Moratorium und Atomethik

Herr Brüderle hat ja die Katze schon aus dem Sack gelassen als er am 14 März 2011 vor dem Bundesverband der deutschen Industrie sinngemäß sagte, das ganze Moratoriumsgedöns sei nur dem Wahlkampf geschuldet. Und die dazu gerufene Ethikkommission?? Herr Töpfer verwahrt sich zwar gegen die Unterstellung, eine Feigenblattfunktion auszuüben. Das muss er natürlich, um sein Ansehen nicht der Lächerlichkeit preiszugeben.
Zwei Feigenblätter verdecken die Verlogenheit nicht besser!
Im Lauf der drei Monate soll noch einmal „vertieft“ über Gefährdung nachgedacht werden. Und Konsequenzen gezogen werden.Hat man vor der Atomkraftverlängerung also nicht ehrlich und „tabulos darüber nachgedacht? Ist die Bundesregierung vor der mächtigen Atomlobby zu Kreuze gekrochen?
Kann man über Massenmord oder über Mittel zum Massenmord und tausendfacher Verstümmelung und Zerstörung ethisch diskutieren? Ja, man kann! Aber nur mit einem Verdikt, das da lautet: KEIN Massenmord,KEINE Verstümmelung, KEINE Zerstörung! Also KEINE Atomkraftwerke, die potenziell genau diese Gefahren heraufbeschwören. Falls die Ethikkommission sich für ein kleines „Restrisiko“von der technikgläubigen Politik und den Kernkraftbefürwortern breitschlagen lässt, dann ist das Wort und der Begriff „Ethik“ auf das menschenverachtendste Niveau gesunken, das man sich vorstellen kann. Bald werden wir klarer sehen.
Die Beschwichtiger werden säuseln, das geschehe doch nicht mit Absicht (dann wird statt Mord „nur“ noch auf Totschlag plädiert. Sind diese Toten dann besser dran als Ermordete? Die Gewissenlosigkeit der Politik schickt das Volk in potenzielle Katastrophen, die sie nicht verantworten will, indem sie sich hinter fast undenkbaren Zufällen versteckt. („Da kann man nichts machen, wer hätte das gedacht“) Ja, man hätte was machen können, in Japan auch!: KEINE Atomkraft, die in tausenden von Jahren nicht beherrschbar ist (siehe Entsorgung des Atommülls!)
Wir werden sehen was die Ethikkommission beschließt. Bleibt sie standfest für das Wohl der Menschen oder wird sie zur Hureder Politik?

Über Gloker Notker 13 Artikel
Notker Gloker, Jahrg. 1937, Dr. phil. Er studierte Romanistik, Geschichte, Philosophie in Köln, Wien, Montpellier, Tübingen und Aix en Provence. Ab 1974 war Notker Gloker viele Jahre an westafrikanischen Hochschulen tätig, (Didaktik, Methodik, Lernpsychologie, Deutsch als Fremdsprache für Gymnasiallehrer), danach Aufbau und muttersprachliche Neuorientierung des Grundschulwesens in der fünften Region von Mali.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.