Merkel hat der Union Stimmen gekostet

Pietà, Foto: Stefan Groß

Neues Unheil droht der Kanzlerin nun durch eine Partei-interne Umfrage. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, ist in Parteikreisen ein Dokument im Umlauf, aus dem deutlich hervorgeht wie stark Merkel bei der Bundestagswahl Wähler für die CDU mobilisiert – und wie sehr sie Wähler abgeschreckt hat.

Ob der Streit mit der CSU um die Obergrenze, ob parteiinterne Kritik am Führungsstil – Bundeskanzlerin Angela Merkel ist nicht mehr unangefochten. In der Union läuft es keineswegs mehr rund.

Neues Unheil droht der Kanzlerin nun durch eine Partei-interne Umfrage. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, ist in Parteikreisen ein Dokument im Umlauf, aus dem deutlich hervorgeht wie stark Merkel bei der Bundestagswahl Wähler für die CDU mobilisiert – und wie sehr sie Wähler abgeschreckt hat.

Merkel hat der Union Stimmen gekostet

Die Umfrage ist doppeldeutig. Zum einen hätte die Union ohne Merkel 13 Prozent ihrer Stimmen eingebüßt. Doch, und dies ist das pikante Detail, hätten CDU und CSU ohne Merkel aus der großen Gruppe der Nicht-Unions-Wähler 20 Prozent dazugewonnen. Viele dieser Wähler sind aber zur AfD und zur FDP übergelaufen. Anders gesagt; Bei der Bundestagswahl 2017 hätte die Union ohne Merkel mehr als 32, 9 Prozent erreicht.

Noch ist ungeklärt, woher das interne Dokument stammt, das die politisch angeschlagene CDU-Politikerin Merkel wieder vor eine neue Herausforderung stellt. Laut „ Bild“ wird spekuliert, dass „Anregung und die Fragestellung auf Spitzenkreise von CDU/CSU selbst zurückgehe“. Dass die Kanzlerin und Parteichefin Kenntnis davon hatte, ist unwahrscheinlich. Fraglich bleibt darüber hinaus, ob die Umfrage Merkels Standing innerhalb der Partei schadet.

Über Stefan Groß-Lobkowicz 2157 Artikel
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".

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