Der 1954 in Schaffhausen geborene Komponist Beat Furrer nahm im Münchner Prinzregentheater den diesjährigen 1. Preis der „Ernst-von-Siemens-Musikstiftung“ entgegen. Die hochdotierte Auszeichnung wird kontinuierlich seit 1974 vergeben. Erster Preisträger war der britische Komponist Benjamin Britten. Furrers Oeuvre umfasst neben sieben Werken für das Musiktheater Orchester- und Ensemblestücke sowie Kammermusik. Die Auszeichnung nahm der bedeutende zeitgenössische Musiker, der auch als Pädagoge, Ensemble-Gründer und Dirigent hervortritt, aus der Hand des Stiftungsrats-Vorsitzenden und Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste Michael Krüger entgegen. Das Klangforum Wien führte unter des Komponisten Leitung dessen „Canti della tenebra“ (2014) mit der Solistin Ariane Baumgartner, Mezzosopran, auf (s. Foto). Die Laudatio auf Furrer hielt der Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften Wien, Thomas Macho. Porträtfilme über Furrer und die drei Förderpreisträger Clara Iannotta, Oriol Saladrigues und Timothy McCormack machten das Publikum mit den völlig unterschiedlich denkenden und arbeitenden Komponisten, denen der Ernst-von-Siemens Musikpreis 2018 verliehen wurde, bekannt.
Aus dem Essay „Einmal Erreichtes wird sofort wieder verlassen“ von Claus Spahn: „Furrers Oeuvre drängt zum Theatralischen, zu Auseinandersetzung mit Sprache, der Stimme und dem Klang im Raum. Sieben Werke für das Musiktheater hat er in den vergangenen 30 Jahren geschrieben. Sie bilden das Zentrum seiner Arbeit, obwohl sein Werkkatalog auch reich ist an Orchesterwerken, Ensemblestücken und Kammermusik. Keines seiner Werke möchte man allerdings vorbehaltlos eine Oper nennen, weil darin abwesend ist, was man gemeinhin mit der traditionellen Kunstform verbindet – linear erzählte Geschichten, konsistente, „handelnde“ Figuren, in Arien gefasste Gefühlsbefindlichkeit …“
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