Thomas de Mazière, der noch amtierende Bundesinnenminister, hat sich in einer Rede in Wolfenbüttel für die Einführung muslimischer Feiertage in Deutschland gesprächsbereit gezeigt.
Der Minister, der mit seinem 10-Punkte-Plan zur Leitkultur heftig in die Kritik geriet, macht nun ein Rollback in Sachen Integration.
Mit seinen Leitkulturthesen sorgte er damals nicht nur im Lager der Grünen für Protestwellen, sondern auch für Furore im linken Lager der Union. So recht will die von ihm vor einigen Monaten angeschobene Leitkulturdebatte nicht zu dem passen, wenn de Mazière jetzt zumindest über die Einführung von muslimischen Feiertagen nachdenken will.
Er sei gern „bereit, darüber zu reden, ob wir auch mal einen muslimischen Feiertag einführen. Kann man gerne vielleicht mal machen. Es gibt auch Gegenden, da ist Allerheiligen ein Feiertag, anderswo nicht.“ „Aber generell sind unsere Feiertage christlich geprägt – und das soll auch so bleiben.“
De Mazières Vorstoß in Sachen muslimischer Feiertag hat auch nun wieder eine Reihe von Protesten ausgelöst.
Erika Steinbach twitterte „Die Unterwerfung schreitet voran…“ und AfD-Frau Beatrix von Storch erklärte ebenfalls per Kurznachricht: „Das ist der Unterschied zur AfD. Wir sagen dazu NEIN! NEIN! NEIN!“.
Ob allerdings de Mazière mit diesem Vorstoß der angeschlagenen Union einen Gefallen tut, muss doch verneint werden. Zu viele Stimmen kostete der Multi-Kulti-Alleingang der Kanzlerin. Und mit derartigen „Denkanstößen“ lässt sich wohl kaum Seehofers „rechte Flanke schließen.“ Doch bei einem Zustandekommen einer Jamaika-Koalition hätte de Mazière zumindest den politischen Nerv der Grünen getroffen – bei der Annäherung in Sachen der Flüchtlings- und Migrationspolitik käme man sich hier zumindest näher.
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