Ernst Osterkamp spricht über Goethes und Schillers Freundschaftsbegriff- Internationales Kolloquium begleitet Ausstellung »Zweiheit imEinklang. Der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe«

Vom 1. bis zum 3. Oktober 2009 präsentiert die Klassik Stiftung Weimar ein internationales Kolloquium zum Thema der Ausstellung »Zweiheit im Einklang. Der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe«. Das Kolloquium leitet Prof. Dr. Norbert Oellers. Es findet im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums statt.
Auch heute noch ist der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe, den Goethe selbst als Freundschafts- und Nationaldenkmal 1828/29 bei Cotta herausgab, die wohl bedeutendste Autorenkorrespondenz der deutschen Literatur. Weit mehr als ein Spiegel des persönlichen Verhältnisses und vertrauten Umgangs ist sie vor allem der unmittelbare Ausdruck unterschiedlicher poetischer und philosophischer Charaktere und deren spannungsvoller Zusammenarbeit.
Anlass des Kolloquiums ist die Vorlage der ersten historisch-kritischen Edition des Briefwechsels im 250. Geburtsjahr Schillers durch Norbert Oellers, den Herausgeber der Schiller-Nationalausgabe und Mitherausgeber der neuen historisch-kritischen Ausgabe der Briefe von Goethe.
Beabsichtigt ist eine vor allem kolloquiale Form des Symposiums, in der die Vorträge mit 20-25 Minuten Länge pointierte Vorlagen für Diskussionen bilden, für die jeweils ebenso viel Zeit zur Verfügung steht.
Im Rahmen des Kolloquiums ist ein öffentlicher Festvortrag von Prof. Dr. Ernst Osterkamp vorgesehen, der sich – über den Briefwechsel hinausgehend — mit den „Dioskuren“ auseinandersetzt und die Konstellation ihrer Charaktere, Temperamente und Themen oder auch ihrer biographisch-kulturgeschichtlichen Prägung beleuchten soll.
Das Kolloquium wird mit Mitteln der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.

Veranstaltungsdaten
»Der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe«
Internationales Kolloquium im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums
Tagungsleitung: Prof. Dr. Norbert Oellers, Bonn
Donnerstag, 1. Oktober, bis Samstag, 3. Oktober 2009
Tagungsort: Festsaal des Goethe-Nationalmuseums
Am Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Der Eintritt ist für Tagungsteilnehmer frei.

Teilnehmer mit Vorträgen:
Prof. Dr. Wilfried Barner (Göttingen)
PD Dr. Volker Dörr (Bonn)
Dr. Bernhard Fischer (Weimar)
Prof. Dr. Walter Hinderer (Princeton)
Prof. Dr. Rolf-Peter Janz (Berlin)
Prof. Dr. Matthias Luserke-Jaqui (Darmstadt)
Prof. Dr. Gerhard Neumann (München)
Prof. Dr. Norbert Oellers (Bonn)
Dr. Jörg Robert (Würzburg)
Dr. Diana Schilling (Münster)
Prof. Lesley Sharpe (Exeter)
Dr. Alice Stasková (Prag)
Prof. Dr. Bernd Witte (Düsseldorf)
Prof. Dr. Kurt Wölfel (Bonn)

Als Diskutanten teil: Prof. Dr. Peter Boerner (Bloomington/USA), Prof.
Dr. Eberhard Lämmert (Berlin), Prof. Dr. Wolfgang Riedel (Würzburg)

Tagungsprogramm:

Donnerstag, 1. Oktober 2009
14.30 Uhr
Dr. Bernhard Fischer, Weimar
Literaturpolitik und pietas. Zum Hintergrund der Erstveröffentlichung
des Briefwechsels

15.15 Uhr
Prof. Dr. Norbert Oellers, Bonn
1828-2008: Zur Geschichte des Briefwechsels zwischen Schiller und Goethe

16 Uhr
Pause

16.30 Uhr
Dr. Diana Schilling, Münster
Schiller und Goethe — Klischee einer Freundschaft?

17.15 Uhr
Prof. Dr. Kurt Wölfel, Bonn
Kein Rettungsmittel als die Liebe

Freitag, 2. Oktober 2009

10 Uhr
Dr. Alice Stasková, Prag/CZ
Stil und Rhetorik im Goethe-Schiller-Briefwechsel

10.45 Uhr
Prof. Dr. Wilfried Barner, Göttingen
Brief oder Essay? Denkexperimente in Goethes und Schillers Korrespondenz

11.30 Uhr
Prof. Dr. Bernd Witte, Düsseldorf
Goethes frühe Mitarbeit an Schillers >Horen< 12.15 Uhr | Pause 14 Uhr
Dr. Jörg Robert, Würzburg
Eine neue Art von Kritik, nach einer genetischen Methode.
Zur Ballade »Die Kraniche des Ibycus«

14.45 Uhr
Prof. Dr. Walter Hinderer, Princeton/USA
Der poetisch-ästhetische Diskurs im Goethe-Schiller-Briefwechsel

15.30 Uhr | Pause

16 Uhr
Prof. Dr. Matthias Luserke-Jaqui, Darmstadt
Goethe, Schiller, Aristoteles

16.45 Uhr
Prof. Dr. Gerhard Neumann, München
Züge einer realistischen Poetik? Überlegungen zum
Goethe-Schiller-Briefwechsel

20 Uhr | Schiller-Museum, Vortragsraum
Festvortrag von Prof. Dr. Ernst Osterkamp, Berlin
»Wir«. Was Goethe und Schiller unter Freundschaft verstehen

Angebot in der Pause
Führung durch die Ausstellung Schillers Schädel — Physiognomieeiner
fixen Idee im Schiller-Museum

Samstag, 3. Oktober 2009

10 Uhr
PD Dr. Volker Dörr, Bonn
Über epische und dramatische Dichtung von Goethe und Schiller

10.45 Uhr
Prof. Lesley Sharpe, Exeter/ UK
Goethes und Schillers Theaterarbeit: Ästhetik und Praxis der
»Performance« im Spiegel ihres Briefwechsels

11.30 Uhr
Prof. Dr. Rolf-Peter Janz, Berlin
Kontroversen um den Dilettantismus

12.15 Uhr
Was erzählen die Handschriften? — Schlussdiskussion

Ausstellungshinweise
»Zweiheit im Einklang. Der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe«
Renaissancesaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
18. September 2009 bis 17. Januar 2010

»Schillers Schädel — Physiognomie einer fixen Idee«
Schiller-Museum
24. September 2009 bis 31. Januar 2010

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