Mit Hilfe der Theorie einer angeblich menschengemachten globalen Erwärmung bewegt die gegenwärtige Politikergeneration Billionen von Euro. Die fließen nicht nur in die Erforschung des mutmaßlich durch CO2-Emissionen verursachten Klimawandels, sondern werden auch im Rahmen der sogenannten Energiewende umverteilt. Theaterstücke, Schulbücher oder die Kino-Leinwand vermitteln die Klimakatastrophe als unumstößliche Tatsache. Kritiker des politisch befeuerten Hype werden häufig als „Leugner“ gebrandmarkt und vom öffentlichen Diskurs zielgerichtet ausgeschlossen.
Das Europäische Institut für Klima und Energie e. V. (EIKE) mit Sitz im thüringischen Jena ist ein private Initiative, die ihre Aufgabe darin sieht, „Klima- und Energiefakten ideologiefrei darzustellen, Kongresse auszurichten und Veröffentlichungen zur Klimaforschung zu verbreiten“. Seine Mitglieder wie der Physiker Prof. Horst-Joachim Lüdecke publizieren mittlerweile in Fachzeitschriften, unterhalten eine vielbesuchte Webseite und organisieren seit mehr als 10 Jahren international beachtete Fachkonferenzen.
Ein Gespräch mit dem ehrenamtlichen Präsidenten von EIKE, dem Publizisten und Verleger Dr. Holger Thuß.
Herr Thuß, was brachte Sie auf den Gedanken, EIKE zu gründen?
Vor allem wollten wir damit den Kritikern der Theorie von der menschenverursachten Klimakatastrophe eine Stimme geben. Diese wurden seit Beginn der 2000er immer mehr ausgegrenzt und diskriminiert. Das hat uns empört. Wir hatten damals so etwas wie eine Mischung aus Volkshochschule, wissenschaftlichem Institut und Verbraucherschutzorganisation im Sinn.
Wir betreiben sozusagen Klimaforschungskritik. So ähnlich wie Gault-Millau Restaurants bewertet, beobachten wir die Klimadebatte und die damit zusammenhängende Energiewende. Denn gerade in Deutschland gibt einfach zu viel unkritische Bewunderung für Organisationen mit abstrusen Ideen wie dem menschgemachten Klimawandel. Inzwischen, nach fast 12 Jahren, sind wir damit so etwas wie ein Marktführer.
Nehmen wir zum Beispiel den Meeresspiegel-Anstieg. Daß der ein Problem für viele Millionen Küstenbewohner ist, können sie doch nicht bestreiten?
Doch. Sie beziehen sich sicher auf die Studie des Amerikaners Steve Nerem, über die vor kurzem wie auf Knopfdruck stark vereinfacht in fast allen deutschen Mainstream-Medien berichtet wurde. Diese Hysterie war der Sache vollkommen unangemessen. Es handelt sich nämlich um einen typischen Fall von „Datenfolter“. Bei diesem Verfahren „gestehen“ Meßdaten nach einer Weile alles, was man von ihnen verlangt. Auf unserer Webseite www.eike.pw finden sich dazu einige Beiträge, die über diesen doch sehr komplexen Sachverhalt aufklären. Die Küstenbewohner zu verunsichern, halte ich hingegen für unverantwortlich. Das soll aber jetzt kein Plädoyer gegen Küstenschutz sein, ganz im Gegenteil. Viele Küstenregionen oder Inseln sind durch die Unbilden der Natur oder ihre exponierte Lage permanent vom Meer bedroht. Schutzmaßnahmen sind dort immer eine gute Idee.
A propos Medien: Wie sind Ihre Erfahrungen?
Bis etwa 2010 wurden wir von den Öffentlich-Rechtlichen und den Mainstream-Medien überwiegend fair behandelt. Das ist heute nicht mehr der Fall, nachdem jahrelanges Totschweigen nichts gebracht hat. Allerdings gibt es viele kleinere Medienorganisationen, die wesentlich genauer und fairer berichten als etwa ARD und ZDF. Man hat dabei den Eindruck, daß der von interessierter Seite manipulierte und für uns nicht zugängliche Wikipedia-Eintrag über uns vielen Mainstream-Journalisten als Handlungsanleitung dient.
So behauptete der ZDF-Journalist Professor Harald Lesch, ein strikter Verfechter der Klimakatastrophen-Theorie, öffentlich, niemand bei uns würde ans Telefon gehen und daß er sogar hier in Jena gewesen sei, er aber nur einen Briefkasten vorgefunden hätte (http://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/16233-rtkl-harald-lesch-ueber-klimaskeptiker-die-generation-wirtschaftswunder). Auch in Wikipedia steht, wir hätten gar kein Büro. Das ist natürlich alles ganz großer Quatsch. [Hinweis der Redaktion: Auch dieses Interview wurde in der Jenaer EIKE-Zentrale geführt.] Diese Leute leiden offenbar an Verschwörungstheorien und glauben übrigens auch, meine Mitstreiter und ich seien verantwortlich für das Scheitern der Energiewende. Schön wäre es!
Warum sind sachlich argumentierende Kritiker der Klimakatastrophen-Theorie so einflußlos?
Das stimmt nicht so ganz. Wir haben sehr viele Unterstützer unter Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Technikern und anderen wichtigen Multiplikatoren, mit steigender Tendenz. Auch kann man die Wahrheit nicht kaufen, vor allem bei so eklatantem Scheitern wie das der derzeitigen Bundesregierung, die gerade ihren Zeithorizont, was ihre „Klimaziele“ angeht, von 2020 auf 2030 verschoben hat. Die Gesetze der Physik auszuhebeln, wird aber der Kanzlerin trotzdem nicht gelingen.
Daß wir nicht so leicht durchdringen, liegt natürlich an der Komplexität von Themen wie der Klima oder Energiewirtschaft. Hier mischen sehr viele mit, die sehr laut sind, sehr gut argumentieren können, die aber von der Sache selbst nichts verstehen. Und natürlich fehlen uns die nahezu unbegrenzten finanziellen Mittel der Gegenseite.
Vom neuen Koalitionsvertrag sind Sie nicht begeistert…
Nein. Die Koalitionäre ignorieren weiter Naturgesetze wie den natürlichen Klimawandel. Sie tun weiter so, als ob die Regierung „Klima“ als statistischen Mittelwert des Wetters schützen oder beeinflussen könnte. Dazu kommt, daß der minimale Beitrag Deutschlands zu den globalen Kohlendioxid-Emissionen selbst nach herrschender Lehre überhaupt nicht klimaschädlich sein kann. Obwohl, wie schon erwähnt, die Kulisse nach 2030 verschoben wurde, wollen die Vielleicht-Koalitionäre an ihren völlig sinnlosen und volkswirtschaftlich extrem schädlichen Maßnahmen zur Emissionssenkung festhalten. Sogar der unsinnige und gefährliche Begriff „Dekarbonisierung“ aus dem Vokabular linker Extremisten kommt im Koalitionsvertrag vor.
Die unsoziale Verdoppelung des Strompreises seit 2000 erwähnt der Koalitionsvertrag dagegen nicht. Wo nach Verschrottung der intakten Kraftwerke der Strom herkommen soll, wird dort auch nicht beschrieben. Daß die Energiewende zwei Billionen Euro kosten dürfte, ohne irgend einen positiven Effekt – und wie würde der überhaupt aussehen? – auf das Klima zu haben, scheint den Unterzeichnern des Koalitionsvertrages egal zu sein.
Was sollte Ihrer Meinung nach klimapolitisch in Zukunft getan werden?
Wir brauchen eine marktwirtschaftliche, keine Subventions-Ordnung. Das bedeutet natürlich, daß sämtliche Klimaschutzmaßnahmen und die sogenannte Energiewende sofort eingestellt werden müssen. Diese Politik schadet nicht nur denen, die neben gigantischen Windkraftanlagen leben müssen, sondern der gesamten Volkswirtschaft und auch und besonders der Umwelt. Wind- und Solaranlagen belegen inzwischen riesige einstige Naturflächen. Früher profilierten sich grüne Politiker durch kompromißlosen Waldschutz. Heute nehmen sie es hin, daß Wälder willkürlich zu Sekundärwäldern erklärt und für Windparks abgeholzt werden dürfen. Das ist doch aberwitzig!
Wenn der Politikwechsel zurück zu einem konventionellen Energiemix nicht gelingen sollte, bliebe mittelfristig eigentlich nur die Auswanderung. Es gäbe dann nämlich zwar keine Klimawandelopfer, aber viele Klimaschutzopfer. Durch die Klimapolitik besteht eine große Gefahr, daß wir uns Richtung deindustrialisiertes Entwicklungsland mit niedriger Lebensqualität entwickeln. Die riesige Ressourcenvernichtung durch Klimapolitik und Energiewende sind bereits heute eine der Ursachen, daß es überall klemmt: Von Flughäfen über Straßen bis hin zu Schulgebäuden: überall sehen wir einen Investitionsstau. Schon jetzt erreichen uns Informationen über Stromengpässe beim produzierenden Gewerbe. Es wäre schon dramatisch, wenn wir uns hinter die Errungenschaften des 19. Jahrhunderts zurück entwickeln würden.
Wie stellen Sie sich diese neue Politik konkret vor?
Als erstes sollte aber das verfassungswidrige Erneuerbare-Energien-Gesetz vollständig zurückgenommen werden. Dann sollten neun von zehn Klima-Instituten geschlossen werden. Forschungsmittel müssen dringend in zukunftsträchtige Bereiche wie Gentechnik, Krebsforschung oder Kerntechnik umgeleitet werden. Besonders Gesundheitsthemen wie Krebs sind doch viel wichtiger als eine weitere Station im ewigen Eis!
Wann rechnen sie mit diesem Politikwechsel?
Irgendwann kommt der Stimmungsumschwung. Daran arbeiten wir und deutliche Anzeichen dafür zeigen sich bereits in Umfragen. Wir haben eine ganze Reihe von Ansprechpartnern in verschiedenen politischen Parteien, die mit uns gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten. Irgendwann waren dann alle schon immer gegen das EEG. Spätestens nach einem ersten großen Blackout während einer Dunkelflaute wird es so weit sein.
Andere westliche Industriestaaten steigen ebenfalls aus dem Ausstieg aus: Donald Trump hat kein Interesse an internationalen Klimaschutzmaßnahmen. Auch Theresa May ist Klimaskeptikerin, ihr Koalitionspartner, die Ulster-Partei, ist sowieso gegen die Klimaschutz-Maßnahmen, die meisten Politiker der östlichen EU-Staaten sind gegen mehr Klimaschutz. Die Zustimmung der Dritten Welt oder von Schwellenländern wie Indien oder China wurde erkauft. Selbst der progressive Hoffnungsträger Emanuel Macron glaubt zuallererst an seine Kernkraftwerke und kündigte den Ausstieg aus der Kohle nur deshalb vollmundig an, weil er weiß, daß Kohleverstromung in seinem Land keine Rolle spielt. Hier muß ich Bundesaußenminister Gabriel recht geben: Außerhalb unseres Landes sind die meisten schon jetzt davon überzeugt, wir Deutschen sind bezüglich unserer Energiewende und unserer Klimaschutz-Hysterie „bekloppt“.
Wir danken für das Gespräch!
Kontakt und Informationen:
www.eike-klima-energie.eu
EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie
Unstrutweg 2, 07743 Jena