- Weltpremiere des ersten Kinodokumentarfilms über Bud Spencer: „Sie nannten ihn Spencer“ (Karl-Martin Pold)
- Überraschungsgäste aus dem Spencer-Universum auf dem roten Teppich des FILMFEST MÜNCHEN
Carlo Pedersoli schwamm in den Fünfzigerjahren bei zwei Olympischen Spielen um Medaillen mit, war mehrfacher italienischer Meister. Bei seinem Heimatclub Lazio Rom verehrt man ihn bis heute als eines der größten Talente Italiens. Doch war Pedersoli eigentlich stinkfaul, liebte die Frauen, das Essen und später die Schauspielerei. Beim Film landete er eher zufällig, konnte weder Englisch noch reiten – und wurde doch einer der Spaghetti-Western-Antihelden des italienischen Kinos. Für einen neuen Film brauchte er 1967 einen englischen Namen; da dachte er einfach an sein Lieblingsbier Budweiser und seinen Lieblingsschauspieler Spencer Tracy: Bud Spencer war geboren. Auf der Kinoleinwand avancierte er zur Kultfigur. Der „Dicke mit dem Dampfhammer“ verkloppte gemeinsam mit seinem Kompagnon Terence Hill in mehr als einem Dutzend legendärer Buddy-Prügel-Komödien allerlei Schurken und Ganoven.
„Sie nannten ihn Spencer“ (Karl-Martin Pold) zeigt nicht nur als erster Kinodokumentarfilm die facettenreiche Biografie des 2016 gestorbenen Bud Spencers, sondern auch den weltumspannenden Hype, der um diese Figur seit nun rund 50 Jahren herrscht. Es war kein leichtes Unterfangen, die filmische Hommage umzusetzen, wählte der österreichische Journalist und Filmemacher Karl-Martin Pold doch einen eher untypischen Weg: Über Facebook und Twitter suchte er direkten Kontakt zu den unzähligen Bud-Spencer-Fanclubs, gründete selbst eine Facebookseite, die nun rund 270.000 Menschen gefällt, finanzierte einen Teil des Films über die Crowdfunding-Plattform Startnext – und schaffte es schließlich nach acht Jahren ein einzigartiges Projekt umzusetzen: „Die Unterstützung war unglaublich. Bei den vielen Reisen quer durch Europa ging auch mal unser Bud-Mobil, ein alter Mercedes, kaputt – und da hat uns einfach ein Automechaniker, der selber ein riesiger Spencer-Fan war, geholfen“, so Pold.
Von dieser Fantreue erzählt das dokumentarische Roadmovie „Sie nannten ihn Spencer“ auch filmisch. Zwei seiner größten Anhänger machen sich auf den Weg, um ihr Idol Bud Spencer endlich einmal persönlich zu treffen: der Schwabe Marcus, ein frühpensionierter Polizist, und der blinde Bankangestellte Jorgo aus Berlin. Gemeinsam sprechen sie – die ihren Kinohelden durchaus optisch wie auch charakterlich sehr ähneln – mit Spencers Kollegen, Weggefährten, Freunden – und hoffen am Ende ihrer Reise auf einen Teller Spaghetti mit dem liebevollen „Banana Joe“.
Am Freitag, den 23. Juni, um 20.45 Uhr feiert der Film Weltpremiere auf dem FILMFEST MÜNCHEN 2017. Zur Filmvorführung im Mathäser Kino empfängt das Filmfest Überraschungsgäste aus dem Spencer-Universum.
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