ART KARLSRUHE 2019 Galerie Rothamel

Dana Meyer, Schweine,+2013 GALERIE ROTHAMEL

Am Mittwoch kommender Woche startet die Art Karlsruhe, Deutschlands größte Kunstmesse. Wir präsentieren neue Werke von Ellen Akimoto (Malerei), Moritz Götze (Malerei und Emails), Hiroyuki Masuyama (Fotografie und Objekte), Michiko Nakatani (Skulptur), Nguyen Xuan Huy (Malerei) und Thitz (Malerei).

Unser Skulpturenplatz ist in diesem Jahr einer Werkgruppe von Dana Meyer gewidmet. Seit ihren großen Messeauftritten 2012, 2015 und 2017 zählt sie zu den etablierten und geschätzten deutschen Bildhauern. Verschiedene der präsentierten Werke befinden sich inzwischen in öffentlichem Besitz. Seit dem Sommer 2018 wird die Antilopengruppe „Die Schlucht“ im Skulpturenpark der Stadt Eschborn gezeigt. 2019 stellen wir in Karlsruhe ihre große Komposition „Schweine“ vor.


Dana Meyer, Schweine, 2013, Stahl – geschmiedet und geschweißt, 176 x 500 x 600 cm

Dana Meyer schmiedet ihre virtuosen expressiven Skulpturen freihändig aus Stahl. Zwischen menschlichen und tierischen Figuren erkennt sie eine „Leibverwandschaft“, welche die Grenzen zum Tierreich aufhebt.

Dana Meyer ist nicht nur eine Meisterin der großen Komposition. In Karlsruhe präsentiert die Künstlerin neben ihrer Schweinegruppe eine Serie skurriler und meisterhaft gefertigter fiktionaler Insektenskulpturen – ihre „Südpazifikifexpedition“.

Dana Meyer, Südpazifikexpedition, 2012-2018, Stahl, getrieben und geschweißt (Ausschnitt)

Alle Werke der „Südpazifikexpedition“ sehen Sie hier.

Zur „Südpazifikexpedition“

Weithin unbeachtet ist bisher geblieben, dass Dana Meyer (*1982) vor ihrer Ausbildung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein zunächst Geschichte, Literatur- und Kulturwissenschaft studierte. Einige kleine Publikationen zeugen ebenso von ihrem Sprach- und Wortwitz wie die Titel vieler ihrer Werke.

Neben ihrer außerordentlichen bildhauerischen Sonderbegabung – einem einzigartigen Gefühl für Raum, Komposition und Form – besitzt sie ein ausgesprochen feines Gespür für die Wirkung von Sprache. Sprache begreift sie als Koordinatensystem zur Orientierung und Positionierung in Geschichte und Gesellschaft.

Ein anschauliches Beispiel dieser subtilen Methode liefert Dana Meyers „Südpazifikexpedition“, eine in den letzten sechs Jahren entstandene (und sich weiter vermehrende) Gruppe kleinerer Metallplastiken, die sie im Unterschied zu ihren großen Arbeiten nicht glühend schmiedete, sondern kalt trieb und verschweißte.

Es handelt sich ausnahmslos um Darstellungen von großen Phantasieinsekten, welche angeblich zwischen 1906 und 1910 bei einer fiktiven Südpazifikexpedition gefangen und in Weckgläsern verwahrt wurden. Die Fundorte („Banaba, 1908“, „Vanuatu, 1907“ oder „Lord Howe Island, 1909“) verweisen auf entlegene Sehnsuchtsorte, die den meisten Menschen Zeit ihres Lebens nur in der Phantasie zugänglich werden. Die beigefügten Jahreszahlen schaffen einen weiteren fernen Kontext: In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden die letzten großen zoologischen und geographischen Entdeckungen gemacht und kurze Zeit später war es mit der kaiserlichen Kolonialherrlichkeit vorbei.

Die Namen der „entdeckten“ Monster-Krabbeltiere scheinen zunächst beschaulich wie die Reiseliteratur der Zeit, („Kiribatischer Giraffenhalskäfer“, „Posaunenträger“), aber umgehend wird es absurd („Kanu-Pfeifenräumer“, „Strickendes Glühwürmchen“), grotesk („Warzige Streifenwanze“) und anekdotisch („Zotensteinfliege“). Man stellt sich unweigerlich preußische Insektenkundler und begleitende Seeoffiziere beim Sichten der Funde und Kalauern bei der Namensvergabe unter Palmen am abendlichen Lagunenstrand vor. Im Gegensatz zu diesen temporär imaginierten Herren sind Dana Meyers kleine Stahlplastiken von zeitloser Wirkung. Sie treffen menschliche Regungen, die – Digitalisierung hin, Globalisierung her – von Dauer sind: Erschrecken, Ekel, Faszination, Sinn für Schönheit auch im Ungewohnten.

Dana Meyer erwarb 2011 ihr Diplom als Bildhauerin und absolvierte bis 2014 ein Meisterschülerstudium. 2011 erhielt sie den Kunstpreis der Saalesparkasse, 2012 Stipendien des Klosters Bergesche Stiftung und der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, 2014 gemeinsam mit Undine Bandelin den Kunstpreis der Stadt Limburg, 2015 den Grafikpreis der KSP Nordhausen und 2018 ein Stipendium des Landes Sachsen-Anhalt.

A

rt Karlsruhe 2012: Dana Meyer zeigt am Stand der Galerie Rothamel den „Eisläufer“.

2015: „Mensch trägt Pferd“, „Fuchsjagd“ und „General“

2017: „Die Schlucht“

ART KARLSRUHE 2019

Preview am Mittwoch, 20. Februar, 14 – 21 Uhr
preview on Wednesday, 20 February, 2 – 9 pm

21. – 24. Februar | 21 – 24 February
geöffnet 11 – 19 Uhr | opening hours 11 am – 7 pm

Halle 3, Stand J 32 + Skulpturenplatz H 32
hall 3, stand J 32 + sculpture square H 32

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
We are looking forward to seeing you!

Hiroyuki Masuyama, Der Mönch am Meer (nach C.D.Friedrich, 1808/10), 2007, LED Lightbox, Auflage 5, 110 x 171,5 x 4 cm

Nguyen Xuan Huy, Waiting until Heaven is Done 2, 2018, oil on canvas, 270 x 190 cm

Moritz Götze, Immer dasselbe, 2018, Öl auf Leinwand, 180 x 140 cm

Ellen Akimoto, Speaking Persuasively, 2018, Öl auf Leinwand, 240 x 210 cm

Michiko Nakatani, Souzou no Yoroi, (Rüstung aus der Vorstellung), 2013, Kunstharz / Pigment / Eisen, 53 x 165 x 32 cm

Thitz, UC Berlin, 2019, Acryl und Tüten auf Leinwand,160 x 140 cm

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12. Januar bis 2. März 2019

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14. Dezember 2018 bis 24. März 2019
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HIROYUKI MASUYAMA, HANS-CHRISTIAN SCHINK u.a.
Lichtempflindlich 2. Fotografie aus der Sammlung Schaufler
15.04.2018 – 06.01.2020
Schauwerk Sindelfingen

HANS-CHRISTIAN SCHINK
Thomas Mann House L.A.
Permanente Präsentation

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GALERIE ROTHAMEL
Kleine Arche 1A, 99084 Erfurt, Germany
Di-Fr 13-18, Sa 11-16 Uhr
Darmstädter Landstraße 116, 60598 Frankfurt am Main, Germany
nach Vereinbarung
www.rothamel.degalerie@rothamel.de
+49 177 599 84 45