75 Jahre Bundesrepublik Deutschland – Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat anlässlich des bevorstehenden Jahrestags der Verkündung des Grundgesetzes (23. Mai 1949) das Regelungswerk als Meilenstein der deutschen Geschichte gewürdigt.
„Nach der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland hat das Grundgesetz Deutschland einen verlässlichen Rahmen für die Demokratie gebracht. Es hat den Weg für ein Zusammenleben der Völker in Frieden und Freiheit geebnet. Damit war auch der Grundstein für wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand in Bayern und in ganz Europa gelegt“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw sieht Deutschland und Europa derzeit vor große Herausforderungen gestellt. „Dies hat auch Folgen für die Demokratie. Mehr denn je zeigt sich: Eine pluralistische Gesellschaft, Freiheit und Wohlstand sind nicht selbstverständlich, sondern müssen immer wieder erarbeitet werden. Darauf gilt es, gerade im Vorfeld der Europawahl hinzuweisen. Daher sensibilisiert die bayerische Wirtschaft die Wählerinnen und Wähler für die Bedeutung dieser Wahl. Je höher die Wahlbeteiligung und je stärker das Votum für pro-europäische Parteien der politischen Mitte, desto größer ist die Chance, dass Deutschland und Europa auf dem erfolgreichen Weg des friedlichen Miteinanders weitergehen und wirtschaftlich auch künftig prosperieren können“, so Brossardt weiter.
Das Grundgesetz hat auch den Weg Deutschlands in die EU und die NATO geebnet. Mit umso größerer Sorge sieht die vbw daher die derzeitige Bedrohung der Werte Westeuropas durch die geopolitischen Krisen, insbesondere den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Bei der Verteidigung und der Stärkung der europäischen Außengrenzen brauchen wir noch mehr Europa“, so Brossardt.
Die vbw betont, dass das Grundgesetz zwar keine konkrete Wirtschaftsordnung vorschreibt, aber klar definierte Grenzen zieht, in denen sich die Ausgestaltung der Wirtschaftsordnung bewegen muss: „Das System der Sozialen Marktwirtschaft hat sich sehr bewährt“, so Brossardt. Er rief die Bundesregierung auf, die Soziale Marktwirtschaft weiter als ordnungspolitischen Kompass zu betrachten und den Schwerpunkt nicht allein auf die Sozialpolitik zu legen: „Soziale Marktwirtschaft heißt Solidarität, aber eben auch Eigenverantwortung.“