„Der bayerische Arbeitsmarkt bleibt im Juni mit
einer Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent trotz steigender Risiken robust.
Dass der bayerische Arbeitsmarkt die geringste Arbeitslosenquote aller
deutschen Länder aufweist, haben wir unseren starken Unternehmen
zu verdanken. Allerdings weisen verschiedene Indikatoren auf eine Abkühlung
im Arbeitsmarkt hin“, kommentiert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer
der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die heute vorgestellten
Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Positiv sieht die vbw, dass die Arbeitslosigkeit
mit 2,6 Prozent nicht nur im Vergleich zum Vormonat, sondern auch im Vergleich
zum Vorjahresmonat (jeweils 2,7 Prozent) weiter zurückgegangen ist. „In
weiten Teilen des Freistaats herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Quoten
von 1,3 Prozent wie in Eichstätt oder von 1,6 Prozent wie in Neumarkt in
der Oberpfalz suchen in Europa ihresgleichen. Der bayerische Arbeitsmarkt
eröffnet allen Beschäftigungsgruppen gute Chancen“, so Brossardt.
Aber die vbw betont, dass der Anstieg der
Arbeitslosenzahlen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) Anlass
zur Sorge gibt. Zudem hat sich die Zahl der von Kurzarbeitsanzeigen betroffenen
Personen seit Juli 2018 verdreifacht.
Brossardt warnt: „Die konjunkturelle Entwicklung verlangsamt sich. Gründe dafür sind die politischen Unsicherheitsfaktoren wie die zunehmenden internationalen Handelskonflikte und schwächere Exporte durch die sich verlangsamende Weltkonjunktur.“
Gleichzeitig wird der Fachkräftemangel immer drängender. Unternehmen suchen händeringend nach geeignetem Personal, um die Aufträge erfüllen zu können. Der Fachkräftemangel droht zum Wachstumshemmnis zu werden. „Gelingt es nicht, den Fachkräftebedarf über geeignete Maßnahmen zu decken, können Produktions- und Wachstumspotenziale nicht ausgeschöpft werden, Investitionen am Standort müssten unterbleiben. Die vbw setzt sich für ganzheitliche Lösungen zur Deckung des Fachkräftebedarfs ein. Zusammen mit der bayerischen Staatsregierung hat die vbw die InitiativeFachkräftesicherung+ ins Leben gerufen. Sie ist mit einer Vielzahl von Projekten und einer koordinierenden Taskforce angelaufen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2023 rund 250.000 zusätzliche Arbeitskräfte für die bayerische Wirtschaft zu gewinnen“, so Brossardt.