Die Brasilianer zählen bei der Weltmeisterschaft 2018 zu den absoluten Titelfavoriten. Und auch wenn der Auftakt gegen die Schweiz mit einem Remis nicht zufriedenstellend aus Sicher der Südamerikaner war, so ist das Talent und die Qualität, das in den Reihen der Kicker vom Zuckerhut zu finden ist, unbestritten. Dabei konnten die meisten von ihnen von der großen Fußballbühne zu Beginn ihrer Karrieren nur träumen, stammten doch viele von ihnen aus bescheidenen Verhältnissen oder kamen nur über Umwege nach Russland. Zeit uns die Werdegänge einiger Brasilianer genauer anzusehen.
Thiago Silva entging nur knapp dem Tod
Thiago Silva lag einst sechs Monate lang im Krankenhaus. Damals war er beim russischen Erstligisten Dinamo Moskau unter Vertrag und wurde mit einer Tuberkulose-Erkrankung, die ihn fast das Leben gekostet hätte, ins Hospital eingeliefert. Er war gerade 16 Jahre alt, lebte alleine in Russland und weder seine Mutter noch seine Freundin konnten ihn besuchen. Er ist der einzige Spieler in seinem Team, der bereits zum dritten Mal bei einer Weltmeisterschaft dabei ist.
Miranda, der jüngste von elf Brüdern
Als Miranda sechs Jahre alt, starb der älteste seiner elf Brüder, selbst Fußballer, im Alter von 24 Jahren. Daraufhin beschloss der junge Miranda es seinem Bruder gleichzutun und auch Fußballspieler zu werden und versprach seiner Mutter, irgendwann einmal für Brasilien bei einer Weltmeisterschaft zu spielen. Miranda gilt als introvertierter Zeitgenosse und soll angeblich nur sprechen, wenn er gefragt werde. Dennoch glaubt Nationaltrainer, Miranda sei einer seiner Spieler mit dem stärksten Charakter und ernannte ihn zum Kapitän.
Gabriel Jesus – Vom Straßenmaler zum Nationalspieler
Gabriel Jesus, der von den meisten seiner Teamkollegen Tetinha gerufen wird, bemalte anlässlich der WM 2014 noch die Straßen Sao Paulos. Damals spielte der Angreifer noch für die U17 Palmeiras, wo er mit 37 Toren in 22 Spielen sich in den Radar von Pep Guardiola schoss. Im Januar dieses Jahres wechselte der 19-jährige dann zu Manchester City und entwickelte sich unter Guardiola zu einem absoluten Topstürmer, der mit ein Grund ist, weshalb Brasilien bei WM Wetten immer noch die Favoritenrolle auf den Titel innehat.
Paulinho wollte fast seine Karriere beenden
Mittlerweile spielt Paulinho beim europäischen Spitzenklub FC Barcelona. Doch in der Karriere des Mittelfeldspielers lief es nicht immer so rund. Mit 17 dachte er gar daran, seine Karriere aufzugeben. Damals kehrte er aus wenig glorreichen Engagements in Polen und Litauen in seine Heimat zurück – und das ganz ohne Geld. Doch viele wussten um sein Talent und so ließ er sich dazu überzeugen, seine Fußballschuhe für Bragantino zu schnüren. Wenig später wechselte er zu Corinthians. Richtig gutes Geld verdiente er sich wenig später und der Ausflug in die wenig anspruchsvolle chinesische Liga, tat seiner Karriere keinen Abbruch. Der Anruf aus Barcelona, sei das Beste, was ihm bisher passiert sei, sagt Paulinho heute.
Danilo begann im Tor
Danilo begann seine Fußball-Laufbahn im Tor. Doch eines Tages beorderte ihn sein Trainer auf die Außenverteidigerposition. Ohnehin wollte er wohl nie, im Tor stehen. Denn die Handschuhe, die ihm sein Vater von seinem mühsam ersparten Geld bezahlte, wollte er nie anziehen. Heute wird in seiner Heimatstadt De Bicas jedes Mal eine Parade veranstaltet, wenn Danilo einen Titel gewinnt.