Ein buntes Programm mit zahlreichen Facetten zeigen die „Jüdischen Filmtage in München“ in ihrer 9. Auflage, die das Jüdische Gemeindezentrum am Jakobsplatz zwischen dem 21. 1. und 15.2. 2018 in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern präsentiert. Das Themenspektrum ist breitgefächert und streckt sich von der Auseinandersetzung mit der Zerstörung vom Kulturerbe und Geschichte im heutigen Syrien und Irak bis hin zum schwierigen Verhältnis des jungen Titelhelden „Menashe“ zur chassidischen Tradition in einem jüdisch-orthodoxen Stadtteil von Brooklin, wo er ein Außenseiterdasein führt. Zum Themenkomplex Antisemitismus, wo man immer hinschaut, äußern sich zwei weitere Dokumentarfilme: in „Surviving Skokie“ wird das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt veranschaulicht, wo in den 70er Jahren mehrere Überlebende vom Holocaust Zuflucht gefunden hatten und plötzlich sich von einem Neo-Nazi-Aufmarsch in ihrer Existenz bedroht fühlen. Um den Kampf der letzten in Äthiopien verbliebenen Juden um den Erhalt ihrer eigenen Identität und Kultur dreht sich wiederum der Doku „Bal Ej – The Hidden Jews of Ethiopia“. Das Porträt „Liza ruft!“ der jüdischen Partisanin Fanja Brancowskaja führt nach Litauen, wo die heute 95-jährige als Widerstandskämpferin wirkte und analysiert gleichzeitig den Stand der dortigen Erinnerungskultur. Um deutsche Filmgeschichte der 70er Jahre handelt der Beitrag „MARINA, MABUSE & MORITURI“, in dem auf das Leben des Holocaust-Überlebenden Artur Brauner eingegangen wird, der zum bedeutendsten Filmproduzenten der Nachkriegszeit in Deutschland wurde und Stars wie Gerd Fröbe, Romy Schneider oder legendäre Regisseure wie Fritz Lang und Robert Siodmak engagierte. Ein Highlight der Veranstaltungsreihe ist der Spielfilm „Norman“ mit Richard Gere in der Hauptrolle, der die tragikomische Geschichte eines ambitionierten amerikanischen Aufsteigers erzählt, der seine Ruhmesstunde im Schatten eines aufsteigenden israelischen Politikers erlebt.
Das Filmprogramm im Einzelnen:
So. 21.1.2018, 17.00 Uhr GUARDIANS OF HERITAGE – HÜTER DER GESCHICHTE, Teil 2/3
Dokumentation, Deutschland 2017; Produzent/Autor Emanuel Rotstein, Vorführung und Gespräch
Wie kann kulturelles Erbe und Wissen um unsere Geschichte für künftige Generationen erhalten werden
Mi. 24.1.2018, 19.00 Uhr MENASHE
Spielfilm, USA/Deutschland, Regie Joshua Z. Weinstein
Der Titelheld verweigert im jüdisch-orthodox geprägten New Yorker Stadtteil Brooklyn Religion und Tradition
So. 28.1.2018, 17.00 Uhr SURVIVING SKOKIE
Dokumentarfilm, USA 2015 Kamera/Regie: Eli Adler
Der Film untersucht die Auswirkungen eines in den 70er Jahren angedrohten Neo-Nazi Aufmarsches auf die dort lebenden Holocaust-Überlebenden
Di. 30.1.2018, 19.00 Uhr LIZA RUFT – Portrait einer jüdischen Partisanin
Dokumentarfilm, Deutschland 2015, Regie: Christian Carlsen
Das Filmporträt begleitet die 95-jährige jiddisch-sprachige einstige Partisanin auf ihren Lebensspuren
So. 4.2.2018, 17.00 Uhr MARINA, MABUSE & MORITURI – 70 Jahre Deutscher Nachkriegsfilm im Spiegel der CCC
Dokumentation, Deutschland 2017, Regie: Kathrin Anderson
Ein Streifzug durch 70 Jahre deutsche Filmgeschichte und Gespräch mit der Filmproduzentin Alice Brauner moderiert von Ellen Presser
Do. 8.2.2018, 19.00 Uhr NORMAN
Spielfilm, USA/Israel, Drehbuch/Regie: Joseph Cedar
Aufstieg und Fall des Titelhelden, der vom großen Geld träumt
Do. 15.2.2018, 19.00 Uhr BAL EJ – The hidden Jews of Ethiopia
Dokumentarfilm, Israel 2016, Regie: Irene Orleansky
Zeigt die Anstrengungen der in Äthiopien verbliebenden Juden, ihre Kultur und Identität zu bewahren.
Anmeldung telefonisch unter (089) 202400-491 oder per Email unter karten@ikg-m.de
Veranstaltungsort: St. Jakobs-Platz 18.
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