Eröffnung am Samstag, den 7. September 2019 um 15 Uhr
in der Galerie Schwind Leipzig.
In
diesem Jahr feiert die Galerie Schwind ihr 30-jähriges Jubiläum.
Aus diesem Anlass werden ab 7. September 2019 in der Leipziger Dependance 30
Werke von 30 Künstlern ausgestellt, die Teil der Galerie-Gegenwart oder -Historie
sind.
Gegründet wurde die Galerie 1989 in Frankfurt am Main durch den Geschäftsführer
Karl Schwind. Dieser hatte bereits vor der Wende gute Kontakte in die junge
Kunstszene in Leipzig, stellte nach der Wende als einer der wenigen
Kunsthändler aus den alten Bundesländern Leipziger Maler aus, unter anderem
Michael Triegel, Ulf Puder, Hans Aichinger, Gero Künzel oder Neo Rauch und
konnte 1994 mit Wolfgang Mattheuer auch einen Begründer der Leipziger Schule
für die Galerie gewinnen. Aber auch außerhalb von Leipzig fand man spannende
gegenständliche Positionen. Teil des Galerieprogramms waren daher auch der
mittlerweile sehr bekannte chinesische Künstler Ling Jian oder der Bildhauer Stephan
Balkenhol. Im Jahr 2000 kam mit Werner Tübke der zweite wichtige Künstler der
Leipziger Schule hinzu und verdichtete mit seinem künstlerischen Beitrag das
Programm der Galerie und den zunehmenden Fokus auf die Leipziger Schule.
Nach dessen Tod ergab sich die Möglichkeit das ehemalige Wohnhaus des Künstlers
im Leipziger Stadtteil Gohlis zu erwerben und dort Geschäfts- und
Ausstellungsräume der Galerie einzurichten. Neben der Galerie befinden sich
heute in der Tübke Villa zudem die Sammlung Fritz P. Mayer – Leipziger Schule
in der 1. Etage und im Dachgeschoss die Tübke-Stiftung. Als dritte Dependance
wurde 2011 schließlich noch eine Galerie in Berlin-Mitte eröffnet. In diesem
Zuge wurden mit Fritz Cremer und Rolf Händler auch zwei wichtige Berliner
Künstler in das Programm der Galerie aufgenommen.
Das 30-jährige Galeriejubiläum fällt dieses Jahr mit dem Jubiläum 30 Jahre Mauerfall zusammen. So werden in der Jubiläumsausstellung der Galerie Schwind auch besondere Werke von Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Willi Sitte zu sehen sein und damit Arbeiten der bedeutendsten Künstler der DDR. Die Künstler zeigen in Ihren Bildern die Befindlichkeiten einer ganzen Gesellschaft, manchmal eines ganzen Jahrhunderts. In ihren Gemälden potenzieren sich die Fragen nach Veränderung und Erfüllung der ersehnten Freiheit, insbesondere auch nach dem Systemwechsel. Diese Sehnsüchte und Hoffnungen blieben weitgehend unerfüllt und wurden gegen neue Unfreiheiten eingetauscht, auch davon künden die späten Bilder.
Dass man selbst 30 Jahre nach dem Mauerfall in den alten Bundesländern zum Teil noch weit von einem sachlich-differenzierten Umgang mit Kunst aus der DDR entfernt ist, hat zuletzt Felix Krämer, Direktor des Museum Kunstpalast Düsseldorf konstatiert. Das Museum wird ab September als erstes westdeutsches Museum nach der Wende eine große Überblicksausstellung zur Kunst in der DDR zeigen.