In der Reihe:
eine Kooperation des Lenbachhauses und der Technische Universität München
in Englisch // Eintritt frei
Lilia Youssefi ist stellvertretende Geschäftsführerin bei DeutschPlus, einer Initiative, die sich für chancengerechte gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen einsetzt. Sie hat Kultur- und Politikwissenschaften in Frankfurt/Oder, Mexiko-Stadt und Potsdam studiert und sammelte berufliche Erfahrungen bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in New York, dem Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration und war bei der Stiftung Mercator als Projektreferentin im Bereich Integration tätig.
In ihrem Text für „No Humboldt 21!“ setzt sich Lilia Youssefi mit der Verhandlung von Kolonialismus im Humboldt-Forum auseinander. Sie stellt die Frage danach, wie Kolonialismus in den Diskussionen um das neue Humboldt-Froum besprochen wird und ob mit diesem kulturellen Großprojekt im 21. Jahrhundert ein Wechsel in der Erinnerungspolitik stattfindet oder sich die „Entinnerung“ fortschreiben wird.
In ihrem Vortrag wird Youssefi über die Repräsentation von Menschen mit sog. Migrationshintergrund bzw. Menschen mit Rassismuserfahrungen in Kulturinstitutionen und besonders in Museen sprechen. Sie betrachtet die identitätsstiftende Rolle, die Museen in westlichen Gesellschaften einnehmen und beleuchtet deren strukturelle Situation genauer. Die von Kulturinstitutionen angestrebte „Multiperspektivität“ kann, so Youssefi, nicht umgesetzt werden ohne strukturelle Veränderungen auf Personalebene und in Führungspositionen: solange also Menschen mit Migrationshintergrund oder Rassismuserfahrungen nicht entsprechend repräsentiert sind. Das Humboldt Forum dient als Fallbeispiel, an dem sie aktuelle Problemstellungen und Debatten aufzeigen wird.