Warum muss die deutsche „Elite“ alle Jahre wieder in beängstigende, wahnhafte Zustände verfallen? „Die Hysterie treibt“, wie mir Leser A. Z. schreibt, seltsame Blüten: „Ernst-Moritz-Arndt soll nicht mehr der Universität in Greifswald seinen Namen geben dürfen, weil er ein schrecklicher Antisemit gewesen sein soll. Die Faschingstruppe aus Fulda mit dem „Neger vom Südend“ ist jetzt nach 15 Jahren plötzlich „untragbar“. Mitarbeiter des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) in der Berliner Mohrenstr. 58 schämen sich plötzlich, wenn sie sich im Hotel anmelden müssen mit „Hr. Wagner, DIW in Berlin, Mohrenstraße“ … Da muss man doch was tun! Die kostengünstigste Unterwerfungsgeste wäre hier das Ankleben von Ö-Pünktchen. Das gäbe auch keinen Stress am „Veggie-Day.“
Ein Foto, das den Altkanzler Helmut Schmid 1940 in Wehrmachtsuniform zeigt, wurde in der nach ihm benannten Bundeswehr-Universität in Hamburg in voreilendem Gehorsam abgehängt.
Nun auch das noch: Nicht genug, dass wir hilflos zusehen müssen, wie Taliban und IS in ihrem Machtbereich antike kulturelle Hinterlassenschaften der Christen und der Buddhisten zerstören, jetzt soll auch in Deutschland zur Säuberung, d.h. Entfernung historischer Delikte geschritten werden.
In der Lutherstadt Wittenberg gibt es ab sofort eine wöchentliche Mahnwache, die sich zum Ziel gesetzt hat, für die Entfernung des „Judensau“-Steinreliefs an der Außenseite der Stadtkirche St. Marien zu demonstrieren.
Ein evangelischer Pfarrer aus Leipzig und eine evangelische Ordensfrau aus Darmstadt wollen erreichen, dass die antisemitische Schmähskulptur noch innerhalb dieses Jahres fachgerecht entfernt und an einen musealen Ort zu Forschungs- und Bildungszwecken gebracht werde. Zu diesem Zweck gründeten sie das „Bündnis zur Abnahme der Judensau im Reformationsjahr 2017“.
Wir können froh und erleichtert sein, dass die mittelalterliche Skulptur nicht dem Steinschredder übergeben werden soll.
In Zeiten der Verfolgung und Ermordung von Christen im Nahen Osten, der Zerstörung christlicher Kirchen, der Kreuzabnahme von Bischof Bedford-Strohm auf dem Tempelberg, von als Israelkritik getarntem Antisemitismus in der EKD fragt man sich, ob der Pfarrer und die Ordensfrau wirklich nichts Besseres zu tun haben, als einen politisch-korrekten Kniefall vor dem Zeitgeist zu machen.
Dank an A.Z. für den Hinweis
Quelle: Vera Lengsfeld
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