32. INTERNATIONALES FILMFEST MÜNCHEN: INTERNATIONALES PROGRAMM – Alles außer gewöhnlich

Außergewöhnliche Filme, spannende Entdeckungen aus der ganzen Welt und große Namen bestimmen das internationale Programm des FILMFEST MÜNCHEN. Zu sehen sind sie erstmals in Deutschland in den Festivalreihen CineMasters, CineVision, Spotlight und International Independents.

„Diese Filme treffen zielsicher – direkt ins Herz oder auch mal in die Magengegend“, sagt Festivalleiterin Diana Iljine. „Aber sie lassen niemanden unbeeindruckt. Und das ist gut so. Das ist Festival. Von der skurrilen US-Komödie über die berührendsten französischen Liebesfilme bis hin zu Science-Fiction- und Psycho-Thrillern ist alles dabei, nur nichts Gewöhnliches.“
Als Deutschlandpremieren zeigt das FILMFEST MÜNCHEN etwa Wim Wenders' neuen Film „Das Salz der Erde“, den Western „The Homesman“ von und mit US-Star Tommy Lee Jones und den düsteren Science-Fiction-Thriller „Under The Skin“ mit Scarlett Johansson als männermordende Außerirdische.“Zu den vielen Highlights gehört auch die Premiere der neuen Serie 'Gomorrah' über die neapolitanische Camorra, die wir dieses Jahr im Programm haben“, sagt Festival-Chefin Diana Iljine.
Eröffnet wird das 32. INTERNATIONALE FILMFEST MÜNCHEN am 27. Juni mit der Deutschlandpremiere des Films „Die Karte meiner Träume“ von Jean-Pierre Jeunet. Der französische Regisseur stellte bereits 2001 mit „Die fabelhafte Welt der Amélie“ den Eröffnungsfilm in München. Zum Abschluss des Festivals wird am 5. Juli der Science-Fiction-Film „I Origins“ von US-Regisseur Mike Cahill gezeigt, in dem ein junger Molekularbiologe (Michael Pitt) alles riskiert, um seine Forschung und seine Gefühle unter einen Hut zu bringen.

CineMasters: Dramatisch bis experimentell, aber immer meisterlich

Dreizehn herausragende neue Filme namhafter internationaler Regisseure konkurrieren im CineMasters-Wettbewerb um den ARRI/OSRAM Award. Der türkische Regisseur Tayfun Pirselimoglu etwa wandelt in „I Am Not Him“ mit einer Geschichte um Schein-Identitäten und doppelte Frauen auf Hitchcocks Spuren. Frisch aus Cannes kommen Olivier Assayas' „Clouds of Sils Maria“, ein Psychodrama mit Juliette Binoche und Kristen Stewart, und Altmeister Jean-Luc Godards experimenteller 3-D-Film „Adieu au Langage“. Die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne, Stammgäste beim FILMFEST MÜNCHEN, haben mit „Zwei Tage, eine Nacht“ erneut ein spannendes Sozialdrama geschaffen, in dem eine Arbeiterin (Marion Cotillard) innerhalb eines Wochenendes ihre Kollegen überzeugen muss, auf eine Bonuszahlung zu verzichten, weil sie sonst ihren Job verliert.
Die vielfach ausgezeichnete japanische Regisseurin Naomi Kawase lässt zwei Jugendliche auf das Geheimnis einer Leiche stoßen, die bei Vollmond im Meer treibt („Still the Water“). „Prince Avalanche“-Regisseur David Gordon Green aus den USA lässt in seinem neuen Film Nicolas Cage vom mürrischen Boss einer Waldarbeiter-Truppe zum Beschützer eines 15-Jährigen werden („Joe“). Aus Russland kommt „Leviathan“, ein Familiendrama von Regisseur Andrey Zvyagintsev, der mit viel Humor von Alkoholismus, Korruption und Desillusionierung im Lande Putins erzählt – sehr zur Verwunderung des russischen Kulturministeriums, das die Produktion unterstützt hat.

CineVision: Mut zum Aufbruch

Internationale Regie-Talente aus zehn Ländern, die mit ihren ersten oder zweiten Filmen ästhetisch neue Wege beschreiten, stehen im Wettbewerb der Festival-Sektion CineVision. Nicht nur die meist jungen Regisseurinnen und Regisseure, auch viele der Protagonisten in ihren Filmen beweisen Mut zum Aufbruch.
In „Le Meraviglie – Die Wunder“ der italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher beginnen die strengen Regeln, die ein Vater um seine vier Töchter wie Mauern gebaut hat, plötzlich zu bröckeln. In „Beneath The Harvest Sky“ schmieden zwei 17-Jährige gefährliche Pläne, um endlich ihrem Provinzkaff im amerikanischen Nordosten zu entkommen. In „Ruin“ muss ein junges Liebespaar in den Dschungel Kambodschas fliehen. Und in „White Shadow“ ist es ein Albino in Tansania, der sich vor Wunderheilern in Sicherheit bringen muss, die aus seinem Körper Zaubertränke fabrizieren wollen.
Nicht fliehen, sondern bleiben will dagegen ein Farmer im Science-Fiction-Western „Young Ones“, dem Debüt-Film von Jake Paltrow, dem Bruder von Schauspielerin Gwyneth Paltrow. Da Wasser in der Welt dieses Films ein knappes Gut ist, müssen der Held und seine Familie ihr Land verteidigen, um überleben zu können.

Spotlight: Schräge Komödien, große Dramen und Genre-Kino vom Feinsten

In der Reihe Spotlight zeigt das Festival Filme, die mit großen Geschichten, starken Bildern und Stars vor und hinter der Kamera aufwarten. Dieses Jahr gehören dazu neue Filme mit Susan Sarandon („Ping Pong Summer“), Christoph Waltz und Tilda Swinton („The Zero Theorem“), Sophie Marceau und François Cluzet („Ein Augenblick Liebe“), James Franco und Val Kilmer („Palo Alto“), aber auch mit Stars des indischen Kinos wie Irrfan Khan („Qissa“). Die Bandbreite reicht quer durch alle Genres. In der kulinarischen Komödie des „Iron Man“-Regisseurs Jon Favreau wirft ein Chefkoch alles hin und macht sich mit einem Imbisswagen auf eine abenteuerliche Reise („Chef“). In der französischen Krimikomödie „Je fais le mort“ mischt ein erfolgloser Schauspieler mit dem ungewöhnlichen Job als professionelle Leiche die Polizei gewaltig auf. Aus Dänemark kommt ein atmosphärischer Werwolf-Thriller („When Animals Dream“), aus Australien ein intelligenter Zeitreise-Thriller mit Ethan Hawke in der Hauptrolle („Predestination“).
In der Zukunft spielt auch der Film „Hard To Be A God“, in dem eine Gruppe von Wissenschaftlern auf einem Planeten landet, auf dem Zustände wie im Mittelalter herrschen. Nach zwölf Jahren Arbeit an dem Film verstarb der russische Regisseur Aleksey German 2013. Seine Frau Svetlana Kamalita hat den Film vollendet, der nun auf dem Filmfest erstmals in Deutschland zu sehen ist.
Zu den weiteren Spotlight-Regisseuren gehören unter anderen Terry Gilliam, Bertrand Tavernier, Xavier Dolan, Andrzej Wajda, Paolo Virzi und Anime-Meister Hayao Miyazaki. Ebenfalls in der Reihe: ein Dokumentar-Roadmovie über ein kräftezehrendes Unterfangen des designierten Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker Valery Gergiev. Gemeinsam mit 115 Musikern des Sankt Petersburger Mariinski-Theaters steigt der Maestro in die Transsibirische Eisenbahn, um zwei Wochen lang jeden Abend an einem anderen Ort ein Konzert zu geben („Gergiev: A Certain Madness“).

International Independents: Von Träumern und Kämpfern

Noch mehr Entdeckungen gibt es in der Reihe International Independents, die junges, innovatives Kino aus der ganzen Welt zeigt. Neue, noch weniger bekannte Regisseure aus allen Kontinenten – von Argentinien bis Korea, von Norwegen bis Äthiopien – präsentieren hier ihre außergewöhnlichen Filme. Mehr als ein Viertel davon sind US-amerikanische Independent-Filme. Viele der Filme handeln von Träumern, aber auch von Helden im Kampf gegen den aussichtslosen Alltag.
Träumer wie das Mädchen mit der pflegebedürftigen Mutter, das sich in Fantasiewelten flüchtet („I Believe In Unicorns“). Wie die drei Kinder, die sich mit ihrem toten Goldfisch auf eine magische Odyssee durch Los Angeles begeben („Little Feet“) und wie der brotlose Künstler, der sich durch eine französische Couch-Surferin aus dem Alltag mit Frau und Kindern zaubern lässt („Swim Little Fish Swim“). Oder eben Kämpfer, die die unglaublichsten Dinge tun, um den Miseren ihres Alltags zu entfliehen. Wie ein indischer Vater, der sich auf der Suche nach seinem spurlos verschwundenen Sohn mit Mut und Entschlossenheit auf eine fast aussichtslose Reise begibt („Siddharth“). Oder ein peruanischer Richter, der von einer Querschläger-Kugel getroffen wird und sich ohne Rücksicht auf Verluste auf die Suche nach dem Täter macht („El Mudo“).

158 Filme aus 51 Ländern

Deutschlands größtes Sommer-Filmfestival präsentiert von 27. Juni bis 5. Juli insgesamt 158 topaktuelle Filme aus 51 Ländern. 38 Filme feiern auf dem FILMFEST MÜNCHEN ihre Weltpremiere, acht weitere ihre internationale bzw. europäische Premiere. Die Hommage-Reihe zeigt Filme des deutschen Schauspielers und diesjährigen CineMerit-Award-Preisträgers Udo Kier sowie der Regisseure Klaus Lemke und Willy Bogner. Die Retrospektive ist dem US-amerikanischen Regisseur Walter Hill gewidmet, dessen Filme erstmals in Deutschland in einer vollständigen Werkschau gezeigt werden.
Das komplette Programm des FILMFEST MÜNCHEN 2014 finden Sie ab sofort online unter filmfest-muenchen.de. Der Online-Kartenverkauf startet am 16. Juni.

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