
4 MUSEEN – 1 MODERNE
EINE GEMEINSCHAFTSAUSSTELLUNG ALLER VIER MUSEEN DER PINAKOTHEK DER MODERNE
ERÖFFNUNG: Donnerstag, 03. APRIL 2025, 19.00
LAUFZEIT: 4. APRIL BIS 28. SEPTEMBER 2025
Eine Gemeinschaftsausstellung aller vier Museen der Pinakothek der Moderne anlässlich 100 Jahre Die Neue Sammlung – The Design Museum
- Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlung Moderne Kunst mit Stiftung Ann und Jürgen Wilde
- Staatliche Graphische Sammlung München
- Architekturmuseum der TUM
- Die Neue Sammlung – The Design Museum
Der Aufbruch in die Moderne und die Anfänge der Neuen Sammlung, des ersten staatlichen Designmuseums in Deutschland, sind eng miteinander verknüpft. Ihr 100-jähriges Jubiläum bildet nun den Anlass für eine Präsentation ausgewählter Highlights moderner Kunst, Architektur und Gestaltung der 1910er- bis 1930er-Jahre aus den Beständen aller vier Museen der Pinakothek der Moderne.
In Zeiten größter politischer Instabilität und rasantem gesellschaftlichen wie technischen Wandels etablierte sich eine der bedeutendsten ästhetischen Epochen, die durch radikale Abstraktion und ungeschönten Realismus, künstlerische wie funktionale Sachlichkeit und soziale wie exklusive Gestaltung die Sicht auf den Menschen und seine Welt maßgeblich veränderte.
In vier Themenbereichen wird die Moderne aus den Perspektiven der verschiedenen Museumssammlungen vorgestellt:
Die Neue Ästhetik nimmt veränderte künstlerische Ideen in den Blick wie die Abstraktion und Neue Sachlichkeit. Die Abkehr von traditionellen Gestaltungsweisen zeigt sich in geometrischen Formen in der Fläche wie im Raum, beispielsweise bei einem Gemälde von Friedrich Vordemberge-Gildewart, einem Schrank von Marcel Breuer oder dem Kugelhaus von Peter Birkenholz.
In Neue Materialien und Techniken wird eingegangen auf Architektur aus Eisen und Stahl, auf Möbel aus Stahlrohr und Aluminium als auch auf Objekte aus neuen Kunststoffen wie
Bakelit. Elektrifizierte Geräte veranschaulichen technische Innovationen und den Glauben an „Fortschritt durch Technik“, wie es auch in der Werbegraphik von A. M. Cassandre oder den Lichtdrucken von Man Ray zutage tritt.
Unter Neue Institutionen werden Ausbildungsstätten, Auftraggeber und Präsentationsorte gezeigt, die zur Entwicklung und Verbreitung der Moderne einen maßgeblichen Beitrag geleistet haben. Dazu gehören neben den Reformschulen Bauhaus und Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein, die Postgebäude von Robert Vorhoelzer in München oder das Verlagshaus Stuttgarter Tagblatt von Ernst Otto Oßwald.
Der Bereich Neue Gesellschaft widmet sich den Menschen, die politisch wie gesellschaftlich von den Folgen des Ersten Weltkriegs geprägt sind. Die Avantgarde strebt eine grundlegende Verwandlung der Welt durch das Ideal eines Neuen Menschen und einer Neuen Gesellschaft an. Die Regierung der Weimarer Republik ebnet den Weg für soziale Bauaufgaben.
Die Krüppelmappe von Heinrich Hoerle, Porträts von August Sander und Max Beckmann oder die Frauendarstellungen von Karl Hubbuch und George Grosz zeigen Menschenbilder zwischen Desillusion und Aufbruch. Der NS-Staat bildet in Deutschland eine Zäsur für die freie Entfaltung der Moderne, deren Vertreter*innen instrumentalisiert, verfolgt oder ermordet wurden.
Sichtbar werden die vielfältigen Verbindungen zwischen den einzelnen Sammlungen für Kunst, Graphik, Architektur und Design, die auch Arbeiten derselben Künstler*innen besitzen. Dazu gehören Werke von Jankel Adler, Ernst Barlach, Ludwig Mies van der Rohe, J. J. P. Oud, Oskar Schlemmer oder Johanna Schütz-Wolff.
In Form einer 4 nimmt die Ausstellungsarchitektur von Martin Kinzlmaier Bezug auf die vier Museen in der Pinakothek der Moderne sowie auf die vier Themenbereiche der Ausstellung.
Gefördert von
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e. V.
Allianz
Kuratorisches Team
Simone Förster (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Stiftung Ann und Jürgen Wilde), Michael Hering (Staatliche Graphische Sammlung), Ludwig Kallweit (Die Neue Sammlung), Oliver Kase (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlung Moderne Kunst), Andres Lepik (Architekturmuseum der TUM), Irene Meissner (Architekturmuseum der TUM), Angelika Nollert (Die Neue Sammlung), Xenia Riemann-Tyroller (Die Neue Sammlung), Joseph Straßer (Die Neue Sammlung).