Mit Erzbischof Pierbattista Pizzaballa ofm kommt der apostolische Administrator des Lateinischen Patriarchats aus Jerusalem nach München. Er spricht am Dienstag, 4. Juni 2019, um 18.30 Uhr in der Katholischen Akademie in Bayern unter dem Titel „Frieden im Nahen Osten? – Politik und Religionen im Heiligen Land“ aus seiner 30-jährigen Erfahrung im Heiligen Land. Im Anschluss an den Vortrag in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung freut sich der Erzbischof, der auf Einladung der Deutschen Franziskanerprovinz nach München kommen wird, auf die Begegnung mit den Zuhörern.
Seit gut 800 Jahren sind die Franziskaner im Heiligen Land, 1217 trafen die ersten Brüder dort ein. Und vor genau 800 Jahren, im Jahr 1219, begegnete der Ordensgründer Franz von Assisi dem Sultan Muhammad al-Malik al Kamil in Damiette in Ägypten. Das von gegenseitigem Respekt getragene Gespräch mitten im Fünften Kreuzzug, in einer Zeit kriegerischer Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen, steht für das, was wir heute, in einer völlig anderen Situation, „Religionsdialog“ oder „Interreligiöse Begegnung“ nennen.
Diese Begegnung zwischen Franziskus und dem Sultan ist Grundstein des Missionsverständnisses unseres Ordens. In einer Zeit von zunehmender Fremdenfeindlichkeit, kann die Botschaft, die davon ausgeht, einen guten spirituellen Zugang liefern, um anderen Kulturen und Religionen mit Neugierde und Respekt zu begegnen, anstatt mit Hass und Parolen.