Das FILMSCHOOLFEST MUNICH (14. bis 20. November 2021) feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Auf dem Programm des Nachwuchsfestivals stehen 46 Kurzfilme aus 26 Ländern im internationalen Wettbewerb, die in der gastgebenden HFF München gezeigt werden. Außerdem gibt es ein vielfältiges Jubiläumsprogramm mit Vorträgen, Panels und Sonderveranstaltungen.
Nachdem das FILMSCHOOLFEST MUNICH im letzten Jahr ins Internet ausweichen musste und als erfolgreiche Online-Edition veranstaltet wurde, kann es in diesem Jahr wieder live vor Ort stattfinden: in Präsenz vieler nationaler und internationaler Filmemacher:innen und als feierliche 40. Ausgabe!
DAS FILMPROGRAMM
Internationaler Wettbewerb 2021
Im Laufe der Festivalwoche vom 15. bis 19. November werden insgesamt 46 Kurzfilmen aus 26 (Produktions-) Ländern in zehn Screenings gezeigt und konkurrieren dabei um zahlreiche Awards.
Ästhetisch und thematisch zeigen die Kurzfilme eine große Bandbreite: Einige von ihnen beschäftigen sich mit der Situation von Kindern und Jugendlichen, ihren Ängsten und Konflikten, etwa der witzige Kurzfilm LAND OF GLORY von Borbála Nagy, der in den Alltag einer ungarischen Schule entführt – bis der Premierminister kommt… In dem tschechischen Kurzfilm KANYA will ein Mädchen ein traditionelles Ritual, das ihre Eltern einfordern, nicht über sich ergehen lassen. Auch das Verhältnis von Vätern und Töchtern wird eingehend beleuchtet: in PAPAPA der Norwegerin Kerren Lumer-Klabbers genauso wie in dem US-südkoreanischen Halbstünder UNCLE von Ju Hee Han.
Andere Filme geben (fiktionale) Einblicke in das Leben älterer Protagonist:innen: In ROOM 16 des Libanesen Dany K. Saliba erweist sich ein stilles Hausmädchen als Voyeurin. In DEBT des Finnen Max Ovaska bekommt ein Mann seine Vergangenheit als Schuldeneintreiber nicht los. In DIVINATION des Nepalesen Gopal Acharya muss sich ein Schamane fragen, ob seine Heilkräfte noch wirken. Und in NO LAW, NO HEAVEN von Kristi Hoi, Studentin der University of California in Los Angeles, wird gleich der ganze Bogen vom kleinen Kind bis zum alten Mann gespannt, der sich der Vergangenheit stellen muss.
Der Umgang mit der Historie ist ebenfalls ein Thema vieler Filme, manchmal sogar gewagt-komisch: In GOOD GERMAN WORK werkeln Uli und Didi an einem KZ-Nachbau für einen Filmdreh, nüchtern und total professionell. Die Studierenden scheuen auch die Auseinandersetzung mit Gewalt und Traumatisierung nicht. Im Animationsfilm SCUM MUTATION von Ov werden die Stimmen autoritärer Regimes mit denen des jungen Widerstands konfrontiert. In $75.000 beleuchtet Moïse Togo in einem Mix aus Dokumentar- und Experimentalfilm, wie Menschen mit Albinismus in Afrika Opfer von Gewalt werden. Und WHITE ROOM von Jakub Jirásek nähert sich sensibel-ausdrucksstark der „weißen Folter“ an.
In den Filmen wird geheiratet (POTTED PALM TREES), gleichgeschlechtlich geliebt (z.B. REFEEL, MUST BE PAINFUL) und sowohl in CONGENITAL als auch in HER DANCE müssen sich Transfrauen in stark religiösen Umfeldern behaupten. Jung und Mittelalt nähern sich knisternd an (AGAPÉ), und das Herrschaftsverhältnis von Katze und Mensch gerät ebenso in den Fokus (MMM…CAT) wie manche Pflanzen sich als redselig erweisen (PLANT SPEECH). Wenn man sie denn nur verstehen könnte! Und selbst Schuhe drücken einiges aus: in TOPLESS von HFF-München-Studentin Hannah Jandl.
Unter den Filmen tummeln sich übrigens auch drei Kurzfilme, die kürzlich mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet wurden: Im Bereich „Narrative/Domestic Film Schools“ wurde WHEN THE SUN SETS von Phumi Morare (Chapman University, Kalifornien) mit der Goldmedaille ausgezeichnet. NO LAW, NO HEAVEN von Kristi Hoi (UCLA) erhielt die Bronzemedaille. Und WHY DIDN’T YOU STAY FOR ME? von Milou Gevers (The Netherlands Films Academy) gewann die Goldmedaille in der Kategorie „Documentary/International Film Schools“.
HFF-Specials I & II
Aktuelle Kurzfilme der HFF München werden in zwei Specials gezeigt, kuratiert und moderiert von Studierenden. Das HFF Special 1 findet am Freitag, den 19. November, um 16 Uhr statt, das HFF Special 2 am Samstag, den 20. November, um 11.30 Uhr (beides Mal im HFF AudimaxX).
Wolfgang Längsfeld Special
Seit 2012 wird der „Wolfgang Längsfeld Award“ für den „originellsten Film“ verliehen. Anlässlich dieses zehnten Jubiläums werden alle bisherigen neun Preisträger-Filme in diesem Special gezeigt.
DAS RAHMENPROGRAMM
Während der Festivalwoche finden an der HFF München diverse Workshops, Panels und Filmvorführungen statt, die sich sowohl an Studierende und Professor:innen als auch an das interessierte Publikum richten.
Dienstag, 16. November
- „Respekt!-Tag“ – eine deutschlandweite Aktion der Hochschulen – mit Workshops, Panels und Filmscreening. Infos und Anmeldung: respekt.hff-muc.de
Mittwoch, 17. November
- Online-Workshop „Score in the Filmmaking Process“ mit Regisseurin Ildikó Enyedi und Komponist Adam Bálász
- Panel „Rethinking the Future of Film Education“
Donnerstag, 18. November
- Workshop „Let’s Talk About Digital Production“
- Talk „Challenges for Young Producers“ mit Frank Doelger („Game of Thrones“) und Moritz von Kruedener (Beta Film)
Freitag, 19. November
- „Climate Day“ – Workshops und Panels u.a. zum Thema „Green Producing in Filmmaking“ in Zusammenarbeit mit der Stiftung Nagelschneider
Samstag, 20. November
- Workshop „Working with Divas“ mit Regisseur Hans Steinbichler
Weitere Infos und Anmeldung: Rahmenprogramm
ZUR GESCHICHTE DES FESTIVALS
Das erste Festival für den Filmnachwuchs fand 1981 als „1. Europäischer Studentenwettbewerb“ unter der Leitung von Wolfgang Längsfeld statt. Längsfeld, damals Professor an der HFF, konnte damit seine Idee verwirklichen, einen Münchner Treffpunkt für den europäischen Filmnachwuchs zu schaffen. 1999 wurde das zum INTERNATIONALEN FESTIVAL DER FILMHOCHSCHULEN umgetaufte Festival vom Herbst in den Sommer verlegt und im Rahmen des FILMFEST MÜNCHEN im MaxX-Kino am Isartor veranstaltet. Bereits vier Jahre später, 2003, wurde das Festival wieder vom Filmfest abgekoppelt, auf den Herbsttermin zurückverlegt und kehrte vom MaxX-Kino ins Filmmuseum am Jakobsplatz zurück.
Mit seinem 40-jährigen Bestehen wandert das 2014 in FILMSCHOOLFEST MUNICH umgetaufte Festival in die HFF München, wo Gründer Wolfgang Längsfeld einst seine Student:innen unterrichtete.
Zu den Filmemacher:innen, die beim Festival zu Gast waren, zählen deutsche Regie-Stars wie Caroline Link, Marcus H. Rosenmüller, Maren Ade, Detlev Buck, Rainer Kaufmann oder Florian Gallenberger als auch internationale Kino-Größen wie Lars von Trier, Thomas Vinterberg, Lone Scherfig, Mathieu Kassovitz, Małgorzata Szumowska oder der Erfinder von „Wallace and Gromit“, Nick Park.
DIE PREISE
Preise gibt es zu gewinnen im Wert von insgesamt 36.500 Euro – dank der langjährigen Preisstifter: VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH, ARRI Arnold & Richter Cine Technik, die Familie Waldleitner, Film & TV Kamera, Panther GmbH, zweiB GmbH, arte, Interfilm Akademie, Freundeskreis Filmfest München und Freundeskreis Wolfgang Längsfeld e.V.. Die Preise werden am 20. November im Rahmen der Abschlussveranstaltung vergeben.
Auch in diesem Jahr wird der „Climate Clips Award“ (Stiftung Nagelschneider), dotiert mit insgesamt 9.000 Euro, verliehen. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am 14. November statt.
Weitere Informationen: Preise und Preisträger:innen.
Opening und Award Ceremony
Die Eröffnung des 40. FILMSCHOOLFEST MUNICH findet am 14. November, die Award Ceremony am 20. November statt (geschlossene Veranstaltungen; beide auf Einladung).
Das komplette Festivalprogramm finden Sie online unter filmschoolfest-munich.de. Das Programmheft liegt ab heute auch der aktuellen In München (Ausgabe 11/2021) bei. Der Vorverkauf startet Anfang November auf der Filmschoolfest-Website und über München Ticket (Einzeltickets: 6 Euro / Festivalpass: 30 Euro). Ausführliche Informationen zu den Tickets finden Sie hier.
Presseakkreditierung für das Festival
Bei Interesse an einer Akkreditierung wenden Sie sich bitte an presse@filmfest-muenchen.de. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass aus Kapazitätsgründen nur berichterstattende Journalist:innen akkreditiert werden können. Akkreditierungsschluss: 10. November 2021