2019: Disputationes, Festspiel-Symposium und Symposium auf Schloss Leopoldskron

Christus, Dom Salzburg, Foto: Stefan Groß

Veranstaltungsreihen zum wissenschaftlichen Diskurs: Disputationes, Festspiel-Symposium und Symposium auf Schloss Leopoldskron

(SF, 18. Juli 2019) Die Möglichkeit, sich wissenschaftlich vertiefend mit dem Festspiel-Programm auseinanderzusetzen, bieten drei Veranstaltungsreihen:

Die Disputationes gewähren während der Ouverture spirituelle die Möglichkeit der Reflexion und Diskussion über das Thema „Lacrimae – Emotionen. Trauer. Trost“.

Das diesjährige Festspiel-Symposium beleuchtet an drei Vormittagen wie aktuell die antiken Mythen heute noch sind.

Das Symposium auf Schloss Leopoldskronhinterfragt, welche Frauen – Schauspielerinnen, Sängerinnen, Regisseurinnen, Intellektuelle – bei der Gründung der Salzburger Festspiele beziehungsweise in den ersten Jahren des Bestehens eine wichtige Rolle spielten.

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Disputationes – „Lacrimae – Emotionen. Trauer. Trost“

Wissenschaftlicher Diskurs während des spirituellen Prologs

Seit sieben Jahren bieten die Disputationes als Begleitveranstaltung der Ouverture spirituelle Anlass zur wissenschaftlichen Reflexion und Diskussion. Nach der Auflösung des Herbert-Batliner-Europainstitutes wurde 2018 ein neuer Trägerverein, die „Disputationes Salzburg“ gegründet, der die beliebte Veranstaltungsreihe im achten Jahr fortsetzt. Der spirituelle Festspiel-Prolog steht in diesem Sommer unter dem Thema „Lacrimae“ – so geben die Disputationes die Möglichkeit, sich über interkulturelle, interreligiöse und philosophische Themen zu informieren und diskutieren. Die Zuschauer werden sich mit Tränen, Trauer und Trost beschäftigen, aber auch Tränen der Freude und der Rührung – sind doch Tränen immer Ausdruck von Emotion und somit die Sprache unserer Seele.

Während der letzten sieben Jahre sprachen bereits über sechzig hochkarätige Vertreter der großen Weltreligionen und Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft über die Wirkung von Kultur und Religion auf den Menschen; über spirituelle Momente in der Kunst; über Gemeinsames und Trennendes in Musik und Mystik verschiedener Glaubensrichtungen.

Auftakt und Gesprächsrunden im Schüttkasten

Bei der Auftaktveranstaltung liest der Schauspieler Thomas Nunner Texte aus der Weltliteratur zu Trauer und Trost. Die musikalische Umrahmung gestaltet das Ensemble Lagrimosa Beltà. Die drei Podiumsdiskussionen im Schüttkasten unter den Schlagworten „Emotionen“, „Trauer“, „Trost“ erörtern Aspekte an der Schnittstelle von Kultur, Wissenschaft und Philosophie.

Unter den hochkarätigen Referenten diskutiert etwa die Grande Dame der Gerichtsmedizin, Edith Tutsch-Bauer mit dem Rabbiner Shmuel Barzilai über den Umgang mit Trauer und Leid; Karikaturist Thomas Wizany berichtet davon, wie man Emotionen auf den Punkt bringt und für die junge Schweizer Regisseurin Laura de Weck ist das Theater Trostspender. Moderiert werden die Diskussionsrunden von Dietmar W. Winkler, Josef Bruckmoser und Elisabeth J. Nöstlinger.

Die Sammelbände der Vorträge erscheinen jährlich beim Studienverlag und sind im Buchhandel und Festspielshop erhältlich.

Anmeldung und Information:

Dr. Claudia Schmidt-Hahn;

schmidthahn@disputationes.at ; 

T. 0662 8045-284

www.disputationes.at

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Festspiel-Symposium – „Der Magische Spiegel“

Das diesjährige Festspiel-Symposium beleuchtet an drei Vormittagen die immerwährende Aktualität antiker Mythen.

Medea, Orpheus oder Antigone: Die Mythen der Antike, in denen Festspielgründer Hugo von Hofmannsthal „einen magischen Spiegel“ sah, haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Stellen doch die mythischen Erzählungen von einst ewiggültige Fragen nach unserer Existenz: Es geht um Krieg, Flucht, Opfer, Rachedurst, Schuld und Sühne und um die Liebe.

Der Rückgriff auf die antiken Mythen, das Suchen nach Antworten in der Vergangenheit spielte in Zeiten des Umbruchs immer eine besondere Rolle. Denn das antike Erbe bedeutet auch Selbstvergewisserung – ein vertrautes Fremdes, das Sicherheit gibt in der unvertrauten Moderne.  Ein Koordinatensystem, aus dem sich für die Gegenwart Schlüsse ziehen lassen.

Dienstag, 30. Juli 2019, 10:00 Uhr: „Von allem, was auf Erden Geist und Leben hat, sind doch wir Frauen das Allerunglücklichste“

Referentinnen:

Erika Pluhar

Seyran Ateş 

Lena Jäger

Donnerstag, 8. August 2019, 10:00 Uhr: „Denn des Anschauns, siehe, ist eine Grenze/Und die geschautere Welt/ will in der Liebe gedeihn“

Referenten:

Karl Markus Gauß  

Markus Hengstschläger 

Christoph Badelt 

Montag, 19. August 2019, 10:00 Uhr: „Ungeheuer ist viel, doch nichts ist ungeheurer als der Mensch“

Referenten:

Homayoun Alizadeh 

Sigrid Müller  

Konrad Paul Liessmann 

Moderation aller drei Veranstaltungen: Michael Kerbler

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Symposium auf Schloss Leopoldskron

„Als Frau bin ich mit Leidenschaft subjektiv; mit Begeisterung einseitig“ (Berta Zuckerkandl)

Künstlerinnen bei den Salzburger Festspielen 1920—1937

Am Vorabend des 100-Jahr-Jubiläums der Salzburger Festspiele, das 2020 begangen wird, stellt das diesjährige Symposium auf Schloss Leopoldskron die Frage, welche Frauen – Schauspielerinnen, Sängerinnen, Regisseurinnen, Intellektuelle – bei der Gründung der Salzburger Festspiele beziehungsweise in den ersten Jahren des Bestehens eine wichtige Rolle spielten. Denn in der Fokussierung auf die sogenannten „Gründerväter“ werden sie oft aus dem Blickwinkel gedrängt.

Mit Statements und Vorträgen von

Helga Rabl-Stadler und Michael Heltau, Sabine Fellner, Rosamund Cole, Theresia Klugsberger, Edda Fuhrich und Sibylle Zehle, Ulrike Messer-Krol, Irene Brandenburg

Moderation: Hedwig Kainberger

Mittwoch, 21. August 2019

10 bis 17 Uhr

Bibliothek, Schloss Leopoldskron

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