Im Mondschein prügeln sich beim FILMFEST MÜNCHEN 2018 der legendäre Rocky und seine berühmtberüchtigten Boxkumpanen: Unter dem Motto „Faust aufs Auge“ und als Beitrag zum Faust-Festival in München präsentiert die Open-Air-Reihe in diesem Jahr Boxfilme aus den Sechzigerjahren bis heute – und das alles kostenlos. Die vielseitige Mischung aus beliebten Klassikern und ungewöhnlichen Entdeckungen porträtiert eigenwillige Underdogs, verliebte Jungs, knallharte Mädels und zeigt, wie verträumt der American Dream einmal gewesen ist.
Ach, wie schön kann die Erzählung vom großen amerikanischen Traum doch sein! Ein armer Schlucker hält sich in heruntergekommenen Spelunken mit Amateurboxkämpfen über Wasser, bis er seine große Chance erkennt und nutzt – den einen wichtigen, alles entscheidenden Kampf gegen den vermeintlich unbesiegbaren Boxweltmeister Apollo Creed. Der Underdog Rocky Balboa wird so in nur einer Nacht zum gefeierten Helden auf der Leinwand und in wenigen Jahren zur Kinolegende.
Der amerikanische Traum wird in Juho Kuosmanens Boxerporträt „Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki”, das bereits 2016 im CineVision-Wettbewerb auf dem FILMFEST MÜNCHEN lief, nach Finnland verlagert. Auch wenn Olli Mäki als erster Finne Boxweltmeister werden könnte, widmet er seine Gedanken lieber einer jungen Dame. Auch in Phil Karlsons Film „Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe” (1962) geht es um die Liebe. Kein geringerer als Elvis, der King of Rock’n’Roll, steigt als entlassener Soldat in den Ring, verliebt sich in die Schwester seines kriminellen Boxtrainers und trällert natürlich in gewohnt lässiger Manier von seinen Gefühlen.
Im gleichen Jahr, 1962, lässt Ralph Nelson in „Die Faust im Gesicht” den ausgedienten Profiboxer Mountain Rivera (Anthony Quinn) gegen den Jüngling Cassius Clay alias Muhammad Ali antreten. Ein Film über physische und emotionale Egos, unfreiwillige Jobalternativen und die harte Erkenntnis, dass jede Boxkarriere irgendwann ein Ende hat. Knapp zwanzig Jahre später verfilmte Martin Scorsese das Leben des Boxweltmeisters Jake LaMotta. Als psychologische Milieustudie begibt sich „Wie ein wilder Stier“ (1980) mit Robert de Niro in der Hauptrolle auf die Spuren eines großen wie tragischen Box-Entertainers.
Eine ungewöhnliche Perspektive zeigt Karyn Kusama in „Girlfight – Auf eigene Faust“ (2000). Der Film bricht mit den Konventionen des üblichen Boxfilms als Männerdomäne. In ihrer ersten großen Hauptrolle möchte sich Michelle Rodriguez als talentierte Boxerin Diana Guzman im Ring durchsetzen und kämpft nicht nur gegen den eigenen Freund, sondern vor allem um Liebe, Macht und die Anerkennung ihrer Rolle als Frau in der Gesellschaft. „Rocky – Die Chance seines Lebens” (John G. Avildsen, 1976) am Fr., 29.6.2018 um 22 Uhr „Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe” (Phil Karlson, 1962) am Sa., 30.6.2018 um 22 Uhr „Girlfight – Auf eigene Faust” (Karyn Kusama, 2000) am So., 1.7.2018 um 22 Uhr „Die Faust im Gesicht” (Ralph Nelson, 1962) am Mo., 2.7.2018 um 22 Uhr „Chuck – Der wahre Rocky” (Philippe Falardeau, 2016) am Di., 3.7.2018 um 22 Uhr „Wie ein wilder Stier” (Martin Scorsese, 1980) am Mi., 4.7.2018 um 22 Uhr „Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki” (Juho Kuosmanen, 2016) am Do., 5.7.2018 um 22 Uhr „Creed – Rocky’s Legacy (Ryan Coogler, 2015) am Fr., 6.7.2018 um 22 Uhr |