41. Bayerisches Wirtschaftsgespräch mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder

Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Alfred Gaffal und Ministerpräsident Dr. Markus Söder Foto: Stefan Groß

Heutige Bestnoten für Bayern sind keine Selbstverständlichkeit
Gaffal: „Erfolgreiche Politik im Freistaat fortsetzen und Strukturvorteile nutzen“

(München, 08.10.2018). Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder war Gast des 41. Bayerischen Wirtschaftsgesprächs der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Dabei hat er seine Vorstellungen über die Gestaltung der zukünftigen Rahmenbedingungen für Bayern skizziert.

Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Bayerns Wirtschaft boomt und ist Garant für Wachstum und Wohlstand im Freistaat. In den letzten 20 Jahren lag das Wirtschaftswachstum bei knapp 50 Prozent, mehr als in jedem anderen Land in Deutschland. Davon profitieren die Menschen in Bayern: In keinem Flächenland ist das Pro-Kopf-Einkommen höher und die Armutsgefährdung niedriger, wir haben Vollbeschäftigung und die Jugendarbeitslosigkeit ist nahezu besiegt. Bayerns Erfolgsgeschichte zeigt: politische Stabilität und wirtschaftliche Stärke bedingen einander, das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Wir setzen alles daran, dass Bayern stabil bleibt und bauen Brücken in die Zukunft. Mit einer Digitalisierungsoffensive und Digitalen Gründerzentren überall in Bayern, mit einer Megainvestition von 20 Mrd. Euro in Bildung, Wissenschaft und Forschung, mit einem starken Fokus auf den Megatrends unserer Zeit wie Medizinforschung oder einem Raumfahrtprogramm. Nicht den Ängstlichen, sondern den Mutigen gehört die Zukunft. Das ist der bayerische Weg, den wir gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wirtschaft fortsetzen wollen.“

vbw Präsident Alfred Gaffal zog in seiner Begrüßung ein positives Fazit der derzeitigen wirtschaftlichen Situation in Bayern: „Bayern ist das wachstumsstärkste Flächenland Deutschlands. Mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent im September herrscht praktisch Vollbeschäftigung. In der Bildung rangiert Bayern im Ländervergleich weiterhin an der Spitze. 96 Prozent unserer Unternehmen gaben in einer vbw Umfrage an, dass sie sich wieder in Bayern ansiedeln würden. Zudem steht der Freistaat für innere Sicherheit und stabile Staatsfinanzen. Es liegt in unser aller Interesse, dass die erfolgreiche Politik im Freistaat fortgesetzt wird.“

Nach Gaffals Worten sind die heutigen Bestnoten für Bayern aber keine Selbstverständlichkeit. „Die Chancen der Digitalisierung müssen noch stärker genutzt werden. Das Bildungssystem muss weiter optimiert werden, um die Absolventen auf die digitale Arbeitswelt vorzubereiten. Wir begrüßen die Einrichtung von 50.000 digitalen Klassenzimmern und die Anstrengungen, Bayern zu einer Modellregion für 5G zu machen“, so Gaffal weiter.

Besonderes Augenmerk legte Gaffal auf den Automobilstandort Bayern. „30 Prozent der Wertschöpfung der bayerischen Industrie hängt allein am Auto. Unsere Automobilindustrie steht vor einem historischen Umbruch. Im Strukturwandel haben die bayerischen Unternehmen eine gute Ausgangsposition – etwa durch weltweit überdurchschnittliche Anteile bei Automatisierung und Vernetzung. Wir müssen sie dabei unterstützen, diesen Strukturvorteil zu nutzen“, so Gaffal.

Gaffal betonte ferner die Notwendigkeit einer vorausschauenden Energiepolitik. „Wir brauchen auf Bundesebene endlich ein Energiepolitisches Gesamtkonzept. Es muss klarstellen, wie wir den Strombedarf in Zukunft decken, wie wir Klima- und Energiepolitik in Einklang bringen und wie wir wieder zu wettbewerbsfähigen Strompreisen kommen.“

Der vbw Präsident sprach sich zudem für ein starkes Bayern im Bund und in Europa aus, um auch in Zukunft Gesetzesvorhaben in Berlin und in Brüssel positiv zu beeinflussen. Mit Blick auf die Politik in Berlin sagte Gaffel: „Die Zeit der falschen oder halbherzigen Weichenstellungen muss endlich vorbei sein. Wir brauchen klare Visionen und Lösungen sowie mehr Geschwindigkeit bei der Umsetzung der notwendigen Veränderungen!“

Gaffal bezeichnete die Fachkräftesicherung als wichtige Zukunftsaufgabe, um Wachstum und Wohlstand in Bayern langfristig zu sichern. Im Anschluss an das Bayerische Wirtschaftsgespräch wurde dazu mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten die Vereinbarung „Initiative Fachkräftesicherung+“ unterzeichnet.

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