Nun gibt es ihn schon seit 100 Jahren – den Futurismus. Seine Anhänger waren nicht nur von einem grenzenlosen Fortschrittsoptimismus überzeugt, sondern wollten mit der Beschleunigung der Welt auch deren Dynamik verändern. Der Futurismus war die Dromologie des 20. Jahrhunderts, erklärtes Ziel der Bewegung eine progressive Weltsicht. Die Geburtsstunde des Futurismus ist der 20. Februar 1909 gewesen, als der Millionärssohn und spätere Mussolini-Vertraute Filippo Tommaso Marinetti im Pariser „Figaro“ sein „Manifest des Futurismus“ veröffentlichte. Marinettis Manifest war ein Schrei der Auflehnung gegen den „fanatischen, unverantwortlichen und snobistischen Kult der Vergangenheit“. Darüber hinaus war es ein Loblied auf die industrielle Revolution. Das Auto wurde zum Kult erhoben, die Maschine, die Geschwindigkeit – nunmehr wurden sie verklärt. Die wichtigsten Protagonisten des italienischen Futurismus waren Giacomo Balla, Carlo Carra, Umberto Boccioni und Gino Severini. Aber auch französische Künstler wie Fernand Leger und Robert Delaunay waren von der futuristischen Bewegung begeistert, auch sie inspirierte die modernisierte Welt, das Maschinelle und der technische Fortschritt. Starke Impulse empfing der Futurismus auch vom Kubismus, was oft dazu führte, ihn als dessen beschleunigte Version zu apostrophieren. Die Bewegung endete mit dem Tod Marinettis im Jahr 1944.
100 Jahre Futurismus
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